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Piper und das Rätsel der letzten Uhr

Piper und das Rätsel der letzten Uhr

Titel: Piper und das Rätsel der letzten Uhr
Autoren: Arena
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schlenderte sie durchs Dorf, weil sie ein paar Besorgungen für Onkel George machen sollte. Brot, Butter, Kaffeefilter und Zahnseide.
    Bei Mr Aysgarth machte Piper ebenfalls halt. Wie bei ihrem letzten Besuch saß er still da und las in einem Buch.
    »Gehören Eichhörnchen und Otter zu Ihren Kunden?«, fragte Piper ihn – sie wollte sichergehen.
    »Geht es dir gut?«, fragte Mr Aysgarth besorgt zurück. Dann betonte er, bestimmt noch niemals Bücher an Eichhörnchen oder Otter ausgeliehen zu haben.
    »Mir geht es bestens«, antwortete Piper erleichtert. Dann erkundigte sie sich nach dem Jungen, der damals verschwunden war.
    »Oh, das ist lange her. Der ist schnell wieder aufgetaucht«, erinnerte sich Mr Aysgarth. »War nur ein paar Tage fort gewesen. Er hat auf einer Bank mitten im Dorf geschlafen, als sie ihn fanden.«
    Im Gegensatz zu Onkel George, der nur die Anfänge von Geschichten kannte, wusste Mr Aysgarth anscheinend wirklich Bescheid.
    »Komisch«, sagte Piper.
    »Ja, allerdings. Kurz darauf ist die Familie weggezogen.« Er lächelte. »Mehr kann ich dir nicht sagen.«
    Piper nickte.
    »Warum interessierst du dich dafür?«, wollte Mr Aysgarth wissen.
    »Nur so«, antwortete Piper.
    Offenbar war ihm dies als Antwort genug, denn er hakte nicht weiter nach. Auch Piper fragte nicht weiter nach. Sie wusste, dass Mike Rhodes in seine Welt zurückgekehrt war, und nur darauf kam es an. Vielleicht würde sie ihm eines Tages begegnen, vermutlich aber nicht.
    Piper stöberte noch ein wenig in den Regalreihen herum und dann verabschiedete sie sich.
    Auf dem Nachhauseweg traf sie Mrs Naughton.
    »Piper Hepworth«, sagte sie. »Wie gefällt es dir bei uns?«
    »Gut, Mrs Naughton.«
    »Hast du Katzen gesehen?«
    »Die Katzen sind nicht so schlimm«, sagte Piper. »Achten Sie auf die Kühe.«
    »Kühe?«, hakte Mrs Naugton nach.
    »Ja, Kühe.« Piper war froh, dass sie ihr das gesagt hatte. Manche Dinge sollte man aussprechen, bevor es zu spät war.

14. Kapitel

    Zwei Tage später standen Pipers Eltern wirklich vor der Tür von Onkel Georges Cottage, um sie zurück nach St. Ives mitzunehmen. Es sollte eine Überraschung sein, deshalb kamen sie unangekündigt. Pipers Mutter hatte sich eine Erkältung eingefangen, weswegen sie früher als ursprünglich geplant nach St. Ives zurückgekehrt waren. Natürlich hatte es kein Festival auf den Hebriden-Inseln gegeben.
    Als Piper sich mittags von ihrem Job in der Bücherei, den Mr Aysgarth ihr angeboten hatte, auf den Weg zurück zum Cottage machte, sah sie schon von Weitem den Wagen ihrer Mutter neben dem Rover stehen. Einfach so. Drinnen saßen alle bei Tee und Gebäck zusammen und redeten. Auch einfach so.
    »Hallo«, sagte Piper, als sie in die Küche kam.
    »Hallo, Schätzchen«, sagte Pipers Mutter.
    »Hallo, Süße«, sagte Pipers Vater.
    »Tee?«, fragte Onkel George.
    »Kakao«, sagte Piper.
    Sie gab erst ihrem Vater einen Kuss und danach ihrer Mutter. Dann setzte sie sich zu allen dreien an den Küchentisch und trank Kakao. Alles war so wunderbar normal. Sie genoss es, den Gesprächen der Erwachsenen zu lauschen, obwohl sie nichts von dem, was sie da redeten, wirklich interessierte. Aber sie hörte ihnen gerne zu, weil es guttat, das zu tun.
    Es war schön, sie alle hier zu wissen.
    Bevor sie losfuhren, ging Piper hinter das Haus, um sich von den Bienen zu verabschieden.
    »Onkel George hat mir ein Glas von eurem Honig mitgegeben«, sagte sie zu ihnen. Die Antwort war nur ein leises Summen aus dem Bienenstock, und das reichte ihr auch.
    Dann sah sie Belstone. Er hatte die ganze Zeit über auf der Mauer gesessen und sie beobachtet.
    »Danke«, sagte Piper leise. Sie erkannte ihr Spiegelbild in den Augen des Fuchses. Er war eben ein Fuchs. Natürlich konnte er nicht sprechen, aber das musste er auch gar nicht. Ein letztes Mal ließ er sich hinter den Ohren kraulen. »Leb wohl«, sagte Piper, die hoffte, dass es kein richtiges Lebwohl war, sondern ein Bis-bald. Eine kleine Träne glitzerte in ihrem Auge, aber das war okay so. Belstone würde es niemandem erzählen. Denn er war ein guter Freund, auch wenn er ein Fuchs war.
    Langsam ging Piper um das Haus herum zum Auto. Ihre Eltern waren beide schon da und luden das Gepäck ein. Sie alle verabschiedeten sich von Onkel George und Piper versprach, bald wieder nach Buckbridge zu kommen.
    »Ich bring deine Bücher zu Mr Aysgarth«, versprach Onkel George.
    Piper umarmte ihn und stieg dann ein.
    Sie war ein wenig wehmütig, doch
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