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Pioniere des Kosmos

Pioniere des Kosmos

Titel: Pioniere des Kosmos
Autoren: Gordon R. Dickson
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den versammelten Ausschußmitgliedern zu und sah, daß Lily und Paul ihn verstohlen-fragend anblickten.
    Er antwortete mit einem kurzen Nicken der Bestätigung, das Jarl, Age und allen anderen verborgen blieb. Jarl sprach immer noch.
    »… die Erde kann sich Zeit lassen. Die anderen Kolonien können sich Zeit lassen, weil sie zunächst ihr eigenes Potential organisieren müssen. Aber wir, Abruzzi Vierzehn, können uns nicht Zeit lassen, weil wir in einem kritischen Entwicklungsstadium stehen und den Vorsprung nicht verlieren wollen, den wir gegenüber den anderen vierundachtzig unabhängigen Kolonien gewonnen haben. Wir waren diejenigen, die für diese rapide Aufwärtsentwicklung gesorgt haben …«
    »Wir?« sagte Paul. »Ich dachte, es sei Mark gewesen.«
    Jarl sah ihn an.
    »Ich spreche hier von wirtschaftlichen und sozialen Verbesserungen«, sagte er. »Ich will Marks Verdienste als Initiator nicht leugnen. Wir brauchten ihn, wie er uns brauchte.
    Aber wir müssen jetzt ohne seine Hilfe operieren, und dazu war es nötig, daß wir aufhören, in rückwärtsgewandter Verehrung auf sein Bild zu starren, und uns klar sind, daß wir die alleinige Verantwortung für die Geschicke der Kolonie und ihrer Bürger tragen.«
    »Glaubst du, das weiß ich nicht?« grollte Age. »Außer mir ist niemand da, diese Fabriken zu leiten, und ich kann sagen, daß ich mir meiner Verantwortung für die Leute, die Anlagen und die Produktion in jedem Augenblick bewußt bin. Würde in meinem Bereich etwas schiefgehen, käme die ganze Kolonie in eine schwierige Lage.«
    »Ihre Fabriken müßten bald die Produktion drosseln«, sagte Lily, »wenn ich nicht für uns alle die Psychologien der fremden Rassen untersuchen und interpretieren würde, denn wie sollten wir für ihren Bedarf produzieren, wenn wir sie und ihre Bedürfnisse nicht verstehen? Industriemanagement hat es auf der Erde schon vor Jahrhunderten gegeben, aber nie zuvor gab es Experten für den Umgang mit fremden Rassen. Das ist, wo heute der Schlüssel zum Erfolg liegt.«
    »Ja«, sagte Jarl. »Du drängelst ein bißchen zuviel, Age. Wir sind alle wichtige Leute hier. Wir wissen es, und wir sind alle daran interessiert, unsere Vereinigten Unabhängigen Kolonien zu jedermanns Vorteil weiterzuentwickeln. Gemeinschaftsdenken ist, was wir haben müssen. Gemeinsame Entscheidungen, gemeinsame Verantwortung – das sind die Vorbedingungen für eine funktionierende Gesellschaft, in der jeder das Gefühl haben soll, ein mitentscheidender Teil des Ganzen zu sein.« Er blickte zu Paul hinüber. »Das ist – mit allem Respekt für Mark –, warum wir besser daran sind, ihn verloren zu haben. In den Kolonien hat eine neue Ära begonnen, und seine Art und Methode gehörten der alten an. Während wir …«
    Draußen auf dem Flugfeld hob der Kreuzer mit einem Donnern und Brüllen ab, das vorübergehend jede Möglichkeit zu sprechen unterband. Langsam verhallte der Lärm in der Höhe, und Brot, der sich wieder umgewandt hatte, um zum Fenster hinauszublicken, drehte seinen Oberkörper zurück und lachte grimmig in ihre Gesichter.
    »Da gehen sie hin«, sagte er laut in die neue Stille, »und lassen euch hier sitzen wie kleine Frösche in einer Pfütze, die sich aufblasen, weil sie gern große Nummern im Universum sein wollen. Nun, ihr seid notwendig für die Maschinerie, nehme ich an. Aber die Tatsache und eure neue Ära brauchen mir nicht zu gefallen – genauso wenig wie ihr selbst.«
    Er zeigte zum Fenster hinaus und aufwärts in den Himmel, wo der Kreuzer verschwunden war.
    »Dort draußen«, sagte er, »ist die wirkliche Zukunft, bei den Leuten, die uns gerade verlassen haben. Sie sind gegangen und haben euch hier sitzenlassen. Und dort draußen bei ihnen werde ich enden, immer noch in der ersten Welle, mit meinem Enkelkind auf dem gesunden Knie und dem schlechten Geschmack von der Erde und euch allen fünfhundert Lichtjahre hinter mir.«
    »Wovon redest du eigentlich, Brot?« sagte Age ärgerlich. »Jeder weiß, daß du nie eine Frau und Kinder hattest. Und du kannst jederzeit losziehen, wann immer du willst, und keiner wird dir eine Träne nachweinen. Ja, geh’ nur dort hinaus, wo du sein möchtest, und sieh zu, wie sie die Latrinen für den neuen Handelsposten graben, wenn dich das befriedigt. Aber solange du hier bist, empfehle ich dir Zurückhaltung. Oder du stellst deinen Sitz in diesem Ausschuß zur Verfügung, wenn dir die ganze Richtung nicht paßt.«
    Age wandte sich wieder Jarl
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