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Pioniere des Kosmos

Pioniere des Kosmos

Titel: Pioniere des Kosmos
Autoren: Gordon R. Dickson
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zwischen den Sternen verlieren würde, vielleicht fünfzig zu eins. Er war als Navigator einfach zu unerfahren.
    Hinter ihm im Schiff war ein schwaches Geräusch. Er fühlte eine Gegenwart, die Luftverdrängung eines anderen Körpers, und seine Nackenhaare standen auf, während er mit angehaltenem Atem saß und zögerte. Dann wandte er sich langsam um.
    Im Eingang zur Navigationszelle stand Ulla Showell und blickte ihn an. So blieb sie, bis er sich von seinem Schreck erholt hatte.
    »Nun wissen Sie es«, sagte sie einfach. »Sie können nicht mehr tun, was Sie wollen, denn Sie gehören nicht mehr allein sich selbst. Dachten Sie, wir würden Sie gehen lassen, wo noch so viel zu tun ist?«
     
    »Sie verlangen Garantien gegen Mißbrauch«, sagte Jarl. »Die Weitergabe von Kriegsmaterial an Dritte müsse von ihnen genehmigt werden, sagen sie, und die Genehmigung könne nur erteilt werden, wenn wir garantieren, daß die Dinge niemals gegen die Erde verwendet werden. Wenn wir diese Garantie nicht übernehmen können oder wollen, sollen wir eine Vertragsstrafe in der Höhe des jeweiligen Warenwertes zahlen.«
    Sechs Monate waren vergangen, seit die Abgesandten der Kolonien in Abruzzi Vierzehn zusammengekommen waren. Ebenso lange war es her, daß Mark und Ulla mit dem Aufklärungsschiff Garnera VI verlassen hatten. Der vor kurzem gewählte Verwaltungsausschuß der Kolonie Abruzzi Vierzehn war zusammengetreten, um über eine Streitfrage mit der Regierung der Erde zu beraten, die die Verwendung von Ausrüstungen der früheren Flottenbasis als Handelsware für eine der drei unbekannten Rassen betraf, mit denen die Kolonisten bisher Verbindung aufgenommen hatten. Der Ausschuß tagte in der Bibliothek des Verwaltungsgebäudes, und es gehörten ihm nur zwei Grenzer an – Paul und Brot. Für die übrigen zehn Sitze hatten die Kolonisten Vertreter aus ihren Reihen gewählt: Jarl, Lily, Age Hammerschold und sieben andere.
    Brot saß abseits vom Konferenztisch an einem Fenster. Seine Meinung war bei den Ausschußsitzungen wenig gefragt, und er hatte auch kein großes Interesse, sie zu Gehör zu bringen. Seine Aufmerksamkeit galt der Landefläche. Es war Frühling, und draußen im warmen Sonnenschein lag ein Kreuzer und nahm die erste Schiffsladung Ausrüstungsgegenstände und Lebensmittel für einen geplanten Handelsposten an Bord, der auf einer unbewohnten Welt weiter im Innern der Galaxis entstehen sollte, keine fünf Lichtjahre von einer der unbekannten Rassen. Die Ladearbeiten waren fast abgeschlossen, und die meisten Passagiere – Bauarbeiter, Ingenieure, andere Handwerker und das Personal des Handelspostens – waren bereits an Bord. Wochenlang war Abruzzi Vierzehn von fremden Kolonisten und Grenzern von anderen Stationen überschwemmt gewesen, die sich für den Aufbau des neuen Stützpunkts freiwillig gemeldet hatten. Brot, der sich seit den Wahlen mit einer besseren Statistenrolle begnügen mußte, hatte die Aufgabe übernommen, die nach Qualifikation, Alter, Gesundheitszustand, Intelligenz und sonstigen Fähigkeiten ausgewählten Pioniere mit Bescheinigungen zu versehen.
    Nun war dieser Teil der Arbeit getan, und seine dunklen Augen blickten gespannt aus dem Fenster zum Kreuzer hinüber, wo die Verladung beendet war und die Startvorbereitungen begonnen hatten.
    »Was soll das?« murrte Age. »Sie haben uns das Zeug überlassen. Was kann es der Erde ausmachen, ob wir es behalten, oder an die Amnhohen verhökern? Was versprechen sie sich von einer Garantie gegen Mißbrauch?«
    »Gar nichts«, sagte Jarl. »Sie wissen so gut wie wir, daß eine solche Garantie nichts als eine Fiktion ist. Aber es ist eine Gelegenheit für sie, uns die Arme auf den Rücken zu drehen. Du mußt das klar sehen, Age. Sie werden uns unter Druck setzen, wann immer sie können. Natürlich spielt die alte Sache mit Mark dabei eine Rolle.«
    »Was erwarten Sie von uns?« sagte Age. »Sollen wir alles liegen und stehen lassen und die nächsten tausend Jahre damit verbringen, seinen Leichnam zu suchen?«
    Draußen wurde die Ladeluke geschlossen. Nun gab es nur noch die Leiter zur vorderen Luftschleuse, um Nachzügler, liegengebliebenes Gepäck oder andere Dinge an Bord des Kreuzers zu bringen.
    »Das nicht«, sagte Jarl. »Es ist bloß ein Mittel, bestehende Ansprüche aufrecht zu erhalten, sei es auch nur pro forma. Vergessen wir nicht, daß der Vertrag, den Mark mit ihnen schließen wollte, niemals unterzeichnet worden ist.«
    »Wir verhalten uns so,
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