Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pioniere des Kosmos

Pioniere des Kosmos

Titel: Pioniere des Kosmos
Autoren: Gordon R. Dickson
Vom Netzwerk:
sehe ich, daß wir nicht einmal Ihr Vertrauen besaßen.«
    »Sie haben geholfen, Lily«, sagte Mark. »Und ich versichere Ihnen, daß Sie mein Vertrauen besaßen und besitzen. Daß ich einige meiner Schlußfolgerungen für mich behielt, war eine Frage der politischen Taktik. Ich konnte und wollte mich nicht auf uferlose Diskussionen über Möglichkeiten und Methoden einlassen, weil ich fürchten mußte, daß dies zu einer Verwässerung meiner Pläne führen würde. Möglicherweise wären sie sogar verworfen worden. Ich war von Anfang an darauf aus, die Meda V’Dan loszuwerden. Aber, Lily, wir mußten soviel wie möglich über sie lernen, bevor sie aus unserem Gesichtskreis verschwanden, denn wir brauchen Wissen, wenn wir versuchen wollen, mit den unbekannten Rassen der zentralen Galaxis in Verbindung zu kommen. Sie und Ihre Helfer, Lily, haben mit ihrer Arbeit das Wissen gesammelt, das wir haben müssen, um die unabhängigen Kolonien zum Erfolg zu führen.«
    »Wir werden also jetzt mit den Fremden weiter drinnen Handel treiben, eh?« sagte Brot. »Hattest du das vielleicht auch von Anfang an geplant?«
    »Ja, für den Fall, daß es gelingen würde, die Meda V’Dan loszuwerden«, sagte Mark. »Auf der Erde gibt es einen Markt für die Erzeugnisse fremder Zivilisationen, und offensichtlich gibt es auch bei den unbekannten Rassen einen Markt für die Erzeugnisse der menschlichen Zivilisation. Andernfalls hätte es sich für die Meda V’Dan nicht gelohnt, uns Dinge zu stehlen oder abzuhandeln, für die sie selbst keinen Bedarf hatten. Wir können diese Märkte übernehmen und durch den Handel die Dinge von der Erde bezahlen, die wir noch brauchen, bis wir hier draußen eine leistungsfähige Industrie haben.«
    »Alles gut und schön«, begann Brot wieder, »aber so genau will ich das jetzt nicht wissen. Was ich wissen will …«
    »Vergib mir,« sagte Mark, »aber das ist etwas, auf das ich jetzt nicht eingehen möchte. Wenn wir in ein paar Tagen die Versammlung mit all den anderen Grenzern haben, werde ich es offen und ausführlich behandeln. Kannst du bis dahin warten? Ich habe hier mehr unerledigte Arbeit, als ich bis dahin bewältigen kann, und sobald ich mit dem Erklären anfange, wird es nicht leicht sein aufzuhören. Es gibt verschiedene Dinge, die vor dieser Versammlung getan werden müssen, egal, was sonst noch geschieht.«
    Er schwieg. Sie sahen ihn ah. Dann grunzte Brot unwillig und drehte seinen Rollstuhl herum. Alle bis auf Ulla Showell folgten ihm wortlos hinaus.
    »Ich fürchte«, sagte Mark mit einem unbehaglichen Blick zur Tür, die sich hinter den drei anderen geschlossen hatte, »alle glauben jetzt, ich vertraue Ihnen nicht. Und sie fühlen, daß ich Ihr eigenes Vertrauen mißbraucht habe.«
    »Sie werden verstehen«, sagte Ulla. »Geben Sie ihnen ein wenig Zeit, dies alles zu verdauen. Und überzeugen Sie sie, daß Sie nicht ein Mann der einsamen Entschlüsse sein wollen. Das ist wichtig. Im Grunde fürchten sie den künftigen Diktator in Ihnen.«
    »Das ist wahr«, sagte er. »Aber wenn es so ist, werde ich sie nicht mit ein paar Worten überzeugen können.«
    »Natürlich nicht«, sagte sie. »Ich werde mit ihnen reden.« Sie verließ ihn.
     
    Vier Tage später waren die letzten der eingeladenen Stationsdirektoren von ihren verschiedenen Welten und Kolonien eingetroffen. Vierundneunzig von ihnen versammelten sich im Gemeindesaal des benachbarten Dorfes, und jeder von ihnen vertrat eine aktive Kolonie, die bis zum Abzug der Marine unter dem Schutz der Flottenstation gestanden hatte.
    Auf dem Podium, wo sonst der dörfliche Gemeinderat zu tagen pflegte, saß Mark in der Mitte eines langen Tisches. Zu seiner Rechten waren Brot und die anderen Grenzer der Station, zu seiner Linken Lily, Maura Vols, Jarl und Age Hammerschold.
    »Bevor wir Sie einluden«, sagte Mark, nachdem Brot ihn vorgestellt hatte, »wußten Sie, daß unsere Schiffe von Abruzzi Vierzehn eine Bande Meda V’Dan vernichtet hatten, die eine Marinepatrouille überfallen hatte, und daß wir anschließend die Stadt der Meda V’Dan angriffen. Sie alle werden auch gehört haben, daß die Marine in der Zwischenzeit ihre Flottenbasis aufgegeben hat, daß Abruzzi Vierzehn ihren Status als eine unabhängige Kolonie erklärt hat, und daß ich vor ein paar Tagen mit zwei Abgesandten des Hauptquartiers, die zu meiner Verhaftung gekommen waren, die Stadt der Meda V’Dan besuchte und feststellte, daß die Stadt und ihre Bewohner verschwunden
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher