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Phoenice wechselt die Seiten (German Edition)

Phoenice wechselt die Seiten (German Edition)

Titel: Phoenice wechselt die Seiten (German Edition)
Autoren: Mattie Phlox
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etwas breites, schmales heraus. Dahne schnupperte mit höchstem Interesse daran. Nach der ausgiebigen Streicheleinheit kam ihr ein Leckerbissen gerade recht. „Das kann man leider nicht essen“, sagte Trix bedauernd, worauf sich die Hündin wieder unter dem Tisch zusammenrollte. Trix stand auf, um Phoenice ein Ticket zu reichen.
    Sie hielt ihr eine der Karten hin, die sie vor einiger Zeit von Sandra entgegengenommen hatte. Phoenice nahm das bunte Papier. Es war eine Eintrittskarte zu einem Musikfestival. Erstaunt hob sie eine Augenbraue. „Das ist ja lieb, aber wieso ... ?“
    Trix trat näher. „Ich hab gehofft, ich kann einen befreundeten Nachbarn überreden. Der ist jedoch abgesprungen. Es sind nur noch 10 Tage ...“ Phoenice besah sich die Karte genauer. Sie war schon lange nicht mehr auf einem Konzert gewesen. „Wer spielt denn dort?“
    Trix begann, aufzuzählen: „Sandy Beren kommt, Felice Sellick, Mary Beams, Fanny  o' Crandi, Stoodwalk, Baccate, die Raw Dormians, und viele andere, deren Namen ich vergessen habe.“
    „Von denen hab ich schon gehört“, sagte Phoenice unbestimmt. Trix beobachtete sie, deshalb sprach sie ihren aufkeimenden Verdacht aus: „Kennst Du die etwa alle?“
    Trix lachte: „Nicht alle von den neuen Bands. Mary Beams und Fanny sind etwas bekannter, auch wenn sie im Radio nicht zu hören sind. Sandy Beren kenne ich. Wegen ihr hab ich ja die Karten gekauft, und wegen Felice: tolle Stimme, musst du dir anhören. Die Frau rockt. Wenn du die nicht kennst, hast du etwas versäumt.“
    Trix wedelte mit den Armen in der Luft, um ihre schwärmenden Worte zu bekräftigen. “Sandy Beren hat gerade ein neues Album herausgebracht. Das ist zwar nicht ganz so toll wie ihr erstes, aber ihre Ausstrahlung auf der Bühne ist einfach nur … - “
    sie suchte kurz nach dem richtigen Wort, bis sie es fand: „ … wow.“
    „Ich hab dich noch nie so begeistert erlebt“, stellte Phoenice schmunzelnd fest. Trix biss sich auf die Lippen, dann lachte sie verlegen. „Als ich mir die Tonfa gekauft hab letzten Herbst, hab ich bestimmt ähnlich gestrahlt.“
    „ Solange, bis Roberta sie dir aus der Hand genommen hat, weil du sie fast getroffen hättest.“ Trix stemmte ihre Fäuste entrüstet in die Hüften: „Stimmt doch gar nicht! Ich hatte die Tonfa unter meiner Kontrolle!“
    Phoenice nickte, obwohl sie ihr nicht glaubte. Darauf ging Trix nicht weiter ein. Stattdessen ging sie noch einen Schritt auf ihre Kollegin zu. Fast beschwörend legte sie ihre Hand auf deren Unterarm. „Was ist? Fährst du mit aufs Festival?“ Dem treuherzigen Blick hielt Phoenice nicht lange stand. Lachend wandte sie sich ab. „Ist in Ordnung, ich überleg es mir.“
    Das schien genau die Antwort zu sein, auf die Trix gewartet hatte. Vergnügt tanzte sie zur Tür. Dort drehte sie sich nochmal zu Phoenice um. „Denk nicht zu viel!“ rief sie ihr zu, bevor sie das Büro verließ. Dahne schaute ihr traurig hinterher. Sie hätte sie auf einen Spaziergang mitnehmen  können.
    Phoenice schüttelte gutgelaunt den Kopf. Ein Musikfestival hatte sie seit Jahren nicht mehr besucht. Tim hatte sich seinerzeit darauf gefreut, mit ihr zu den eintrittsfreien Konzerten des Wiener Donauinselfestes zu gehen. Davon hatte er gesprochen, kurz bevor er die Beziehung beendete. Doch daran wollte Phoenice nicht denken. Gemeinsam mit Trix, die sich so sehr freute, würden ein paar Tage auf einem Festival bestimmt nett werden. Dort beklagte sie sich bestimmt nicht mehr über Langweile. Obwohl sie es sich noch nicht eingestehen wollte, freute sie sich allmählich doch auf etwas Abwechslung.

Auf den Bänken des Stadtparks sonnten sich zahlreiche frischlufthungrige Menschen. Pensionisten in Alltagskleidung, Kinder in Sommergewändern, aber auch Geschäftsleute in teuren Designeranzügen genossen gleichermaßen die mittägliche Sommerhitze. Dahne freute sich ungemein, mit Phoenice und Trix spazieren zu dürfen. Wedelnd umrundete sie die beiden.
    „Die CD gefällt mir recht gut“, sagte Phoenice zu Trix.
    „Welche? Ich hab dir drei gegeben.“
    „Die von Felice Sellick habe ich mir zuerst angehört.“
    Trix spielte die Entrüstete: „Sie gefällt dir 'recht gut'?! Die Scheibe ist phänomenal!“ Dann fuhr sie versöhnlich fort: „Hör sie dir noch ein paar mal an. Die Musik geht mit der Zeit richtig schön ins Ohr. Die anderen zwei hast du noch nicht angehört?“
    „Nein, noch nicht, hatte noch keine Zeit.“ Auf Trixens fragendes
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