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Phobia: Thriller (German Edition)

Phobia: Thriller (German Edition)

Titel: Phobia: Thriller (German Edition)
Autoren: Wulf Dorn
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eingestellt. »Nun ja, ich hab ihr gesagt, dass ich mich nicht von dir trennen werde, und dass sie dich und Harvey aus dem Spiel lassen solle. Sie habe kein Recht dazu, Forderungen zu stellen … Da sprang sie auf und kam auf mich zu. O doch , hat sie gesagt. Sie habe sehr wohl ein Recht dazu. Sie habe jetzt sogar alles Recht der Welt.«
    Sarah wich vor ihm zurück. »Nein, Stephen, sag, dass das nicht wahr ist!«
    Seine Schultern begannen zu zucken, und Tränen rannen über sein bleiches Gesicht. »Es tut mir so leid, Sarah. Glaub mir bitte. Sie hatte es erst an diesem Vormittag erfahren, und nun sah ich die Furcht in ihren Augen, wie ich darauf reagieren würde. Sie muss gehofft haben, dass ich mich freuen würde, weil auch sie sich auf das Kind freute. Aber ich konnte ihr doch nichts vorspielen. Wenigstens in diesem Punkt musste ich doch ehrlich sein.«
    Sarah ließ sich auf der Bank zurücksinken und sah zu Harvey hinüber, der noch immer in den Comics blätterte. Für einen Moment wünschte sie sich an seine Stelle.
    Wieder ein Kind sein , dachte sie, die Welt wieder mit naiven Kinderaugen sehen. Was gäbe ich dafür …
    Dann nahm sie allen Mut zusammen. Sie wusste, dass es wehtun würde, aber sie hatte keine Angst mehr.
    »Was ist dann passiert, Stephen?«
    »Ich, also … sie ist völlig ausgerastet, schlug auf mich ein«, sagte er und wischte sich die Tränen ab. »Ich sei ein Schwein, rief sie. Ich hätte sie nur benutzt, sie wie eine Nutte behandelt … In gewisser Hinsicht konnte ich es ihr nicht verdenken, aber in diesem Moment machte es mich wütend. Ich meine, sie war doch daran ebenso schuldig. Wir hatten doch beide … Jedenfalls schlug sie mich und schrie wie eine Verrückte. Ich wich vor ihr zurück, aber sie hörte nicht auf und schlug weiter auf mich ein. Und … dann … Ich wollte es nicht. Wirklich nicht. Ich habe sie nur von mir weggestoßen …«
    Nun war es ausgesprochen. Und ja, es tat weh. Unsagbar weh. Es fühlte sich in Sarahs Brust an, als würde etwas darin zerbrechen.
    »Sie stolperte über einen Vorleger und fiel rückwärts«, flüsterte er. »Ich wollte sie auffangen. Ehrlich, ich schwöre es dir bei allem, was mir heilig ist! Aber … Sie schlug mit dem Hinterkopf auf die Tischplatte. Und … gleich darauf war alles voller Blut. Die Glasplatte … der Boden … alles voller Blut. Sie hatte die Augen offen, aber sie reagierte nicht mehr. Ich packte sie, schrie sie an. Aber es war schon zu spät. Ich konnte keinen Puls bei ihr fühlen.«
    Er schüttelte den Kopf, fuhr sich durch die Haare, und sein Blick irrte rastlos umher. »Es war alles so schnell gegangen. Ich kniete bei ihr und war wie von Sinnen. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Und dann stand da plötzlich dieser Taxifahrer. Ich hatte wohl die Haustür offen gelassen, weil ich Katherine ja nur schnell abholen wollte. Er schien ebenso entsetzt wie ich. Ich versicherte ihm, es sei ein Unfall gewesen, und dass ich das nicht gewollt hätte, aber er sagte nichts. Er starrte uns beide nur an. Dann sagte er, er werde seinen Plan jetzt nicht mehr ändern können, aber das nun alles nur noch schmerzlicher werden würde, und ich verstand kein Wort von alldem. Er zog etwas aus seiner Jacke. Zuerst dachte ich, es sei ein altmodisches Handy, aber dann berührte er mich damit. Ganz plötzlich. Es war ein Elektroschocker. Ich versuchte mich zu wehren, aber meine Muskeln gehorchten mir nicht. Und dann stach er mir eine Spritze in den Hals. Ich verlor die Besinnung und kam irgendwann in dieser Halle zu mir. Dort saß ich dann, gefesselt. Vor mir stand der Bildschirm. Später holte er auch Katherine und schleppte sie in einen Nebenraum irgendwo hinter mir. Er schrie mich an, dass ich mir das alles selbst zuzuschreiben hätte, aber dass er alle Spuren beseitigt habe. Dann schaltete er den Bildschirm ein, und … o Gott!«
    Er schluchzte und vergrub das Gesicht in den Händen. Es war ein Anblick, der Sarah das Herz zerriss. Sie hatte ihren Mann noch nie zuvor weinen sehen. Aber sie war nicht in der Lage, ihn zu trösten. Der Schock saß noch viel zu tief.
    Sie stand auf, ließ Stephen zurück und ging zur Mitte der Halle. Um sie herum liefen Menschen an ihr vorbei. Ärzte, Krankenhauspersonal, Besucher. Jeder von ihnen wirkte geschäftig, ging seinem Leben nach. Und auch für sie musste das Leben wieder weitergehen, dachte sie, auch wenn sie noch keine Ahnung hatte, wie dieses neue Leben aussehen würde.
    Nach einer Weile trat Stephen zu
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