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Pfad der Angst

Pfad der Angst

Titel: Pfad der Angst
Autoren: Astrid Vollenbruch
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Cäsar-Methode Geheimtexte verfassen und vor allem entschlüsseln.«
    »Der Name unseres Anrufers ist also natürlich nicht Leon Battista Alberti«, meinte Bob.
    »Es ist zumindest höchst unwahrscheinlich.«
    »Na schön.« Peter öffnete die Kühlschranktür und holte drei Flaschen Limonade heraus, die er verteilte. »Also benutzt er den Namen nur als Decknamen und als Hinweis auf die Verschlüsselung. Und nach dieser Methode wäre der erste Buchstabe kein V, sondern ein S?«
    »Und der zweite kein S, sondern ein P«, überlegte Bob. »Und der Rest –«
    »Ich habe es schon entschlüsselt«, sagte Justus.
    »Du hast ja auch nichts anderes getan, seit du kein Kinderstar mehr bist.« Das bezog sich auf Justus´ ruhmreiche Vergangenheit als jüngstes Mitglied einer lustigen Kinderserie, die er mittlerweile aus ganzem Herzen verabscheute. »Jetzt lass uns mal ran!«
    Sie hockten sich auf die Drehstühle, drehten sich, tranken Limo und rechneten mit Buchstaben herum, bis sie nach kurzer Zeit das Ergebnis hatten.
    »S-P-I-O-N-A-G-E«, sagte Peter. »Justus, das ist doch wohl nicht dein Ernst? Der Typ spinnt! Wir sind doch nicht mehr im Kalten Krieg!«
    »Es gibt doch jede Menge Spionage, die nichts mit Krieg zu tun hat«, sagte Justus. »Aber mich beschäftigt etwas anderes. Wo sollen wir diesen Mann, der sich Professor Alberti nennt, besuchen?«
    Sie hörten das Band noch einmal ab.
    »Nicht zu Hause, sondern im Park?«, sagte Peter. »Der gute Mann hat vergessen, seine Adresse anzugeben! Und nicht einmal eine Telefonnummer für Rückfragen – wenn ihr mich fragt, können wir zum Surfen gehen. Oder ich könnte den Rasen zu Hause mähen, und ihr könnt mir helfen. Oder –«
    »Warte, Peter!«, sagte Justus. »Ich glaube nicht, dass unser Anrufer – nennen wir ihn also vorerst Professor Alberti – sich die Mühe macht, uns eine verschlüsselte Nachricht zukommen zu lassen, und dann seine Anschrift vergisst. Ich bin der Ansicht, dass auch der zweite Teil verschlüsselt ist, nicht nur das Wort ›Spionage‹.«
    »Und angeblich ist auch dieses Rätsel leicht zu lösen«, sagte Bob. »Sonst hätte er dieses ›Es ist leicht‹ schon nach V-S-L und so weiter gesagt. Aber mir kommt es so vor, als ob er auch den zweiten Teil meint.«
    »Also glaubt er, wir könnten ganz leicht herausfinden, wo wir hinfahren müssen.« Peter lehnte sich zurück, legte die Füße auf den Kühlschrank und trank noch einen Schluck Limonade. »Tja, und wo soll das nun sein? Ich finde es heute viel zu heiß zum Denken, und ich habe schon den ganzen Tag hart gearbeitet.«
    »Professor Alberti erwartet uns um drei Uhr nicht zu Hause, sondern im Park«, sagte Bob. »Aber wo zu Hause oder auch nicht zu Hause? Wo wohnt er denn? Und wie sollen wir das herausfinden, wenn wir nicht einmal seinen richtigen Namen wissen?«
    »Leon Battista Alberti wohnte in Florenz«, sagte Justus.
    »Aber er erwartet doch jetzt bitte nicht von uns, dass wir innerhalb von –« Bob warf einen Blick auf seine Uhr »– anderthalb Stunden nach Italien fliegen? Ich glaube, Peter hat doch recht. Der Typ spinnt.«
    »Oder vielleicht auch nicht.« Peter setzte sich auf, nahm die Füße vom Kühlschrank und war plötzlich wieder wach. »Wenn er wirklich Florenz meint, dann vielleicht den Stadtteil Florence im Süden von Los Angeles.«
    Justus starrte ihn an. »Natürlich, du hast recht! Das ist die Lösung! Florence!« Er sprang auf und grub in einem der Kartons nach dem großen Stadtplan von Los Angeles, der normalerweise an der Decke der Zentrale hing. Er faltete den Plan auseinander. »Hier ist es – und sogar gut erreichbar, wenn wir uns beeilen!«
    »Ja, aber wo sollen wir dann hin?«, fragte Bob.
    »In den Park natürlich!«
    »Und welchen Park?«
    »Ich würde es mit dem Salt Lake Park versuchen«, meinte Peter.
    Justus und Bob blickten von der Karte auf. »Du wirst mir unheimlich«, sagte Justus. »Hier ist tatsächlich ein Park eingezeichnet, der so heißt! Woher wusstest du das?«
    Peter grinste. »An der Florence Avenue, richtig? Da gibt es einen Sportplatz, und dort haben die Beach Rockers mal gegen die Florence Marbles gespielt. Also, fahren wir?«
    »Dann solltest du dich aber vorher noch umziehen und duschen, Justus«, meine Bob und betrachtete mit Abscheu die muffig riechende Kostümierung des Ersten Detektivs. »Diese Duftnote möchte ich ungern in meinem Auto haben.«
    »Dafür bleibt leider keine Zeit«, sagte Justus und griff nach seiner Detektivtasche, in
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