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Persische Nächte: Erotischer Roman (German Edition)

Persische Nächte: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Persische Nächte: Erotischer Roman (German Edition)
Autoren: Jasmin Eden
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schlagartig wieder kalt, und sie sah den Djinn an. »So endet es?«, fragte sie, selbst überrascht über die Ruhe in ihrer Stimme. »Wirst du mir dieses Messer in die Brust treiben, schöner Djinn?«
    Er sah sie noch immer an, und kein Wort kam über seine Lippen. In einem ewig dauernden Blick hielten sie sich gegenseitig mit ihren Augen gefangen, und Shahira war sich nicht sicher, wer von ihnen wem mehr Angst einjagte.
    Plötzlich zerriss der Schrei eines Mutterschafs die Nacht. Shahira wandte erschrocken den Kopf in Richtung der Weiden. Als sie wieder neben ihr Bett sah, war der Djinn verschwunden.

Die Nacht kehrt zurück
    Der nächste Tag verging viel zu langsam und doch viel zu schnell. Der frühe Morgen fühlte sich unwirklich an – sie war in der Nacht zuvor dem Tod nur knapp entronnen und hatte gleichzeitig Wonnen erlebt, wie sie nur im Himmel möglich waren. Als sie Kaftan, Sarouel und Schal übergestreift hatte, war das wie von allein geschehen, und ihr langes schwarzes Haar hatte sie geflochten, ohne einen bewussten Gedanken daran zu verschwenden.
    Später wurde Shahira mehrmals von ihrer Mutter gescholten, weil sie unaufmerksam war. Ihr verbrannte das Brot im Ofen, und sie verschüttete die am Morgen gemolkene Milch der Schafe. Doch nicht einmal die Schimpftiraden ihrer Mutter konnten sie wirklich berühren. Unablässig wanderten in Shahiras Kopf die Gedanken, vermischt mit Erinnerungsfetzen der letzten Nacht, und immer wieder die eine Frage: Warum hatte er sie nicht getötet?
    Nicht, dass sie es sich gewünscht hätte. Ihre Angst war echt gewesen, ebenso wie die Lust, die sie empfunden hatte.
    Shahira klatschte laut in die Hände, um die Schafe endlich in ihren Pferch für die Nacht zu treiben, damit sie nicht Schakalen oder Wölfen zum Opfer fielen. Eigentlich war das die Arbeit eines Mannes, des Sohnes des Hauses, doch das Schicksal hatte Shahiras Eltern nur mit einem Kind gesegnet – Shahira. Daher war sie die Einzige, die den Eltern bei der täglichen Arbeit helfen konnte.
    Mit einer Mischung aus Sorge und Erregung sah sie dabei die Sonne halb hinter dem Horizont verschwinden. Shahira konnte regelrecht fühlen, wie die letzten Strahlen des Tagsterns über das Land krochen und den letzten Rest Licht mit sich hinter den Horizont nahmen. Alles, was zurückblieb, war schwarze, dunkle Nacht.
    Shahira verabschiedete sich schon früh und legte sich in ihr Bett. Doch der Schlaf ließ auf sich warten. Der Grund dafür war ihr Herz, das viel zu laut und zu schnell klopfte. Jeder Schlag dröhnte regelrecht in ihren Ohren, und sie umklammerte die bunt bestickte Decke, als könnte sie ihr Halt geben. Die Augen geschlossen, versuchte sie sich abzulenken und lauschte auf die nächtlichen Geräusche vor ihrem Fenster. Dort war es ruhig – nicht einmal die Grillen waren zu hören, nur angespannte Stille. Shahira schluckte und hatte sich gerade etwas entspannt, als etwas leise auf dem Boden aufschlug. Sie riss die Augen auf und versuchte sich in der Dunkelheit zu orientieren. Ein Strahl Mondlicht fiel durch das offene Fenster herein und zerschnitt die Schwärze in ihrem Zimmer.
    Er war zurückgekehrt.
    Das weiße kalte Licht des Mondes glitt über seinen nackten Oberkörper und beleuchtete die Erhebungen seiner Muskeln auf Armen, Brust und Bauch. Die Perfektion wurde nur durch die tätowierten Linien gestört, die sich zu einem seltsamen Muster vereinigten. Seine Augen waren noch immer so fremdartig blau wie bei ihrem ersten Zusammentreffen, und Shahira konnte sich des Gefühls nicht erwehren, dass sie ihn von irgendwoher kannte.
    Wie schon in der Nacht zuvor trug er einen Schal, den er sich um den Hals geschlungen und über Mund und Nase gezogen hatte.
    Stumm stand er am Fenster und musterte sie. Shahiras Atem ging stoßweise, und eine Weile sahen sie einander nur an, ohne dass ein Wort gesprochen wurde. Schützend hatte sie ihre Decke bis über ihre nackten Brüste gezogen und wünschte sich jetzt verzweifelt, dass sie doch ihr Schlafhemd angezogen hätte, wie sie es ursprünglich vorgehabt hatte.
    Wenn am Mittag noch Lust mit Furcht gerungen hatte, gewann jetzt doch die Angst. Shahira wagte es nicht, sich zu rühren oder um Hilfe zu schreien. Sie wusste, wie schnell der Djinn sich bewegen konnte.
    Er machte einen Schritt auf sie zu und bewegte die Finger seiner rechten Hand. Die Bewegung erinnerte sie plötzlich daran, wie er sie mit dieser Hand berührt und gestreichelt hatte. Seine Finger hatten ihre Haut
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