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Persische Nächte: Erotischer Roman (German Edition)

Persische Nächte: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Persische Nächte: Erotischer Roman (German Edition)
Autoren: Jasmin Eden
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Wurfdolch wie ihren eigenen aus dem Bauch des Alten ragen. Ahman umklammerte den Griff und schob den Dolch tiefer in den Bauch des Alten. Mit einer geübten Bewegung drehte er die Klinge einmal um.
    Der Alte keuchte, und ein Schwall Blut drang aus seinem Mund; es befleckte Ahmans Rücken und seine Haare. Shahira spürte einige der warmen Tropfen auf ihr Gesicht spritzen und blinzelte.
    Der Alte öffnete den Mund, als wollte er noch etwas sagen, doch Ahman zog Janikas Wurfdolch mit einem Ruck aus dem Bauch des Assassinen, der vor Shahiras Augen zusammenbrach. Der Anblick des toten Mannes zu ihren Füßen berührte sie seltsamerweise nicht. Sie sah auf Ahman, der ihr beruhigend zunickte und dann in die Knie ging. Janika stieß einen Schrei aus, als sie das sah und lief zu ihm, um ihn zu stützten.
    Shahira wandte sich von ihnen ab und wankte zum Fenster. Noch immer war sie wie betäubt, aber etwas sagte ihr, dass sie es sehen musste. Sie musste ihn sehen, um zu verstehen …
    »Hilf mir hoch!«
    Im ersten Augenblick glaubte sie, sich verhört zu haben. Kian war tot! Doch als sie ihn wieder hörte, sah sie hinunter: Kians Finger klammerten sich verzweifelt am Mauervorsprung fest, und sie sah sein angestrengtes Gesicht. Er blutete immer noch und war blass. »Ahman!«, schrie sie und beugte sich so tief es ging aus dem Fenster, um Kians Handgelenke zu greifen. Sowohl seine als auch ihre Arme und Hände waren blutverschmiert, und doch hielt sie ihn, so gut es ging. Doch es fehlte ihr an Kraft. Eine Ewigkeit schien zu verstreichen, ehe Ahmans große Hände zupackten, und gemeinsam konnten sie den schwer verletzten Kian in das Innere des Zimmers ziehen.
    Shahira zog ihn an sich, und er ächzte. »Du lebst«, flüsterte sie, und endlich fiel alles von ihr ab. Erleichtert schluchzte sie auf. »Du lebst!«
    »Im Gegensatz zum Beherrscher der Gläubigen«, sagte Janika. Sie saß auf dem Bett und hatte die Goldmaske gelöst. Der Mann unter der Maske hatte die Augen geschlossen, und seine Lippen waren blau. Er war ohne Zweifel tot.
    »Ich bin noch immer nicht sicher, ob das die beste Idee ist«, murmelte Ahman, und Shahira musste bei seinem Anblick lächeln. Er trug die Goldmaske nicht zum ersten Mal, immerhin hatten sie es oft genug geübt. Aber er wirkte noch immer, als fühlte er sich in höchstem Maße unwohl.
    »Es ist die einzige Lösung, die uns allen hilft«, erinnerte Janika ihn und rückte die Maske zurecht. Sie hatte ihm immer wieder gesagt, wie er sich bewegen oder reden musste. Sie hatte zweifelsohne recht damit, dass es einfacher war, einen neuen Kalifen einzusetzen, als den Tod des Alten zu erklären. Sinan hatte sich niemals um einen Erben bemüht, und es gab mehrere Verwandte, die den Thron für sich beanspruchen würden. Ein Streit unter den adligen Familien würde ausbrechen, und das ohnehin vernachlässigte und ausgebeutete Land würde unter der Last des Erbfolgestreits zerbrechen.
    Shahira musterte Ahman – von der Statur her war er dem verstorbenen Sinan ähnlich genug, dass die Täuschung funktionieren konnte, und sie konnte sich keinen Mann denken, dem das Wohl des Landes mehr am Herzen lag. Persien würde es von nun an nicht mehr schlechter gehen, nur besser.
    Sie seufzte und trat zu Janika und ihrem Liebsten. Auch wenn die schöne Frau des Kalifen ihren Gatten verloren hatte, spürte sie keine Trauer. Im Gegenteil, ihr Herz hatte sich schon lange für einen anderen entschieden, an dessen Seite sie nun endlich offiziell leben konnte. Ihr Lächeln sprach daher Bände, als sie Shahira umarmte. »Und ihr wollt wirklich gehen?«, fragte sie zum wiederholten Mal.
    Shahira sah über die Schulter in den Hof, in dem Kian neben zwei bepackten Kamelen stand und auf sie wartete. »Ich gehöre in keinen Palast und Kian …« Sie stockte und suchte nach Worten. »Er sagt, er hat viel Schuld auf sich geladen, die er wiedergutmachen will. Es wird einige Zeit dauern, aber egal, was er tun wird, ich bleibe an seiner Seite.«
    Janika nickte und umarmte Shahira noch einmal. »Du weißt aber, dass du zurückkehren kannst, wenn dir das Reisen zu viel wird.« Sie lächelte. »Verschwinde nicht ganz aus meinem Leben, liebe Freundin.«
    Shahira erwiderte das Lächeln und nickte. Sie wandte sich Ahman zu, der mit der Maske wie ein Fremder auf sie wirkte, auch wenn sie ihn inzwischen gut kennengelernt hatte. Sie trat auf ihn zu. »Wirst du dein Versprechen halten?«, fragte sie ihn ein letztes Mal.
    Die Goldmaske glitzerte im
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