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Perry Rhodan Neo 3: Der Teleporter (German Edition)

Perry Rhodan Neo 3: Der Teleporter (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 3: Der Teleporter (German Edition)
Autoren: Leo Lukas
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aufgehoben als an jedem anderen Ort des Planeten. Auf der anderen Seite stand die Ungewissheit, die Manoli empfand, nicht erst seit den letzten Stunden. Zwar bemühte er sich, das Richtige zu tun, aber das hieß noch gar nichts.
    »Das Gegenteil von Kunst«, hatte einmal ein kluger Denker formuliert, »ist nicht Natur, sondern ›gut gemeint‹.«
    Er spürte, wie die Last der Verantwortung seine Schultern nach unten drückte. Crest vertraute ihm. Perry Rhodan vertraute ihm. »Eric« , hatte er gesagt. »Wir alle wissen, dass dieses Spiel auf Messers Schneide steht. An euch hängt das Schicksal unserer Welt.«
    Draußen schrien die Vögel. Irgendwo im Areal brühte jemand soeben Kaffee auf, der köstlich roch, schwer, schwarz und urtümlich teerig. Manoli erinnerte sich, dass an diesem Ort, am Ufer des Flusses Awash, nicht nur die Wiege der Menschheit gestanden war, sondern auch, gleich daneben, die erste Kaffeerösterei.
    Er folgte dem verlockenden Geruch zu einer Handvoll von Patienten, die auf der Veranda saßen, ausgemergelte Gestalten, im Halbkreis gruppiert um einen vorsintflutlichen Fernseher. Eine Kaffeekanne machte die Runde. Manoli hockte sich dazu. Jemand reichte ihm wie selbstverständlich eine Tasse.
    Manoli schlürfte dankbar und hingebungsvoll. Die sämige Flüssigkeit schmeckte höllisch gut. Eine braune Kinderhand bot ihm Zucker an. Er wehrte ab. Es wäre ihm wie eine Blasphemie erschienen, den Geschmack zu verfälschen. Sein Gegenüber fiepte kläglich. Da erst blickte Manoli auf und bemerkte, dass die schlanke Hand nicht zu einem Kind gehörte, sondern zu einem Affen.
    Das dunkelbraune Tier maß knapp einen Meter. Sein Schädel war kurz, seine Schnauze ragte rund aus einem schwarzen Gesicht. Der langsam hin- und herpendelnde Schwanz fächerte sich am Ende zu einer Quaste auf.
    Ein Pfiff ertönte. Der Affe horchte auf, verschlang die Zuckerstückchen und trollte sich keckernd.
    »Sei nicht unwirsch, bitte, Sir«, sagte ein großer, schmaler Schwarzafrikaner in merkwürdig singendem, nicht immer die richtigen Vokabeln treffenden Englisch zu Manoli. »Mein Vieh, es macht nur Späße mit guter Meinung. Sein Name ist Bezabeh, meiner klingt Asaria. Wie heißt du, Sir?«
    »Jim«, sagt Manoli. »Jim Johnson.« So hatte er sich auch in der Miniklinik von Bengaluru genannt.
    »Bist du ein neuer Doktor?«
    »Ich besuche Professor Haggard nur für kurze Zeit, um von ihm zu lernen.«
    »Der Professor ist ein guter Mann.«
    »Ja. Ja, das glaube ich auch.«
    »Früher sind immerfort Studenten gekommen, von oben und unten auf der ganzen Welt. Aber es ist mehr und mehr weniger geworden. Kannst du meine Neugierigkeit verzeihen? Du bist indisch angezogen, Doktor Johnson, doch ich errate dich für einen Amerikaner.«
    »Da liegen Sie richtig, Herr Asaria.«
    »Und nichts für ungut, Sir, der Schnurrbart steht dir nicht ins Gesicht.«
    »Ich spiele tatsächlich mit dem Gedanken, mich von ihm zu trennen.«
    »Sehr gut.« Der Äthiopier nickte heftig. Sein Lächeln changierte zwischen Zutraulichkeit und Verzweiflung.
    Manoli empfand ihn trotz seiner Direktheit nicht als aufdringlich. Asarias Alter war schwer abzuschätzen; Krankheit und Auszehrung hatten ihn gezeichnet. Er trug eine Art Militärjacke mit Taschen auf dem oberen Abschnitt der Ärmel, eine kurze, verwaschen blaue Hose und keine Schuhe. Auf seinem Kopf saß ein eher nachlässig gebundener Turban, von dem ein Streifen Stoff bis zur rechten Wange herabhing.
    »Der Kaffee ist hervorragend«, lobte Manoli, dessen Lebensgeister allmählich wieder erwachten. Süßliche Düfte von Blüten, die sich dem Tageslicht geöffnet hatten, umstrichen seine Nase.
    »Wir haben auch echt amerikanisches Fernsehen«, sagte Asaria. »Weltfernsehen. Davon habe ich deine Sprache erworben, Doktor Johnson, und aus dem Radio.« Er bellte einer jungen Frau, die neben dem TV-Gerät saß, einige für Manoli unverständliche Silben zu. Sie verneigte sich höflich in Richtung der beiden Männer, dann schaltete sie auf einen englischsprachigen Nachrichtensender um. Es lief gerade Werbung.
    »Danke, aber das wäre wirklich nicht nötig.«
    »Was ist schon nötig auf der Welt, Doktor Johnson? Dass man sich nacheinander hilft, so gut man kann, sonst gar nichts. Magst du Eishockey?«
    »Bitte?«
    »Ich sehe gern Eishockey. Dieses ist schnell und oft lustig. Männer dürfen sein wie Kinder, mit Prügeln und Windelhosen. Oh, ich lache viele Tränen, wenn sie sich balgen!«
    »Ja, das kann in der
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