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Perry Rhodan Neo 032 – Der schlafende Gott

Perry Rhodan Neo 032 – Der schlafende Gott

Titel: Perry Rhodan Neo 032 – Der schlafende Gott
Autoren: Michelle Stern
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Regierungskreisen seine lästerlichen Gedanken abgehört. Zum Glück war es kein anderer Topsider. Der Berrak hatte gesprochen, und zwar ungewöhnlich viele Worte für ein Tier seiner Intelligenzstufe. Was sie bedeuteten, wusste das Flugwesen natürlich nicht, aber es hatte verständlich auf Topsidisch geredet!
    »Den Satz hat das Vieh von euch«, sagte Hisab-Benkh mit einem bösen Blick zu den Zwillingen. Er mochte die braunen Mistviecher genauso wenig wie Politiker. Sie hinterließen überall ihre stinkenden Auswürfe und verschmutzten die wertvollen historischen Artefakte. Kurz überlegte er, die harte Terk-Stange nach dem Flugsäuger zu werfen, doch dann biss er lieber hinein.
    Emkhar-Tuur setzte zu einer Antwort an, kam aber nicht mehr dazu. Der Roboter kehrte zurück. Gespannt warteten sie auf sein Ergebnis.
    »Keine aktiven Systeme feststellbar. Statik sicher. Dokumentation vorläufig abgeschlossen. Begehung möglich.«
    Tisla-Lehergh wollte Richtung Eingang vorschnellen, doch Hisab-Benkh fasste sie mit einer schnellen Bewegung an der Schulter und hielt die Terk-Stange drohend vor ihr Gesicht. Er überragte seine Assistentin um eine Kopflänge. »Ich gehe vor. Und keine Streitereien mehr! Wer nicht auf mich hört, kehrt zum Lager zurück!«
    Hinter ihnen näherten sich weitere Mitglieder der Expedition. Semthar-Terr winkte ihnen zu. »Viel Glück, Hisab! Möget ihr dem Despoten neue Erkenntnisse zum Niedergang der Arkoniden schenken!«
    Gerade dem , dachte Hisab-Benkh verächtlich. Laut sagte er: »Wir geben unser Bestes, Semthar.« Mit dem Schwanz machte er eine auffordernde Geste in Richtung der Zwillinge. »Kommt!« Er steckte die Terk-Stange weg, schloss seinen Helm, aktivierte seinen Schutzschirm und schritt voran, in den Schatten hinein. Nach der langen Zeit in der Sonne traf ihn die Kühlung unangenehm. Wenn es etwas gab, was er noch mehr verabscheute als Politiker oder Berraks, war es Kälte.
    Sein Herz raste. Er züngelte mehrmals und nahm den Duft der Umgebung durch die Filter des Anzugs auf. Im Inneren lag weniger Steinstaub. Eine süßliche Note mischte sich in den schwach anklingenden Geruch von verschmortem Kunststoff. Irgendetwas hatte die arkonidische Siedlung gründlich zerstört. Vermutlich ein Angriff aus dem Weltraum oder ein Unfall von apokalyptischen Ausmaßen. Die entstandene Hitze hatte selbst Stahl schmelzen lassen.
    Schritt für Schritt ging er in die Dunkelheit, jederzeit bereit, auf eine Warnmeldung des Robots hin zur Seite zu springen. Seine Helmlampe warf helles Licht in das Innere des Gebäudes.
    Vor ihnen erstreckte sich ein langer Gang, der schräg hinunter in die Erde führte. Die Wände mussten einst weiß gewesen sein. Ihre Farbe erinnerte Hisab-Benkh an die ungepflegten Zähne eines ehemaligen Mitarbeiters. Sie waren glatt, ohne schmückende Ornamente oder geschuppte Einkerbungen. Ein Zugang zu einem Antigravschacht befand sich links von ihm. Es gab nirgendwo ein Anzeichen für Energie, dennoch ließ Hisab-Benkh den Messroboter vorgehen.
    Hinter sich hörte er die Stimme von Tisla-Lehergh, die der Anzug aufnahm und ihm ohne Zeitverlust weiterleitete. »Typisch Kopffellträger, was? Sieht alles steril aus. Ob sie je Dampf in den Gängen hatten?«
    Hisab-Benkh kannte Tisla-Lehergh gut genug, um zu wissen, dass sie vor allem deshalb sprach, weil sie nervös war. Sie wusste sehr genau, dass die Arkoniden auf Dampf in ihren Behausungen keinen Wert legten.
    Im Licht der Helmscheinwerfer arbeiteten sie sich weiter vor. Durch eine Öffnung betraten sie einen weitläufigen Raum. Hisab-Benkh züngelte erneut. Der süßliche Geruch wurde immer intensiver. Er legte sich wie ein dünnes Tuch um die Nasenlöcher und nahm ihm die frische Luft. Angewidert wandte er sich in die Richtung, aus der er gekommen war, und blieb steif vor den Zwillingen stehen. Er wollte etwas sagen, doch der Fund verschlug ihm die Sprache. Auf dem bläulichen Kunststoffboden lagen sauber aufgereiht fünf Gorrer. Ihre Leichen waren mumifiziert, wie es nur die toten Körper von Weichhäuten sein konnten, wenn sie kein Wasser mehr bekamen. Die Haut spannte sich gleich dünnem Papier über die Knochen. Sie starrten mit weggefaulten Mündern an die Decke. Gelbe Zahnstummel und Kieferknochen ragten hervor. Irgendwer hatte ihnen die Arme über der Brust gekreuzt und die Fußzehen nach oben aufgerichtet. Sie trugen einfache weiße Gewänder; bunte Bänder schmückten ihre Arme und Hälse. In den eingefallenen
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