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Perry Rhodan Neo 032 – Der schlafende Gott

Perry Rhodan Neo 032 – Der schlafende Gott

Titel: Perry Rhodan Neo 032 – Der schlafende Gott
Autoren: Michelle Stern
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Augenhöhlen lagen schwarze Steine, die im grellen Licht glänzten.
    »Bei den Schalen der Welten!«, stieß Emkhar-Tuur aus und zuckte mit dem Schwanz.
    »Verdammt!« Tisla-Leherghs Nüstern blähten sich. Sie sandte einen scharfen Geruch der Verärgerung aus. »Die Stätte ist nicht unberührt! Diese Wilden gehören ...«
    Ein lautes Geräusch ertönte, das Tisla-Lehergh verstummen ließ. Sie fuhr herum, weit schneller als Hisab-Benkh, der sich ebenfalls umdrehte. In ihrer Klauenhand lag ein Strahler.
    »Was ...«, setzte Hisab-Benkh an. Überrascht machte er einige Schritte nach vorn. Ein Schatten huschte aus einem hinteren Zugang. Er besaß humanoide Form. Ein Gorrer? Aber das war unmöglich. Das gesamte Gelände der Ausgrabung war weiträumig abgesperrt.
    »Achtung! Ein Gorrer«, bestätigte der Spezialroboter seine Gedanken.
    Emkhar-Tuur stürzte los. Auch sie hatte die Waffe gezogen. »Den Nestbeschmutzer holen wir uns!«
    Tisla-Lehergh jagte ihr nach.
    »Nicht!«, rief Hisab-Benkh. »Wartet! Das ist zu gefährlich!« In Gedanken sah er die verkohlten Schuppen Fahk-Kerrs vor sich und erinnerte sich an den Geruch verbrannter Haut.
    Die beiden hörten nicht auf ihn. Sie hatten den hinteren Zugang erreicht und stampften mit weiten Sprüngen davon.
    »Verfluchte Hohlschwänze!« Er setzte seinen Assistentinnen schnaufend nach. Wie konnten sie so dumm sein, sich im Fieber der Jagd ins Ungewisse zu stürzen? Wenn er sie nicht einholte, begingen sie womöglich irgendeine Torheit. »Hol Verstärkung!«, befahl er dem Roboter, dann hatte auch er den hinteren Ausgang erreicht und stürmte den Zwillingen nach, einen langen Gang hinunter.

3.
    Die Sammlung des Despoten
    Eric Manoli
     
    Zwei Topsider führten Eric Manoli auf Geheiß des Despoten ab. Sie brachten ihn zum Ausgang des Flurs, an dessen Ende sich die Überreste des Transmitters befanden. Im Antigravschacht hielt Manoli die Augen geschlossen. Ihm war übel, die Welt drehte sich, als säße er in einem Karussell. Erst nach und nach wurde es besser. Vielleicht war nicht alles verloren. Er lebte, und er war bereits einmal aus dem Regierungsviertel Sendschai-Karth entkommen. Mit viel Glück würde es ihm ein zweites Mal gelingen.
    Zuerst musste er sich beruhigen und Kraft sammeln. Flüssigkeit wäre hilfreich. Sein Körper litt an Schlaf- und Wassermangel. Er spürte die Müdigkeit, die wie ein schweres Tuch auf ihm lag und jeden seiner Schritte erschwerte.
    Die beiden Wachen brachten ihn ohne erklärende Worte zu einem torpedoförmigen, knallblau lackierten Fahrzeug. Sie fuhren ihn durch dampfenden Nebel, vorbei an blinkenden Werbetafeln und holografischen Hinweisschildern, zu einem weiteren Turm ohne die typischen Wohnkugeleinheiten. Mit steifem Hals sah Manoli aus der runden Sichtscheibe des Fahrzeugs zweihundert Meter hinauf, wo sich die Spitze des Turms zwischen Nebelschwaden in eine zerfaserte Wolke bohrte. Ein weiteres Regierungsgebäude?
    Am Fuß des Wolkenkratzers erstreckte sich ein runder grellgrüner Bau von höchstens dreißig Metern Höhe, der Manoli an ein irdisches Sportstadion erinnerte. Beim Aussteigen rechnete er halb damit, die anfeuernden Rufe entfesselter Fans zu hören. Doch es blieb gespenstisch still. Nur die Stiefelabsätze der Wachen knallten auf den harten Boden, als Manoli in ein kleines Zubringergebäude gebracht wurde, vorbei an weiteren Wachleuten, die sich in ihren braunschwarz geschuppten Uniformen ähnelten wie ein Ei dem anderen.
    »Da entlang!«, sagte die Wache, die seinen Arm hielt. Es waren die einzigen beiden Worte, die Manoli seit der Entlassung durch Megh-Takarr zu hören bekam. Vor ihm öffnete sich eine schmale Tür, hinter der ein holzartiger Steg in violette Schwaden führte. Unter dem Steg schimmerte eine klare, leicht orangefarbene Flüssigkeit in einem Kanal, der das gesamte Gelände zu umspannen schien. Er verlor sich nach beiden Seiten im Dunst zwischen Felsen und Pflanzen.
    Feuchte Wärme schlug Manoli entgegen. Er schloss die Finger zu Fäusten und hob den Kopf. »Was ist dort?« Wenn sein Ortsgefühl ihn nicht trog, musste die Tür in das grellgrüne Gebäude hineinführen, vor dem sie gehalten hatten.
    Die Topsider gaben keine Antwort. Manoli erhielt einen groben Stoß in den Rücken. Er taumelte vorwärts auf die Brücke, fing sich und ging langsam auf die andere Seite weiter. Seine Beinmuskeln brannten. Obwohl sein Körper der höheren Schwerkraft Topsids seit Monaten ausgesetzt war, hatte er seit dem
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