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Perry Rhodan Neo 029 - Belinkhars Entscheidung

Perry Rhodan Neo 029 - Belinkhars Entscheidung

Titel: Perry Rhodan Neo 029 - Belinkhars Entscheidung
Autoren: Alexander Huiskes
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wärst du nicht hier! Und jetzt lass mich runter, wir müssen zu dieser Luftschleuse.«
    Hifield lachte derb. »Wenn dein Alter im Gerichtssaal genauso ist wie du ... Na schön, komm schon, Jules. Wir können die drei schließlich nicht allein lassen.« Er setzte Tifflor ab und ging forschen Schrittes hinter den anderen her.
    Wenigstens tun sie jetzt, was ich sage ..., dachte Tifflor, dann lief er hinterher. Warum nicht gleich so? Er fragte sich, ob sein alter Hassfreund vielleicht recht hatte. Bisher hatte er es immer für selbstverständlich erachtet, dass er an der Seite Perry Rhodans ins All vorstieß, und ebenso selbstverständlich war Mildred dabei. Er hatte sich nie ernsthaft gefragt, warum. Was hatte er schon zu bieten gehabt vor einem halben Jahr außer der Naivität und dem Enthusiasmus der Jugend? Konnte er irgendjemandem ernsthaft erklären, dass für die gefährlichsten Einsätze lieber ein Greenhorn als ein ausgebildeter Spezialist ausgewählt wurde? Nur mit dem Argument, dass junge, durch Erfahrungen ungetrübte Augen das Neue manchmal besser und wahrhaftiger sahen?
    War es nicht eher so, dass sich Rhodan und die anderen damit irgendwie bei Julians Vater erkenntlich hatten zeigen wollen? William Tifflor war einer der Top-Anwälte der Vereinigten Staaten gewesen. Sein Eintreten für Crest da Zoltral hatte ihn an die Seite Rhodans gebracht. Inzwischen gehörte er zum kleinen exklusiven Kreis der Koordinatoren der jungen Terranischen Union und widmete sich der Herkulesaufgabe, ein funktionierendes Justizwesen aufzubauen, das den Anforderungen der neuen Ära genügte.
    Hatte William Tifflor selbst die Entscheidungen beeinflusst? Zuzutrauen wäre es ihm, schließlich hatte er auch ein gutes Wort dafür eingelegt, dass die Freunde eingeladen worden waren, den Flug nach Arkon mitzumachen. Jenen Flug, der nun weit vor Arkon zu enden drohte.
    Nein, das war es sicherlich nicht. Nicht mehr jedenfalls. Pounder hatte nach dem beinahe tödlichen Einsatz gegen die Fantan im Wega-System ein langes, ernstes Gespräch mit den Tifflors geführt – mit einem nach dem anderen, und diesmal hatte sogar der eloquente William den Mund gehalten und nachher nur nachdenklich genickt.
    Fernweh ist Sternweh, dachte Julian Tifflor. Das war ein Gefühl, das nur wenige so brennend spürten wie er, obwohl viele Millionen das Lied kannten. Und Pounder sah dieses Fernweh und verstand es zu formen. »Du kannst alles Mögliche lernen, aber dein Herz muss standhalten, egal, welcher Wind dir ins Gesicht bläst. Bist du bereit, auf alles zu verzichten?«
    Julian hatte gezögert. Nein, auf Mildred zu verzichten, könne er sich nicht vorstellen, sagte er, ohne nachzudenken. Dann war sofort die Panik aufgestiegen, es mit dieser ehrlichen Antwort vermasselt zu haben.
    Aber Pounder hatte nur geschmunzelt, trotz dieser traurigen Augen, die noch immer einen Verlust sahen, der weit in der Vergangenheit lag. Hatte der alte Mann nicht einst seine Familie bei einem Unglück verloren? Julian Tifflor wusste es nicht, es lag zu weit entfernt in zu privatem Terrain. Aber er spürte, dass Pounder es ernst meinte, als er ihm eine Hand auf die Schulter legte und sagte: »Merk dir das, Junge. Es gibt Dinge, die man nie opfern sollte. Eine gute Frau gehört dazu. Und jetzt wollen wir uns mal deiner Ausbildung annehmen, Kadett!«
    Das war nun auch schon wieder Monate her. Und jetzt konnte seine Laufbahn schnell wieder zu Ende sein. Um das zu verhindern, mussten sie die Luftschleuse in B237 erreichen. Die TOSOMA brannte – im wörtlichen wie übertragenen Sinn. Tifflor wusste nicht genau, wieso, aber er konnte spüren, dass es mit dem Schiff zu Ende ging. Wenn seine Freunde und er es schafften, die Schleuse zu erreichen und sich mit den dort lagernden Raumanzügen auszustaffieren, hatten sie eine Chance, den Untergang des 800 Meter durchmessenden Raumschiffs zu überleben.
    Zumindest hoffte er das.
     
    Als Tifflor bei der Schleuse eintraf, knarrte das Schiff bereits wie ein Windjammer vor zweihundert Jahren im Sturm.
    »Was ist das?« Klaus Eberhardt warf unbehagliche Blicke zur Decke.
    »Egal. Kümmere dich nicht drum, du kannst es eh nicht ändern. Hier, zieh das drüber!« Mildred hielt ihm einen Raumanzug hin. Also waren hier tatsächlich welche gelagert. Glück gehabt.
    Eberhardt beäugte das Teil misstrauisch. »Ich dachte, man müsste sich dafür komplett ausziehen ... wegen der ganzen Schläuche und Kanülen?«
    »Zieh's einfach drüber!«, befahl
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