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Perry Rhodan Neo 028 - Flucht ins Dunkel

Perry Rhodan Neo 028 - Flucht ins Dunkel

Titel: Perry Rhodan Neo 028 - Flucht ins Dunkel
Autoren: Christian Humberg
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das imposante Gebäude herrschte allerdings schon weit mehr als das für diese Tageszeit übliche Treiben. Der atemberaubende Sprung der jungen Chinesin schien zahlreiche Schaulustige angelockt zu haben.
    Und die Tower-Sicherheit. Zwei Männer in den Uniformen des Gebäudewachdienstes – graue Hosen und Windjacken, deren Ärmel das Logo der Terranischen Union zierte – flankierten die auf dem Hof stehende Zhuo Hui. Einen von ihnen kannte Lhundup sogar: Brettinger, der sehnige Deutschstämmige mit dem Pferdeschwanz, war bereits im Einsatz gewesen, als Buming ihn, Cui und Jun in Atem gehalten hatte. War das wirklich erst ein paar Tage her?
    Hätten Blicke töten können, Brettinger hätte Zhuo Hui nun niedergemetzelt. Einige Kollegen der Männer waren damit beschäftigt, die wegen Zhuo Huis Behandlung aufgebrachte Menge der Gaffer und Passanten im Zaum zu halten.
    »Ich glaube, Sie kommen besser mal mit uns«, brummte Brettinger in akzentuiertem Terranisch, »und wir klären das auf der Wache.«
    Die junge Frau wirkte alles andere als begeistert. »Und was wird aus meinem Fallschirm, he? Das Ding hängt immer noch am Lift der Fensterputzer fest, wie Sie sehen.«
    »Lassen Sie den unsere Sorge sein«, antwortete der Wachmann. Er drehte den Kopf leicht, schien einen Anruf über sein Headset zu erhalten.
    Lhundup sah zu Ai Guo. Der Alte lächelte. »Geh ruhig! Ich weiß doch, dass du es willst.«
    »Und du? Du musst wieder zum Arzt, Ai Guo. Jemand sollte dich begleiten und ...«
    Der Schichtmeister winkte ab. »Ich finde schon wen. Rogen dürfte inzwischen ausgeschlafen haben, der hat genug Zeit. Außerdem geht es mir ohnehin schon bedeutend besser, keine Sorge.«
    Aus den Augenwinkeln bemerkte Lhundup, wie Zhuo Hui einen halbherzigen Versuch startete, in den Reihen der Gaffer unterzutauchen. Brettinger und Konsorten vereitelten ihn mit Leichtigkeit. Der Deutsche grinste hämisch, als er ihr zur Belohnung Handschellen anlegte.
    »Nun hilf ihr doch!«, beharrte Ai Guo leise. Er zwinkerte wissend. »Ein gutes Wort vom Assistenten des Bürgermeisters, und ihr Strafmaß dürfte bedeutend schrumpfen. Dafür steigt vielleicht ihre Meinung von dir wieder.«
    Bürgermeister , durchfuhr es Lhundup. Vor lauter Hektik und Spannung hatte er Jun, Adams und den ganzen Rest glatt vergessen. Einen Moment lang war er wieder vollkommen ratlos. Was sollte er tun? Selbst wenn Ai Guo, wie er behauptete, keine Eskorte mehr brauchte – konnte er es wirklich wagen, den ehemaligen General noch länger warten zu lassen?
    » Ja doch, ich komme mit. Kein Grund, so grob zu werden.«
    Zhuo Huis halb rebellische, halb resignierte Kapitulation vor der behördlichen Übermacht hallte über den Hof des Stardust Towers und riss Lhundup aus seinen Gedanken. Er sah zu ihr. Brettinger und Co. führten sie gerade zu einem Nebeneingang des Gebäudes. Zhuo Hui wirkte nicht gerade glücklich über die Behandlung, und auch in den Reihen der Zuschauer kamen erste laute Unmutsbekundungen auf.
    Mein Pod ist ohnehin zerschellt , dachte der einstige Hirtenjunge. Also kann ich Jun gar nicht Bericht erstatten, oder? Manchmal waren die Dinge einfacher, als sie schienen.
    »He da!«, rief er, trat endgültig aus dem Schatten des Gebäudes und ins Licht. »Brettinger, warten Sie!«
    Der Wachmann blieb stehen, drehte den Kopf. Ein Ausdruck völliger Überraschung dominierte die Züge seines wie gewohnt unrasierten Gesichts. »Gehört die etwa zu Ihnen, Lhundup?«
    Der junge Tibeter sah zu Zhuo Hui. In ihren Augen lag ein Funkeln, das er mühelos zu übersetzen wusste: Wag es ja nicht!
    Und Lhundup grinste. »Kann man so sagen. Ich ... ich erklär's Ihnen schnell, okay?«
     
     
    Topsid, nach dem Dreimond
     
    »In Ordnung, das genügt«, zischte Khatleen-Tarr und griff ungeduldig nach dem Strahlergewehr.
    Manoli legte ihr die Hand auf den Arm. »Nicht, Khat«, bat er leise. »Lass gut sein. Er ... er hat uns doch alle gerettet.«
    Khatleen-Tarr sah zurück zum Lüftungsschacht, aus dem sie der Kanalisation entstiegen waren, und schüttelte den Kopf. Dann fluchte sie, blieb aber neben Manoli im Sand sitzen.
    Der Schacht hatte sie endlich ins Freie geführt, und obwohl seitdem mehrere Minuten vergangen waren, konnte Manoli den Blick kaum von der neuen Kulisse abwenden, die sich seinen müden Augen bot. Das war also Groogwain. Hellbrauner Sand erstreckte sich in drei Himmelsrichtungen und bedeckte eine mal flacher, mal hügeligere, von schwachem Nebel überzogene Ebene. Das
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