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Perry Rhodan Neo 028 - Flucht ins Dunkel

Perry Rhodan Neo 028 - Flucht ins Dunkel

Titel: Perry Rhodan Neo 028 - Flucht ins Dunkel
Autoren: Christian Humberg
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stammelte Manoli schwach. »Wo sind ...«
    »Treiben irgendwo dahinten bewusstlos in Richtung Säuberungsanlage«, antwortete Khatleen-Tarr leise und zuckte mit den Schultern. »Oder wo auch immer dieser Kanal sonst endet. Schätze, ich hatte noch ein wenig mehr Leben in mir, als sie dachten. Und dein Ablenkungsmanöver kam genau zur rechten Zeit. Danke, Bauchaufschneider!«
    Manoli nickte. Mehr schaffte er schlicht nicht; ohne Khatleen-Tarrs stützende Hände hätte er sich nicht einmal auf den Beinen halten können.
    »Gihl-Khuan?«, fragte die junge Echsenfrau besorgt.
    »Als ich ihn zuletzt sah«, keuchte Eric, »wurde er unter einem Berg von Schlüpflingen begraben.« Nicht einmal dieser Topsider konnte das überlebt haben, oder? Und wenn nicht, war klar, was als Nächstes geschehen würde: Gihl-Khuans Mörder hatten sich vielleicht schon längst an die Fersen ihrer zwei anderen Opfer geheftet, kamen womöglich jeden Augenblick aus den Schatten und griffen erneut an!
    Tatsächlich erklangen just in diesem Moment platschende Geräusche im Wasser. Jemand kam näher. Manoli spannte die Muskeln an und griff nach Khatleen-Tarrs Hand. Dann sah er das blinkende Licht wieder, hörte eine leise Stimme und empfand unendliche Erleichterung.
    Gihl-Khuan schob sich aus der Dunkelheit, den Strahler in der Rechten. Auch er blutete aus mehreren kleineren Wunden, schien sich aber nicht darum zu kümmern. Als er Khatleen-Tarr, Manoli und Kikerren sah, nickte er nur.
    Der hat doch unmöglich ... Manoli legte die Stirn in Falten. Du bist alles, mein Freund, aber kein naiver Rebell, wie du es behauptest. Wusste ich's doch.
    Wie viele Schlüpflinge hatten sich dem Topsider hinten auf dem Steg in den Weg gestellt? Und was war aus ihnen geworden? Atemlos lauschte Manoli auf weitere Verfolger, doch da kam niemand. Das einzige Geräusch, abgesehen von ihrer aller keuchenden Atemzügen, war das konstante Rauschen des Abwasserflusses.
    Es war vorbei. Fassungslos sah Manoli zu seiner Begleiterin, und obwohl er sich irren mochte, glaubte er seine Einschätzung Gihl-Khuans in ihrer Echsenmiene gespiegelt zu sehen.
    Khatleen-Tarr warf Gihl-Khuan einen anerkennenden Blick zu. Dann drückte sie Erics Hand fester. »Lasst uns weitergehen. Ich glaube, da vorne ist der Ausgang, den Kikerren meint.«
    Die Flugechse zischte bestätigend und erhob sich in die stickige Luft. Manoli und die anderen folgten ihr ins Licht.
     
    Du kennst deinen Auftrag , sagte die nüchterne Stimme der Positronik in seinen Gedanken. Befolge ihn!
    »Sie kennen Ihren Auftrag«, drängte die alles andere als nüchterne Stimme der Positronik leise aus dem verborgenen Lautsprecher des offenbar doch nicht so kaputten Armbands. »Führen Sie ihn gefälligst aus, Jäger!«
    Ich kenne meinen Auftrag , dachte Gihl-Khuan und sah ratlos von seinem alten positronischen Begleiter zu den vor ihm herschreitenden beiden Flüchtlingen und zurück. Aber kenne ich mich?
    Da war die Flugechse, da der Arkonide. Als hätte ihm das Schicksal zwei fleischgewordene Fixpunkte seiner Zeit auf Buntayn geschickt, um ihn endgültig seiner Sicherheit zu berauben. Und da war die defekte Positronik, die in seinem Geist wie der väterliche Freund, in seinen Ohren aber nunmehr wie Megh-Takarr klang. Seit wann erklang sie auch in seinen Ohren? Seit wann leuchtete ihr Display, als stecke noch immer Leben in dem zerstörten Gerät?
    »Jäger!«, herrschte die akustisch wahrnehmbare Stimme ihn wieder an. »Was machen Sie denn da? Worauf warten Sie noch, Mann? Bringen Sie mir meinen Preis, verstanden? Ich will diesen Arkoniden!«
    Gihl-Khuan dachte an den Despoten in seinem Palast über den Dächern der Stadt. An das dreidimensionale Holo einer Welt in einer Raumschiffszentrale, die es so vielleicht nur in Träumen gegeben hatte. An Flugechsen, die sich auf den Steinen des Fischbachs hinter der Höhle sonnten und einem schiffbrüchigen Bewohner bei der Suche nach schmackhaften Insekten zusahen. Er dachte an Mächtige und an die Macht der Lüge. Hatte Megh-Takarr ihn etwa nur manipuliert? Was war noch Fakt und was Fiktion? Wo war die Loyalität, die er dem Despoten all die Jahre gegenüber empfunden hatte, abgeblieben? Eine Nacht der Zweifel hatte genügt, sie zu vernichten. Und an ihrer Stelle standen nun nur Fragezeichen.
    »Gihl-Khuan, was machen Sie denn da? Töten Sie diese Verräterin!« Ja, das klang ganz eindeutig nach Megh-Takarr.
    »Suche das Profunde, meide, was dich verwundert, der Starke braucht
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