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Perry Rhodan Neo 026 – Planet der Echsen

Perry Rhodan Neo 026 – Planet der Echsen

Titel: Perry Rhodan Neo 026 – Planet der Echsen
Autoren: Bernd Perplies
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sie es sein sollten. Dessen bin ich mir wohl bewusst, und ich kämpfe jeden Tag darum, ein Problem nach dem anderen zu beheben. Aber Grund zum Verzagen haben wir trotzdem nicht. In den letzten Monaten haben wir alle gemeinsam schon unglaublich viel erreicht ...«
    Er blickte auf das vergangene halbe Jahr zurück und pries die Fortschritte, die Terrania seitdem gemacht hatte. Das gehörte eben zu den Dingen, die man bei solchen Anlässen zu tun pflegte.
    Bai Jun spürte, wie seine Aufmerksamkeit nachließ. Äußerlich ließ er sich nichts anmerken, sondern schaute mit einer Maske ernster Aufmerksamkeit zu Adams hinüber. Doch wenn er ehrlich zu sich selbst war, kam ihm seine Anwesenheit wie verschwendete Zeit vor. Es war nicht nötig, dass er neben dem Administrator der Terranischen Union stand und ihm die Hand hielt. Außerdem hatte er in seinem Leben schon zu viele Reden über sich ergehen lassen müssen.
    Eigentlich wäre es als Bürgermeister Bai Juns Aufgabe gewesen, diese Rede zu halten und den symbolischen Schalter umzulegen, der den Fusionsreaktor in Betrieb nahm. In jeder anderen Stadt hätte sich das so abgespielt. Aber Terrania war nicht irgendeine Metropole. Sie war die Hauptstadt der ganzen Welt – etwas, das es so auf der Erde noch nie gegeben hatte. Das Gleiche galt für den Posten des Administrators, den Adams innehatte. Aus diesem Grund hielten es alle Beteiligten des Inneren Regierungskreises für richtig und wichtig, dass der alte Mann und die junge Stadt, beides Symbole der neuen, geeinten Menschheit, so häufig wie möglich gemeinsam in den Medien auftauchten.
    Bai Juns Funktion als Bürgermeister wiederum war bestenfalls mit dem Rang eines Ersten Offiziers an Bord des »Raumschiffs Terrania« vergleichbar. Er hielt Adams den Rücken frei, kümmerte sich ums Alltagsgeschäft und sorgte dafür, dass alles in geordneten Bahnen verlief. Viel Ruhm erntete er damit nicht in diesen Tagen.
    Der Pragmatiker in ihm nahm das gelassen hin. Sie alle dienten demselben Ziel: die Menschheit in ein neues Zeitalter zu führen. Für Neid und Missgunst war da kein Platz.
    Dem Lebemann und Selbstdarsteller, den er lange Zeit in der Armee gespielt hatte, wäre es schwerer gefallen, ins zweite Glied zu treten. Bai Jun gestattete sich ein schmales Lächeln. Nicht nur Terrania hatte sich in den letzten Monaten erstaunlich entwickelt. Das Gleiche galt für ihn selbst.
    Er erinnerte sich noch daran, als sei es gestern gewesen, wie ihn in einem Casino in Macau, am Vorabend der Eroberung Taiwans, der Befehl ereilt hatte, seine Operation dort unverzüglich abzubrechen und zum Landeplatz der verrückten Amerikaner und des Außerirdischen in der Wüste Gobi aufzubrechen. Bai Jun war schon immer der Mann für außergewöhnliche Einsätze gewesen. Daher hatte ihn diese Anordnung kaum überrascht.
    Er hatte die STARDUST, die Rakete der Amerikaner, von einem undurchdringlichen Energieschirm umgeben vorgefunden, an dem sich alles, was die chinesische Armee an konventionellen Waffen aufzubieten hatte, die Zähne ausbiss. Daraufhin hatten seine Männer einen Belagerungsring um den Landeplatz errichtet und damit eine Pattsituation erzeugt. Bai Jun mochte nicht zu den Amerikanern und ihrem Gast von den Sternen vordringen können, aber diese kamen aus ihrer rötlich schimmernden Schutzblase auch nicht heraus.
    Bai Jun war ein guter Soldat gewesen, ein hervorragender Stratege und ein Mann, der sich nicht leicht beeindrucken ließ. Doch die Begegnung mit Perry Rhodan, dem Kommandant der STARDUST und leitenden Kopf hinter der Wahnsinnstat, sich von allen irdischen Regierungen loszusagen und zum Terraner zu proklamieren, hatte Bai Juns Weltbild stärker ins Wanken gebracht, als er es jemals für möglich gehalten hätte. Er hatte den Amerikaner, der seine Landesflagge von der Uniform gerissen und in den Wüstensand geworfen hatte, als einen Irregeleiteten angesehen.
    Aber das Gegenteil war der Fall gewesen. Perry Rhodan trug eine Vision in sich, ausgelöst von der Erkenntnis, dass die Erde nur ein kleiner Planet in einem gewaltigen Weltall voller Leben war.
    Bai Jun hatte gerungen – mit sich, seinem linientreuen Adjutanten He Jian-Dong und dem chinesischen Geheimdienst. Währenddessen hatte Perry Rhodan damit begonnen, unter der Energiekuppel eine Stadt zu errichten, die in seinen Augen der Beginn einer neuen Menschheitsära sein sollte. Und draußen in der Wüste sammelten sich erst Hunderte, dann Tausende Idealisten aus aller Welt, um
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