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Perry Rhodan Neo 026 – Planet der Echsen

Perry Rhodan Neo 026 – Planet der Echsen

Titel: Perry Rhodan Neo 026 – Planet der Echsen
Autoren: Bernd Perplies
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Tagen noch nicht gehört hatten und für die auch sicher nicht bezahlt worden war. Auf einem Flachdach hängte eine Frau in der Hoffnung, dass nachmittags noch die Sonnen herauskamen, Wäsche auf. Und Dutzende von Passanten drängten sich durch die schmalen Gassen zwischen den Gebäuden, wobei ein nicht geringer Anteil, wie Manoli wusste, in durchaus fragwürdigen Geschäften unterwegs war.
    Exotische Geräusche und Gerüche wehten zu ihm her. Bis vor Kurzem hatte er ihnen noch keine Bedeutung zuweisen können. Jetzt wusste er, dass das jaulende Klagen einer Chrymasi geschuldet war, einer Art Saiteninstrument, das bei Straßenkünstlern sehr beliebt war. Und das ferne Stampfen und Zischen stammte nicht aus einer Fertigungsanlage, sondern aus dem Musikkubus irgendeines Halbstarken, der lauten Sprechgesang hörte. Der an Honig erinnernde Duft drang aus einer nahen Bäckerei, in der frische Zefsha, eine preiswerte Süßspeise, zubereitet wurden. Und die bittere Note von Teer stieg unter dem Deckel irgendeiner Ahsish hervor, die sich wohl am besten mit einer Wasserpfeife vergleichen ließ.
    Über alldem lag ein leichter Dunst, und der Himmel spannte sich in blassem Violett über Manolis Kopf.
    Das war das Getto Khir-Teyal, sein gegenwärtiger Zufluchtsort auf Topsid.
    Fast drei Monate bin ich jetzt schon hier , dachte Manoli. Der erste und einzige Mensch auf einem Planeten voller Echsen.

2.
    Es werde Licht
    Nördlich von Terrania, 5. Januar 2037
     
    Ein schneidend kalter Wind wehte über die Berge beinahe hundert Kilometer nördlich von Terrania. Der Himmel erstrahlte an diesem Spätnachmittag in prachtvollen Farben, und man hatte das Gefühl, bis zur Unendlichkeit blicken zu können.
    Und noch viel weiter , dachte Bai Jun. Der Bürgermeister von Terrania kniff die Augen zusammen und ließ den Blick in die Ferne schweifen. Dort hinten, in der Ebene zu seinen Füßen und nur als dunkler, verschwommener Fleck am Horizont erkennbar, lag Terrania, das Herz und die Hauptstadt der Terranischen Union, Perry Rhodans Vision einer geeinten Menschheit.
    Aus seinem Zentrum glaubte Bai Jun die schlanke Nadel des Stardust Towers aufragen zu sehen, der sich bereits zwei Kilometer über die Stadt erhob und trotzdem immer noch weiterwuchs. Bai Jun erinnerte sich daran, dass Lesly K. Pounder ihn mal einen modernen Turm zu Babel genannt hatte.
    »Doch er ist das genaue Gegenteil«, hatte der ehemalige Chef der NASA hinzugefügt. »Der Turmbau zu Babel wurde damals von einem ängstlichen Gott als Gefahr empfunden, worauf er den Menschen ihre gemeinsame Sprache nahm und sie über die ganze Erde zerstreute. Der Stardust Tower führt die Menschheit nun wieder zusammen. Er ist ein Symbol der Völkerverständigung, die durch Erfindungen wie das Echtzeit-Übersetzungsnetz TerraNet, die Kunstsprache Terranisch und diese neu entwickelten Translatorpositroniken Realität wird.«
    Bai Jun hatte nur gelächelt. »Erzählen Sie das lieber nicht einem Ihrer Religionswissenschaftler. Es könnte in seinen Ohren so klingen, als hätten Sie mit Ihrem Gott noch eine Rechnung offen.«
    Der Bürgermeister von Terrania blinzelte und richtete seine Aufmerksamkeit auf seine unmittelbare Umgebung. Er befand sich am Eingang eines schmalen Hochtals, das wie mit einem Messer geschnitten den von Westen nach Osten verlaufenden Gebirgszug des Yinshan-Gebirges teilte. Eine gewundene, in aller Eile asphaltierte Straße war der einzige Zugang zu diesem Ort.
    Zur Linken und zur Rechten ragten die Gipfel der Zweitausender auf, das Tal selbst verjüngte sich bereits nach wenigen hundert Metern und endete an einer steilen Felswand. Eine riesige weißgraue Betonstruktur war vor die Bergflanke gesetzt worden, die Fassade und der Eingang zu einem unterirdischen Komplex, dessen Inbetriebnahme der Anlass für Bai Juns Anwesenheit hier draußen war.
    Das Projekt trug den chinesischen Namen Guanghui – Glorienschein –, und auf den ersten Blick machte es wenig Eindruck. Abgesehen von der Gebäudefassade waren nur eine Reihe Starkstromleitungen zu sehen, die aus dem Inneren des Berges ans Tageslicht kamen und sich in einer langen, schnurgeraden Linie den Hang hinunter und quer über die Ebene in Richtung Terrania erstreckten.
    Dennoch handelte es sich bei Guanghui um einen Meilenstein in der Entwicklung Terranias. Seit Monaten stellte die Energieversorgung der rasant wachsenden Hauptstadt der Terranischen Union ein Problem dar, das nach einer Lösung gefordert hatte. Bislang hatte
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