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Perry Rhodan Neo 025 - Zielpunkt Arkon

Perry Rhodan Neo 025 - Zielpunkt Arkon

Titel: Perry Rhodan Neo 025 - Zielpunkt Arkon
Autoren: Leo Lukas
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Bord, zweifelte jedoch erheblich daran, dass das Rhinozeros diese Ansicht teilte. Außerdem glaubte er nicht, dass ein Anzug die Überlebenschancen entscheidend erhöhte. Dieser Art von Feuer war rein gar nichts gewachsen. Ein Schutzanzug verlängerte höchstens unnötig die Qualen des Verbrennenden.
    Franz Ferdinand Kutschker betrachtete die Höllenglut, die sich so langsam näher wälzte, als spiele sie mit den Todgeweihten, und dachte: Eindrucksvoll, aber trotzdem viel zu wenige, zusätzliche Verfremdungseffekte; ganz schlecht inszeniert.
     
    Thora da Zoltral wäre lieber gewesen, sie hätte dieses Funkgespräch nicht führen müssen. Aber auch derlei gehörte zu den Pflichten einer Schiffskommandantin.
    Der Anruf wurde sofort entgegengenommen. »Rhino hier. Die Sache eben mit dem telekinetischen Fluchttunnel hat gut begonnen, dann aber doch nicht geklappt, oder?«
    »Sie liegen leider richtig. Der Versuch ist gescheitert, weil Gucky der Belastung nicht länger standgehalten hat, und deswegen wird auch kein weiterer Versuch mehr stattfinden. Wir haben alles probiert, vergeblich. Es gibt keine Möglichkeit, sämtliche Eingeschlossenen zu retten. Nur eines kann und muss noch getan werden.«
    »Ich höre.« Die Stimme des Kochs, der sich so wacker geschlagen hatte, klang belegt. Er schien zu ahnen, was nun folgte.
    »In meiner Eigenschaft als Kommandantin fordere ich die Träger von Raumanzügen auf, sich umgehend in Sicherheit zu bringen, bevor die vom Atombrand befallene Hangarregion abgesprengt wird.«
    »Aber ... sie können die Glut nicht überwinden. Die Individualschirme sind nicht stark genug.«
    Thora war fast sicher, dass Rhino bereits verstanden hatte, jedoch wollte, dass sie es aussprach. Dass die furchtbare Nachricht aus ihrem Mund kam. »Das ist richtig. Die Anzugträger müssen durchs All fliehen.«
    »Was nur geht, wenn wir die Hangarschleuse wieder öffnen.«
    »Ja.«
    »Für alle Übrigen bedeutet das den Erstickungstod.« Es war kein Protest, sondern eine Feststellung.
    »Ja.« Thora räusperte sich. »Die Übrigen sind so oder so verloren. Warum sollten mehr Menschen sterben als unabdinglich? Diejenigen, die sich retten können, müssen sich retten, und zwar innerhalb der nächsten Minute. Ugoljew, das ist kein Vorschlag, sondern ein Befehl. Haben Sie mich verstanden?«
    »Ja.«
    »Dann setzen Sie den Befehl um.«
    »Das werde ich.« Er klang geknickt; wer wäre dies nicht in seiner Situation?
    »Eins noch.« Das war Thora ihm schuldig, aus mehreren Gründen. »Haben Sie selbst einen Anzug bekommen, Rhino?«
    »Nein, ich habe keinen. Meinen Namen werden Sie in die Liste der Gefallenen eintragen müssen.«
    »Es tut mir aufrichtig leid. Zumal Sie vor diesem Schicksal verschont geblieben wären, hätte nicht ich Sie in letzter Sekunde noch an Bord geholt.«
    »Tja, dumm gelaufen. Leben Sie wohl, Thora da Zoltral.«
    »Wir werden Ihr Andenken in Ehren halten, Rinat Ugoljew.«
     
    Sie hatte sich kühl gegeben wie immer, und sie hatte recht. Thoras Logik war makellos, Rhino konnte keinen Denkfehler darin finden.
    Knapp ein Viertel der Eingeschlossenen hatte einen Raumanzug und damit eine echte Überlebenschance – wenn sie den Umweg »außen rum« übers freie Weltall nahmen und rechtzeitig aus dem Gefahrenbereich kamen, ehe die Absprengung erfolgte. Die Betonung lag auf rechtzeitig. Rhino durfte nicht länger zaudern. Er musste sie in Marsch setzen, die Hangarschleuse öffnen lassen – und die restlichen drei Viertel, darunter sich selbst, dazu verurteilen, um vielleicht ein, zwei Minuten früher zu sterben.
    Der Countdown lief. Rhino musste handeln und Thora da Zoltrals Befehl weitergeben. Aber alles in ihm bäumte sich dagegen auf.
    Hatte er dafür die Havarie der »Swjatitel Nikolai« überlebt, um nun in einem ungleich größeren Kahn elend zu ersticken? Das Projekt 955A der Borej-Klasse war der modernste atomgetriebene Unterwasserkreuzer der russischen Flotte gewesen, stolze 170 Meter lang und 13,5 Meter breit; trotzdem hätte man in der TOSOMA, rein vom Volumen her, Hunderte, nein, Tausende solcher U-Boote unterbringen können! Der Kugelraumer mochte über zehntausend Jahre alt sein, aber die in ihm verbaute Technologie war der irdischen dennoch unvorstellbar weit voraus. Und da sollte unmöglich sein, was der Besatzung der »Swjatitel Nikolai« sehr wohl gelungen war?
    Das Unglück in der Nordsee ... die Trapezartisten ... tauchende Menschen, fliegende Menschen ...
    Er war so nahe dran, so
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