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Perry Rhodan Neo 025 - Zielpunkt Arkon

Perry Rhodan Neo 025 - Zielpunkt Arkon

Titel: Perry Rhodan Neo 025 - Zielpunkt Arkon
Autoren: Leo Lukas
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waren.
    Es war einfach nicht fair. Sie hatten alles versucht und waren doch gescheitert. In Kürze würde Thora am Kommandostand der Hauptleitzentrale eine holografische Schaltfläche betätigen und die von der Positronik koordinierte Sprengung auslösen.
    Reg, der Gucky inzwischen wie ein fieberndes Kind auf dem Arm trug, sagte leise: »Wir können nichts mehr tun, Alter. Auch wenn es verdammt schmerzt, wir müssen diese Niederlage akzeptieren. Es ist vorüber, aus und vorbei.«

15.
    Ohnmacht
     
    Der Sandsturm hatte ein wenig nachgelassen. Von normalen Sichtverhältnissen konnte indes weiterhin keine Rede sein. Cyr Aescunnar war weiterhin auf Funkpeilung und Positionierungssystem angewiesen.
    In Gedanken leistete er Abbitte für jedes einzelne Mal, bei dem er über Louanne Riembaus unaufhörlichen Drill geflucht hatte. Nun machte sich bezahlt, dass sämtliche Marsmobile der Station täglich gewartet, »aufgetankt« und funktionsgemäß überprüft wurden. Sowohl bei seinem als auch Hetchers Bubble war der Balken, der im Display den Ladestand der Brennstoffzellen anzeigte, noch beruhigend lang.
    Dieselbe Strecke, diesmal retour zur Bradbury Base, kam ihm weit härter und viel länger vor als in der Gegenrichtung. Bei der Hinfahrt hatte ihn die Aufregung wach gehalten. Nun aber entbehrte er des Anreizes der Verfolgungsjagd, der Fahrt ins Ungewisse; das ausgeschüttete Adrenalin war längst abgebaut.
    Er spürte die Müdigkeit in allen Knochen, und er wusste nicht, was er dagegen unternehmen sollte. Abermals war er zur Passivität verdammt, musste mehr oder minder blind dem Autopiloten seines Gefährts vertrauen.
    Nicht einmal die Lebensfunktionen des Ferronen konnte er überwachen; er war gezwungen, auch dies der Medoeinheit des Bubbles zu überlassen. Sie würde Alarm schlagen, falls sich Hetchers Zustand dramatisch verschlechterte.
    Und dann? Was dann ...?
    Cyr driftete weg in ein Land zwischen Träumen und Wachen. Dieses Land war bevölkert von Marsianern. Sie tanzten einen Reigen um die dünne, verletzliche Blase, die ihn heimelig einschläfernd dahinschaukelte, durch den Sturm, durch die Nacht; und zugleich umkreisten sie auch den lila blinkenden Punkt, der so unendlich langsam, dass man kaum eine Veränderung bemerkte, auf den grünen Klecks zukroch.
    Figuren aus allen möglichen Geschichten, die er Hetcher erzählt hatte, gaben sich ein Stelldichein auf dem Bildschirm, wie auch im rostorangefarbenen, von den Scheinwerfern aufgespießten, immer gleichen und doch immer auf Neue faszinierenden, hypnotisierenden Wallen. Teenya, die Marsprinzessin, rekelte sich lasziv auf der transparenten Sichtscheibe, wollte ihn umgarnen und becircen und in ihrem Zoo zur Schau stellen, »Erdling in natürlichem Habitat« ...
    Eine humanoide, männliche Gestalt mit kurz gestutztem Bart, ein Psychiater, erklärte Cyr, er sei nicht real, sondern nur die fleischgewordene Halluzination eines Wahnsinnigen und müsse deshalb terminiert werden ...
    Ein lächerlich pseudofuturistisch gekleidetes Kind namens Gimar – was eine Abkürzung von Girl Martian war, als gäbe es nur ein einziges auf dem ganzen Roten Planeten –, übrigens gespielt von der damals achtjährigen Pia Zadora –, dieses arme Mädchen also bettelte ihn an, er möge doch als Weihnachtsmann bei ihm bleiben ...
    Abstruse Geschöpfe mit den Stimmen von Sirenen riefen ihn abwechselnd Barsoom und Tarzan oder Edgar , umschlangen ihn mit süßlichen Wurmfortsätzen; schmatzend und saugend zogen und zerrten sie an ihm, wollten ihm partout die wohlverdiente Ruhe nicht gönnen ...
    »Aescunnar! Cyr! Cyr, bei Maos hinkendem Friseur, so antworten Sie doch!«
    Röchelnd stieß er Silben aus, die nicht einmal er selbst verstand.
    Dann fand Cyr endlich zu sich, und die Gegensprechtaste. »Entschuldigung, ich war kurz ... Was gibt's?«
    Wei Si Pings Aufatmen übertönte das Prasseln und Raspeln des Sandsturms. »Hier Bradbury Base. Sie haben's nicht mehr weit, Cyr. Ich wollte nur sichergehen, dass kein Geisterschiff auf uns zugondelt ... Sind Sie okay?«
    »›Okay‹ fühlt sich, wenn mich meine bescheidene Erfahrung nicht trügt, anders an, aber ... Ja, ich bin relativ wohlauf. Und ich habe Hetcher bei mir.«
    »In welchem Zustand?«
    »Sie sollten die Stationsärzte in Bereitschaft halten, denke ich. Beide.«
    »Wird gemacht.«
    Eine schneidende Frauenstimme schaltete sich ein. »Bilden Sie sich bloß nicht ein, Sie würden für diese Aktion Heldenstatus erlangen, Aescunnar. Das
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