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Perry Rhodan Neo 023 - Zuflucht Atlantis

Perry Rhodan Neo 023 - Zuflucht Atlantis

Titel: Perry Rhodan Neo 023 - Zuflucht Atlantis
Autoren: Christian Montillon
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den Aggressoren handelte es sich um muskulöse Krieger mit bemalten Gesichtern und minimalistischen Rüstungen aus Leder und einfachen Metallschienen; wahre Kampfkolosse, Gladiatoren ähnlich. Dennoch war ein Mann wie Feltif ihnen weit überlegen. Selbst ohne Handfeuerwaffe wäre er das gewesen. Der eleganten, arkonidischen Dagor-Nahkampftechnik hatte rohe Gewalt nichts entgegenzusetzen.
    Er folgte dem Lärm und den Schreien, immer am Ufer entlang. Wellen rollten vom Meer, vom nahenden Unwetter inzwischen leicht aufgewühlt, und umspülten seine Füße.
    Feltif de Khemrol war bereit.
     
     
    D'ihra
     
    D'ihra roch den Gestank von Schweiß und Blut, und sie glaubte mittlerweile, dass es das Letzte sein würde, was sie aus diesem Leben mitnahm.
    Warum griffen die Feinde nicht an?
    »Es lauern drei weitere auf uns?«, fragte Harufont, der vor wenigen Monden das geerntete Getreide des Dorfes gemahlen und mit Wasser und Gewürzen vermengt zu Fladen gebacken hatte; er hatte noch nie jemandem ein Leid angetan. Als die Angreifer ihr Dorf überrannten, hatte er einem von ihnen mit einem Mühlstein den Schädel zerschmettert. Seitdem ruckten seine Augen ständig hin und her, wann immer D'ihra ihn sah, und er wirkte, als habe er seit dieser Zeit nie länger als den Bruchteil einer Nacht geschlafen.
    Marokar hob den blutüberströmten Arm. »Mindestens. Drei habe ich gesehen. Vielleicht sind es aber mehr?«
    D'ihras Finger klammerten sich um den Griff des Wurfmessers.
    »Dort!«, sagte Egmogast, so klar er konnte. Dieses eine Wort verstanden wohl auch die anderen, zumal die Hand ihres Bruders in eine bestimmte Richtung wies.
    Auch D'ihra erkannte eine Bewegung im Gebüsch. Sie spannte sich an.
    Doch nicht die wütenden Feinde stürzten hervor, sondern ein einzelner Mann trat langsam heraus. Braune Haare, dunkle Augen, einfache, aber robuste Kleidung ... und vor allem eine völlig ruhige, gelassene Körperhaltung. Er hob beide waffenlosen Hände und streckte sie ihnen entgegen. »Euch droht keine Gefahr mehr.«
    Niemand erwiderte etwas oder bewegte sich auch nur. D'ihra begriff, dass sie wieder einmal die Rolle der Anführerin übernehmen musste. »Was hast du getan?« Das war wichtiger als irgendwelche Höflichkeiten oder die Frage, um wen es sich bei dem Fremden überhaupt handelte. Dennoch blieb sie misstrauisch. Was, wenn es sich um eine Falle der Feinde handelte?
    »Eure Feinde sind tot.« Der Neuankömmling sprach mit eigenartiger Betonung, als habe er ihre Sprache erst vor Kurzem gelernt.
    »Du hast sie alle ...«
    »Ich hatte Glück«, unterbrach er sie; offenbar verstand er genau, worauf sie hinauswollte. »Ich konnte mich anschleichen und sie hinterrücks überwältigen. Kein gerechter Kampf, aber das haben diese ... Bestien auch nicht verdient.«
    »Ganz meiner Meinung!«, sagte Harufont. Es klang in D'ihras Ohren weniger entschlossen und radikal, als er es sich wohl wünschte.
    Der Fremde senkte die Arme. »Darf ich näher kommen?«
    D'ihra machte eine einladende Handbewegung. »Wir verdanken dir unser Leben.«
    »Sei nicht zu voreilig« Ihr Bruder redete nun wieder so schnell, dass sicher keiner außer ihr seine schwerfälligen Laute verstehen konnte. »Vielleicht verstecken sich noch andere Feinde in der Nähe? Wir müssen vorsichtig sein. Und wer weiß, ob dieser Fremde nicht zu ihnen gehört und uns eine Falle stellt?«
    Egmogast hatte recht. Trotz des Glücks, einem mörderischen Nahkampf entgangen zu sein, durften sie nicht leichtsinnig werden. »Bist du dir sicher, alle getötet zu haben?«, fragte sie den Neuankömmling. Erst jetzt, da er nur noch wenige Schritte entfernt stand, entdeckte sie die dunklen Flecke auf seiner Kleidung; das Blut ihrer Feinde. Aber etwas schien dabei nicht richtig zu sein, ohne dass sie es in Worte fassen konnte. Mit einem Mal wuchs ihr Misstrauen. Wer war dieser Fremde, der wie aus dem Nichts auftauchte und sie rettete?
    Genau wie damals.
    Kaum kam ihr dieser Gedanke, glaubte sie, etwas an ihm wiederzuerkennen; die Art, wie er sich bewegte, weckte Erinnerungen. Sein Gesicht sah völlig anders aus, und ohne dass ihre Lage auf derart verblüffende Weise jener Nacht vor zwei Sonnenumläufen so sehr glich, hätte sie die Verbindung nie so rasch ziehen können.
    Er ist es. Wieder ist er wie aus dem Nichts aufgetaucht und hat mich aus höchster Not gerettet.
    Sie sah ihn an, und er wandte sich ab, schaute nacheinander auf die vier Männer – Egmogast, Harufont, Komelur und zuletzt
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