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Perry Rhodan Neo 020 - Die schwimmende Stadt

Perry Rhodan Neo 020 - Die schwimmende Stadt

Titel: Perry Rhodan Neo 020 - Die schwimmende Stadt
Autoren: Hermann Ritter
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sich der Tür zu. Diese glitt im selben Atemzug auf. Im Türrahmen stand ein silbern schimmernder, fast zwei Meter hoher, ovaler Roboter mit vier Armen. Jeder Arm endete in einer Waffe, deren der Gruppe zugewandte Enden rot glühten. Rhodan wich einen Schritt zurück. Hinter dem ersten Roboter sah er mindestens drei weitere im Gang. Diese drängten die Gruppe sanft, aber bestimmt von der Tür fort. Hinter den Robotern schloss sich die Tür wieder lautlos.
    »Mist!«, entfuhr es Bull.

3.
    Fremder in einer fremden Welt
    Irgendwo, irgendwann
     
    Mein Blick fiel auf die vertrauten Geräte. Es war ein eigenartiges Gefühl. Ich hatte schon so viele Jahre hier verbracht, trotzdem gab es kein Gefühl des Heimkommens , wenn ich die Zentrale des Schiffes betrat. Ich war hier fremd – fremd trotz der langen Zeit.
    Das Schiff und ich waren so lange zusammen unterwegs. Wir hatten immer wieder unsere Schwierigkeiten. Wie in einer Beziehung waren wir oft aneinandergeraten, aber wir hatten uns stets geeinigt. Oder ehrlicher: Wir waren zu einer Übereinkunft gekommen. Nicht immer war ich siegreich aus diesen Auseinandersetzungen hervorgegangen. Im Moment sah es aber so aus, als würden wir auf einen Streit zusteuern, den wir nicht einvernehmlich regeln konnten.
    »Der Transfer war weder angekündigt, noch ist er autorisiert«, teilte mir das Schiff mit.
    So oft hatte ich versucht, ein wenig Normalität in meine Arbeitsabläufe zu bringen. Eine meiner besseren Ideen war, meine Umgebung meinen Bedürfnissen anzupassen. Vor vielen Jahren hatte ich den Klang der Stimme des Schiffes so verändert, dass sie klang wie die Stimme einer gut aussehenden Frau. Trotzdem war der Inhalt der Worte dieses Mal nicht so angenehm wie der Klang der Stimme.
    »Ich werde die Eindringlinge von meinen vitalen Zonen wegführen, um sie zu eliminieren.«
    Will ich das? Will ich wirklich, dass die Fremden vernichtet werden? Ich horchte in mich hinein. Das vorherrschende Gefühl war das der Überraschung. Ich wusste nicht, woher die Fremden kamen. Ich wusste nicht, was sie an Bord meines Schiffes führte. Oder wie es ihnen gelungen war, die Sicherheitsvorkehrungen zu überwinden.
    Noch hatte ich Zeit zum Nachdenken, Zeit zu handeln. Erst wollte das Schiff sie aus den vitalen Zonen entfernen, bevor es handelte.
    Die Übertragung war hervorragend. Das Schiff lieferte gestochen scharfe Bilder. Ich musterte die Gruppe. Ihre Kleidung war verdreckt, zum Teil zerstört. Sie war lange nicht gereinigt worden. Einer hatte offensichtlich eine gerade verheilte Verletzung am Bein, seine Hose war mit Blut verunreinigt. Von technischen Geräten auf hohem Niveau war nichts sehen.
    Mein Interesse war geweckt: Wie haben sie es geschafft, in das Schiff vorzudringen?
    Zwei Mitglieder der Gruppe schienen Ferronen zu sein. Männer, die zwar nebeneinander gingen, aber sich wenig zu sagen hatten. Die andere Gruppe schien zusammenzugehören – doch halt!, die eine Frau war von einem anderen Planeten als der Rest der Gruppe. Die Überwachungsinstrumente zeigten grundsätzliche Unterschiede in ihrem Körperbau. Sie allein: eine zweite Gruppe. Aber sie sprach angeregt mit mindestens einem der Männer der dritten Gruppe.
    Diese dritte Gruppe bestand aus Individuen verschiedenen Geschlechts und unterschiedlicher Hautfarbe. Ein dunkelhäutiger Mann, eine junge Frau. Und dann ein rothaariger, untersetzter Mann, der die Projektion mit Fragen löcherte. Der interessanteste Charakter der Gruppe war aber der andere Mann, der mit der Frau zurückgefallen war, um sich zu beratschlagen.
    Die Gruppe hatte die Führung durch die Projektion widerstandslos angenommen. Das Schiff hatte auf ihr Auftauchen schnell reagiert und ein Bild erstellt, das ihnen nicht fremdartig oder bedrohlich erschien. Ich musste anerkennend feststellen, dass diese Projektion eine Meisterleistung des Schiffes war – Ehrfurcht einflößend, interessant, gutwillig, geheimnisvoll, aber gesprächsbereit.
    Ich musste nicht auf den Plan des Schiffes schauen, um zu erkennen, wohin sie geleitet wurden. Das Schiff führte sie in einen der leeren Räume in der Peripherie. Selbst wenn die Fremden über ungeahnte Waffen verfügten, war es praktisch unmöglich, von dort die vitalen Zonen des Schiffes zu beschädigen. Eine clevere Wahl.
    Was soll ich tun?
    Die Gruppe folgte ihrem Führer, bis sie am Ziel angekommen waren. Die Projektion eröffnete ihnen einen Blick auf die Planetenoberfläche. Alle waren von dem Anblick abgelenkt. Das
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