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Perry Rhodan Neo 020 - Die schwimmende Stadt

Perry Rhodan Neo 020 - Die schwimmende Stadt

Titel: Perry Rhodan Neo 020 - Die schwimmende Stadt
Autoren: Hermann Ritter
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anderen Zeit. Auf Rofus mussten wir einem Krieg entkommen – und landeten hier. Sie haben nicht zufällig etwas von Crest da Zoltral gehört? Ist er vielleicht vor uns hier angekommen?«
    »Nein.« Es gab also jemanden, der vor ihnen einen Transmitter benutzt hatte. War er ebenfalls hier gelandet? Nein, das Schiff hätte mir mitgeteilt, wenn es einen Eindringling gegeben hätte. Ich aktivierte trotzdem unauffällig das Schutzfeld, sodass die folgende Unterhaltung von der Gruppe nicht mitgehört werden konnte. »Schiff«, wandte ich mich an meinen Begleiter , »gab es einen Eindringling vor dieser Gruppe?«
    »Nein«, erklang seine Stimme gut hörbar an meinem rechten Ohr.
    »Und die These, sie seien in der Zeit versetzt worden? Ist das anhand unserer Daten nachvollziehbar?« Ich war neugierig auf die Einschätzung des Schiffes.
    »Es gibt keine Daten, welche die Aussagen der Fremden unterstützen«, kam die ruhige Antwort.
    »Aber auf mich wirken sie ... authentisch«, hielt ich dem Schiff entgegen.
    »Ich kann nicht einschätzen, ob von ihnen eine Bedrohung ausgeht. Aber ich warne erneut vor zu viel Kontakt mit ihnen. Ich empfehle weiterhin ihre Eliminierung.«
    »Schiff, ich bin geschützt. Du weißt es, ich weiß es. Ihre Waffen können nichts gegen mich ausrichten.«
    Ich desaktivierte die Verbindung und das Schutzfeld. Die Gruppe um Rhodan hatte gewartet, bis ich wieder das Wort an sie richtete.
    Ich musterte die Humanoiden erneut. Sie sahen nicht aus wie ein Landungstrupp oder ein Enterkommando. Sie waren abgerissen, verletzt, verschmutzt und übermüdet. Sie waren nicht in der Lage, dem Schiff oder mir Schaden zuzufügen. Und ihre Geschichte war ... unglaubhaft. Unglaubhaft, ja, aber vielleicht nicht unmöglich.
    »Wir haben Ihnen erzählt, wer wir sind.« Wieder war es dieser Rhodan, der das Gespräch begann. Ich beobachtete ihn. Er war beherrscht; trotz der für ihn sicherlich bedrohlichen Situation schaffte er es, souverän das Gespräch mit mir zu führen. »Aber wer sind Sie?«, fragte Rhodan weiter. » Kundschafter ist kein Name, sondern nur eine Bezeichnung. Wo sind wir? Was ist das für ein Schiff? Können Sie uns sagen, in welcher Ära oder in welchem Jahr wir uns befinden?«
    Ich war ehrlich überrascht. Dieser Rhodan hatte viel Mut. Anstatt sich von der überlegenen Technik einschüchtern zu lassen, anstatt vor den aktivierten Waffenarmen der Roboter Respekt zu zeigen, wirkte er immer noch wie ein gleichwertiger Gesprächspartner. Als wäre es ganz normal, dass man ungefragt in ein fremdes Raumschiff eindrang und mit dem Herrn des Schiffes eine Unterhaltung darüber begann, wer man sei und wohin man zu reisen beabsichtige.
    Aber warum wollten sie so dringend wissen, wann sie waren? Offensichtlich waren sie mit dem Konzept der Reise durch die Zeit vertraut – wussten sie nicht, in welcher Ära sie gelandet waren? Oder wollten sie nur in Erfahrung bringen, in welcher Zeitrechnung ich den Verlauf der Zeit notierte, um etwas über mich herauszubekommen? Unwahrscheinlich, ausgesprochen unwahrscheinlich. Aber es gab mehr als ein Geheimnis, das diese Fremden umgab.
    »Ich kann Ihnen die Fragen nicht beantworten.« Ich war neugierig, daher wollte ich das Gespräch am Laufen halten. »Die Bezeichnung Kundschafter beschreibt mich gut, meinen Namen möchte ich Ihnen nicht nennen – nehmen Sie einfach hin, dass ich zufrieden bin, wenn Sie mich mit dieser Bezeichnung ansprechen. Die anderen Fragen ... müssen offenbleiben, bis ich mehr über Sie erfahren habe.«
    Würden sie durchschauen, dass ich sie nur hinhielt?
    Hatte ich sie erschreckt? Anscheinend bekamen sie es mit der Angst zu tun. Auf einen Wink von Rhodan hin – von wem auch sonst? – näherten sie sich alle der kleinen Frau in der Mitte. Der dunkelhäutige Mann streckte ihr die Hand entgegen. Sie ergriff die Hand. Eine rührende Geste. Sie konnte nicht seine Tochter sein – seine Partnerin? Oder war das eine Geste, die Trost vermitteln sollte im Angesicht einer übermächtigen Gefahr?
    Die anderen drängten sich eng um die beiden. Die beiden in der Mitte schlossen die Augen. Eine religiöse Zeremonie? Abschiedsworte, vielleicht ein Gebet. Aber das passte nicht zu dieser Gruppe um Rhodan.
    Etwas stimmte hier nicht.
    Sie schienen Angst um ihr Leben zu haben. Wie sollte ich ihnen verständlich machen, dass sie nichts zu befürchten hatten?
    Auf einmal ertönte die Stimme des Schiffes an meinem Ohr – ohne das Schutzfeld aktiviert zu haben, sodass
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