Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan Neo 020 - Die schwimmende Stadt

Perry Rhodan Neo 020 - Die schwimmende Stadt

Titel: Perry Rhodan Neo 020 - Die schwimmende Stadt
Autoren: Hermann Ritter
Vom Netzwerk:
seine Worte für jeden im Raum vernehmlich waren. »Gefahr! Ich messe Aktivität der höheren Ordnung. Kundschafter, bring dich sofort in Sicherheit. Ich werde die Fremden eliminieren!«
    Die Waffenarme der Roboter zuckten nach oben.
    »Nein!« Doch es war zu spät. Das Schiff hatte entschieden, ohne mich um meine Meinung zu fragen. Ich ballte die sieben Finger zur Faust. »Du hast ...«
    Das Schiff unterbrach mich: »Sie sind ... fort.«
    Ich blickte auf. Ich war mit den Robotern allein.

4.
    Doktor wer?
    Unterwasserkuppel, 4. Oktober 2036
     
    Dr. Eric Manoli warf einen erneuten Blick auf den Schirm. Er hatte die Daten zweimal überprüft, ohne zu weiteren Erkenntnissen zu kommen. Er seufzte. Ein drittes Mal brauchte er die Blutwerte nicht zu überprüfen. Seine Hand reichte nach vorn und desaktivierte den Schirm.
    »Patient Manoli ist kerngesund«, murmelte er. »Warum bin ich dann nur so schrecklich müde? Irgendetwas stimmt nicht mit mir.« Er verschränkte die Finger, dehnte sie, bis die Gelenke knackten. Dann drückte er sich aus dem Bürostuhl hoch. »Oder du wirst einfach alt.«
    Links neben dem Computertisch stand seine heiß geliebte Kaffeetasse. Die Aufschrift I'm a doctor, not an engineer blieb ihm für immer ein Rätsel. Seine amerikanischen Freunde in der Astronautenausbildung hatten ihm die Tasse geschenkt. Angeblich war es eine Anspielung auf eine fast hundert Jahre alte Fernsehsendung. Egal, er hatte den Witz nie verstanden.
    Aber er behielt die Tasse wegen des netten Logos: United Federation of Planets . Das klang nach einem Versprechen, das im Hier und Jetzt für die Terraner erst noch wahr werden musste.
    Er nahm einen tiefen Schluck schwarzen Kaffees. Es machte ihn zwar nicht so wach, wie er sich das eigentlich gewünscht hatte. Aber ihm standen noch einige Stunden Arbeitszeit bevor. Da konnte er es sich nicht leisten, unaufmerksam oder müde zu sein.
    Das Mikro an der Wand knackte. »Doktor Manoli, wir warten nur auf Sie. Alles in Ordnung?« Die Stimme sprach Englisch mit einem starken Akzent.
    Manoli schritt zur Sprechanlage hinüber und drückte den Sprechknopf. »Manoli hier. Entschuldigen Sie bitte, ich hatte etwas Dringendes zu erledigen. Ich bin in fünf Minuten am Ausgang.«
    »In Ordnung.« Ein Knacken zeigte ihm, dass die Verbindung beendet war.
    Manolis Mantel hing am Ständer hinter der Tür, seine Reisetasche stand gepackt auf dem Boden daneben. Ein Griff nur noch, um seine Arzttasche einzusammeln, und er war reisefertig.
    Da sind wir in den Weltraum vorgedrungen, haben die Arkoniden getroffen – und ich schleppe immer noch eine Tasche mit mir herum wie ein Landarzt des neunzehnten Jahrhunderts. Sein Blick fiel auf die antiquierte Gegensprechanlage. Es gibt immer noch Gegenden der Erde, in denen Bürgerkrieg und Ausbeutung dafür gesorgt haben, dass die medizinische Versorgung der Bevölkerung weit unter dem Standard liegt. Und in diesen Kliniken haben wir technische Geräte, die dafür sorgen, dass der Arbeitstag möglichst unangenehm wird.
    Er desaktivierte seinen Rechner, hängte sich den Mantel über den Arm und griff nach den beiden Taschen. In der Tür drehte er sich noch einmal um. »Mach's gut, Labor. Wer weiß, wann wir uns wiedersehen«, sprach er in den leeren Raum.
     
    »Doktor Manoli? Dürfte ich Ihre Karte sehen?«
    Manoli nestelte in seinen Hosentaschen herum, ohne die Kodekarte zu finden. Dann zog er umständlich seinen Mantel an. In der rechten Außentasche fand er die Karte – samt dem Clip, mit dem er sie normalerweise an seinem Hemd befestigte. »Bitte schön.«
    Die Wachsoldatin lächelte nicht, zog die Karte durch ein Lesegerät und verglich dann das Gesicht auf dem Bildschirm mit dem Gesicht des Mannes, der vor ihr stand.
    »Doktor Manoli, gehen Sie bitte den Gang entlang. Am Ende wird Sie jemand von der U-Boot-Mannschaft in Empfang nehmen. Gute Reise!«
    Manoli nahm seine beiden Taschen auf und schlenderte den Gang hinunter. U-Boot-Mannschaft , dachte Manoli. Ich bin Astronaut, nicht Matrose. Aber der einzige Weg zur vor den Azoren gelegenen Tiefseekuppel war die Anreise mit dem U-Boot. Noch , überlegte Manoli. Irgendwann werden wir überall Transmitter haben. Dann sind solche Reisen überflüssig. Ich gehe hier durch einen Torbogen und bin sofort in der Kuppel.
    Unten stand eine weitere Wache, die sich aber damit zufriedengab, das Bild seiner Karte mit seinem Gesicht zu vergleichen. »Passieren!«
    Durch eine Schleuse betrat er das U-Boot. Es war weitaus
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher