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Perry Rhodan Neo 020 - Die schwimmende Stadt

Perry Rhodan Neo 020 - Die schwimmende Stadt

Titel: Perry Rhodan Neo 020 - Die schwimmende Stadt
Autoren: Hermann Ritter
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vorsichtig sein müssen. Einverstanden?«
    Thora schaute ihn einen Moment unschlüssig an. »Einverstanden«, antwortete sie dann.
     
    Sie tauschten mit Chaktor und Lossoshér die Positionen. Diese übernahmen sofort das Ende der Gruppe. Rhodan unterrichtete beide kurz über ihre Überlegungen, während Thora im Gang an die Spitze der Gruppe drängte.
    Nachdem Chaktor und Lossoshér informiert waren, sprach Rhodan mit Sue. Es war erstaunlich, wie schnell sie sich daran gewöhnt hatte, dass ihr ganzes Leben auf den Kopf gestellt wurde. Sie wirkte manchmal so schwach, so klein; Rhodan hatte aber die Erfahrung gemacht, dass sie zäh und dickköpfig sein konnte. Seine Warnung nahm sie hin, ohne nachzufragen.
    Nächste Station war Ras Tschubai, der mit Bull Schritt zu halten versuchte, welcher wie ein Wasserfall auf den schweigenden Fremden einsprach. Es war einfach, mit Tschubai zu sprechen, denn Bull übertönte jede Chance, dass der Mann an der Spitze sie hören könnte. Und Thora stand auf der anderen Seite, betrachtete abwechselnd den alten Mann und sondierte den Gang vor ihnen.
    Auch bei Tschubai dauerte es nicht lange, ihm zu erklären, was Thora und Rhodan besprochen hatten. Zur Antwort sagte er kein Wort, er streckte nur den rechten Daumen nach oben.
     
    Nach einigen Minuten, in denen sie dem endlos scheinenden Gang gefolgt waren, endete ihr Weg in einem größeren Raum.
    Dieser wirkte wie ein großer Besprechungsraum. Rhodan schätzte kurz die Größe – etwa zehn mal sechs Meter. Fenster waren nicht zu sehen, auch Möbel gab es keine.
    Sie traten ein. Hinter ihnen schloss sich die Tür.
    Der Mann wandte sich ihnen zu. »Ich versprach Ihnen Antworten.« Der alte Mann musterte die Mitglieder der Gruppe nacheinander.
    Rhodan spürte, wie sich die Haare in seinem Nacken aufstellten. Hier stimmt einiges nicht. Sein Blick fiel auf Thora. Sie war genauso angespannt wie er.
    Der alte Mann legte seine Hand auf die Wand. Diese wurde durchsichtig, als würde in einem Lidschlag ein Rollo hochgefahren, das ein Fenster freigab. Der Blick hinaus war faszinierend: Sie schauten aus der Vogelperspektive auf eine fremde Welt.
    Sind wir in einer Art Raumschiff oder einem Flugzeug? , überlegte Rhodan. Er erinnerte sich an seine Ausbildung. Lange genug hatte er auswendig lernen müssen, wie man beim Ausfall der Geräte berechnete, wie hoch man flog. Rhodan versuchte, die kleinen Inseln unten auf ihre Größe hin zu schätzen. Er musste im Kopf ein wenig rechnen, bevor er unter Berücksichtigung der Größe des Fensters und einer oberflächlichen Schätzung der Größe der Inseln auf eine Flughöhe von sechs bis acht Kilometern kam.
    Wenn das ein Fenster und keine Projektion ist, wenn die Atmosphäre in Hinsicht auf die Optik der irdischen vergleichbar ist, wenn die Inselgröße mit der der polynesischen Inseln vergleichbar ist und wenn wir nicht von dem freundlichen Herrn auf Ameisengröße geschrumpft worden sind ... , ermahnte sich Rhodan.
    Thora schaute ihn durchdringend an, als wollte sie seinen Blick bannen. Er erwiderte ihren Blick, und sie deutete auf den Boden hinter dem alten Mann. Dabei bildeten ihre Lippen ein Wort. Er brauchte einen Moment, um den Zusammenhang herzustellen. Sie versuchte, ihm auf Englisch »Schatten« zuzuflüstern, ohne dass die anderen aufmerksam wurden. Clever von ihr ... Der Translator konnte nur laut übersetzen, was man aussprach, nicht jedoch die Dinge verständlich machen, die man mit den Lippen formte. Der Fremde musste also entweder Gedanken lesen oder Englisch sprechen und gerade ihre Lippen sehen, um zu verstehen, was Thora mitteilen wollte.
    Schatten , überlegte Rhodan. Was meint Thora damit? Sein Blick fiel auf den Boden. Dort konnte er ihre Schatten in der Beleuchtung des durch das Fenster fallenden Lichts sehen – aber der alte Mann warf keinen Schatten.
    Eine Projektion! , durchfuhr es Rhodan. Man wollte uns nur aus dem Transmitterraum locken!
    Der Alte blickte ihm direkt in die Augen, so als hätte er gewusst, welcher Verdacht sich in Rhodan bildete. Ein Lächeln umspielte seine Lippen. Auf einmal konnte Rhodan durch sein Gesicht hindurch die kahle Wand hinter ihm sehen.
    Der Mann wurde durchsichtig, seine Kanten fransten aus, lösten sich auf. Wie bei Lewis Carrolls Grinsekatze , ging es Rhodan durch den Kopf. Und wie diese wurde der Körper des Fremden vollständig durchsichtig, nur sein Grinsen hing noch einen Moment in der Luft, bevor es endgültig verschwand.
    Rhodan wandte
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