Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan Neo 019 - Unter zwei Monden

Perry Rhodan Neo 019 - Unter zwei Monden

Titel: Perry Rhodan Neo 019 - Unter zwei Monden
Autoren: Marc A. Herren
Vom Netzwerk:
einem Paralleluniversum herausgekommen sein könnten?«
    »Das würde zumindest den Mond erklären, der in unserem Universum vor nicht allzu langer Zeit zerstört worden ist.« Er stutzte. »Was wissen Sie über Paralleluniversen?«
    Die Frau senkte den Blick. »Nichts«, gestand sie leise. »Nur was ich in Filmen gesehen habe. Parallele Welten, in denen es zweite Ausgaben von uns gibt, die aber anders sein können als wir, weil sich dort die Geschichte anders entwickelt hat.«
    Trker-Hon kratzte sich verwirrt am Hals. Crest lächelte behutsam. »Ich sehe, dass solcherlei Gedankenspiele die kreativen Köpfe der Erde beflügelt haben. Interessant, sich über die Kunst dem wissenschaftlichen Denken zu nähern. Ineffizient zwar, aber durchaus faszinierend.«
    »Gibt es auf Arkon keine Filme?«
    »Es mag sie gegeben haben«, sagte Crest. »Vor einer langen Zeit. Vor den neuen Herausforderungen für unsere grauen Zellen, die nur dazu geführt haben, dass ein ganzes Volk schwach geworden ist. In einer Zeit vor den Fiktivspielen.«
    Michalowna nickte. »Dann gehen Sie davon aus, dass wir in einer Parallelwelt angekommen sind?«
    »Hmmm«, machte Trker-Hon. »Ihre Theorie besitzt eine erstaunlich feste Schale. Aber sie klingt mir zu phantastisch. Zudem geht mir diese Funksendung nicht aus dem Kopf, die aufgefangen wurde ...«
    »Die Radiosendung?«
    »Ja, die Radiosendung. Müssten wir nicht viel mehr Funknachrichten empfangen, wenn wir tatsächlich auf Ferrol wären?«
    »Wenn wir von dem Ihnen bekannten Ferrol sprechen, dann ja«, gab Crest zu. »Aber wer weiß, was in einem Paralleluniversum alles anders gelaufen sein könnte. Die Theorie sagt: Man muss als Raumfahrer auf einem fremden Planeten nur auf den falschen Käfer treten, und schon erbt in einer fernen Zukunft ein anderer das Universum.«
    »Sie wollen sagen, dass auf diesem Ferrol womöglich weniger Leute leben, weil irgendwann einmal etwas geschehen ist?«
    Crest hob erneut die Hände. »Möglich ist es. Eine irgendwie geartete Katastrophe. Die Bewohner sind vor langer Zeit auf einen der anderen Planeten geflüchtet, und die topsidischen Besatzer haben Ferrol und seine beiden Monde dann in Ruhe gelassen.«
    Die Terranerin rieb mit beiden Daumen die Nasenwurzel. »Mal angenommen, diese Theorie stimmt: Was hat das dann zu bedeuten? Weshalb gibt es eine Verbindung zwischen der Unterseekuppel der Erde und einem alternativen Ferrol? Weshalb sind wir überhaupt hier?«
    Trker-Hon bückte sich, hob eine Handvoll sandigen Humus auf und rieb damit über die Handgelenke und den Schwanz. »Mir fallen auf Anhieb drei Antworten ein.«
    »Ja?«, fragte die Terranerin.
    »Es könnte alles ein Zufall sein«, sagte der Topsider. »Bedenken Sie: Wir sind nicht die Ersten, die den Transmitter in der Unterwasserkuppel benutzt haben. Vor einigen Wochen sind die Halbarkonidin Quiniu Soptor, die einst zur Mannschaft Ihres Schiffes gehörte, und der Roboter Rico durch den Transmitter gegangen. Unmittelbar danach wurde er zerstört – und regenerierte sich wieder, was einen weiteren Beleg für die hochstehende Technologie seiner Erbauer darstellt. Doch was, wenn das Gerät sich nicht vollständig regeneriert hat? Die Koordinaten, mit denen es uns abgestrahlt hat, könnten falsch sein. Oder sie wurden zufällig dem Speicher entnommen. Vielleicht ist dieses falsche Ferrol eine Art Übungswelt, mit denen die Transmitter-Ingenieure ihre Funktionen ausprobiert haben.«
    Während Trker-Hon Satz an Satz reihte, liefen Crest kalte Schauer über den Rücken. Er hatte sich bereits seine eigenen Gedanken zu ihrer Situation gemacht. Dass der Topsider nun einen von Crests unangenehmsten Gedanken aussprach, beunruhigte ihn.
    »Oder es ist eine Sicherheitsschaltung«, sagte Michalowna, die den Faden weitergesponnen hatte. »Wenn nicht autorisierte Personen den Transmitter benutzen, werden sie auf eine Welt versetzt, von der sie garantiert nicht mehr wegkommen.«
    Trker-Hon rieb die Hände ineinander. Der restliche Sand und abgeschabte Schuppen rieselten zu Boden. »Das könnte ebenfalls sein. Dann würde es keinen Unterschied machen, ob die Welt mit oder ohne Zufall ausgesucht worden ist – Tatsache wäre, dass wir grundlos hier wären und uns nicht sicher sein dürfen, je wieder von hier wegzukommen.«
    »Was war Ihre zweite Antwort?«, fragte Crest gespannt.
    »Wir sind hier, weil dies jemand so geplant hat«, sagte das Echsenwesen. »Wir sind Puppen an unsichtbaren Fäden, die von jenem gesteuert
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher