Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan Neo 019 - Unter zwei Monden

Perry Rhodan Neo 019 - Unter zwei Monden

Titel: Perry Rhodan Neo 019 - Unter zwei Monden
Autoren: Marc A. Herren
Vom Netzwerk:
Mathematik die eigentliche Sprache des Universums sei. Tatana zweifelte aber nicht daran, dass es die Liebe sein musste, die den Kosmos verband. Denn wo es keine Liebe gab, gab es auch niemand, dem der Kosmos etwas bedeuten mochte.
    Michalowna wusste, dass sie mit diesem Argument keine wissenschaftliche Debatte für sich würde entscheiden können. Aber zum Teufel mit der Wissenschaft!
    Sie presste die Lippen aufeinander. Sie wollte nicht, dass die unvergleichliche Situation ihre Gefühlswelt korrumpierte. Sie hatte die neue Welt akzeptiert, wie sie sich ihr präsentierte. Und so wollte sie es auch weiterhin halten.
    Selbst wenn sie plötzlich auf einer fremden Welt war. Sie, Tatana Michalowna, zusammen mit einem Außerirdischen, der wie ein Mensch aussah, und mit einem Außerirdischen, der wie eine Echse aussah. Crest da Zoltral, der greise arkonidische Wissenschaftler, den der Krebs von innen auffraß. Trker-Hon, der alte Weise, der seiner eigenen Kultur den Rücken gekehrt hatte. Auf der Suche nach dem Planeten des Ewigen Lebens. Auf einer fernen Welt unter fremden Monden, von denen einer eigentlich gar nicht existieren dürfte. Und sie hörte ein Lied, das sie geradewegs nach Hause brachte, heim in ihr innerstes, heiligstes Ich.
    Ein Vogelschwarm stob auf. Dann stach eine Lanze aus hellblauem Licht über einen Gebirgskamm.
    Mit angehaltenem Atem betrachtete Tatana Michalowna, wie die fremde Sonne aufging. Ein leuchtend blauweißer Ball, der den sie umgebenden Wald wie mit Zauberstaub zum Glühen und Funkeln brachte.
    Sie hob die Hände und schirmte die Augen ab. Diese fremde Sonne wirkte riesig. Und sie strahlte in einem hellen Blauweiß.
    »Es gibt keinen Zweifel mehr«, sagte Trker-Hon.
    »Ja«, pflichtete Crest bei. »Es ist die Wega.«

2.
    Sid González
    26. September 2036, Lakeside Institute, Terrania
     
    Sid González betrachtete das seltsame Fellbündel zwischen den weißen Laken. Ein eigenartiger Duft ging von ihm aus, der den klammen Geruch der Sterilisierungsmittel und Reinigungslösungen des Krankenzimmers mühelos durchdrang.
    Gucky atmete durch den halb geöffneten Mund. Eine kleine rosafarbene Zungenspitze klebte zuckend in den kurzen braunen Fellhaaren der Lefzen.
    »Die Hirnwellen normalisieren sich«, sagte Fulkar. »Er wacht auf.«
    »Gut«, sagte John Marshall. »Dann sind wir ja gerade rechtzeitig eingetroffen.«
    Guckys Augenlider zitterten, die Zungenspitze verschwand. In der Bewegung des zerzausten Felles am Hals des Mausbibers erkannte Sid, dass das tierartige Wesen mehrmals mühsam schluckte. Der Mund öffnete und schloss sich.
    Der Geruch verstärkte sich. Er erinnerte Sid an die Straßen, in denen er aufgewachsen war. Ein paar Wochen lang war er Besitzer eines Chihuahuas gewesen, bis er ihm bei einer überstürzten Flucht abhandengekommen war. Ein lächerlich kleines Tier mit riesigen Glubschaugen ...
    Auch Guckys Augen waren groß. In ihnen schlummerte Intelligenz sowie häufig eine Portion Leichtsinn und Verspieltheit.
    Der Mausbiber gab ein schwaches Räuspern von sich. »Was ist los? Wo ... wo bin ich?«
    »Bei Freunden«, sagte John sanft.
    »Im Lakeside Institute von Terrania«, ergänzte Fulkar. »Ich bin Fulkar. Ihr behandelnder Arzt.«
    Dr. Eric Manoli sagte nichts, sondern strich sich mit dem Fingernagel des rechten Daumens über die Lippen.
    Fulkar tippte mit seinen dünnen Fingern auf das Medopad, das am Kopfende des Bettes befestigt war. »Sie waren drei Erdentage bewusstlos. Ich hätte Sie aufwecken können, aber es schien in dieser Situation angemessen, der Natur ihren Lauf zu lassen.«
    Gucky blinzelte verwirrt, sein Kopf ruckte hoch, sank aber gleich wieder in das weiche Kissen. »Ich war bewusstlos? Das ... das ist mir noch nie passiert. Das kann gar nicht ...« Er schluckte erneut. Die Stirnmuskulatur verkrampfte sich. »Betty!«, flüsterte er. »Hat sie es geschafft? Und die anderen ...«
    John trat näher an das Bett. »Betty geht es gut. Sie ist in Sicherheit – genau wie die anderen Mutanten, die Monk verschleppt hatte.«
    Gucky strich mit seinen feingliedrigen Fingern über die Augen, befreite sie von den Resten des Sekretes, das sie während der Ohnmacht ausgeschieden hatte. »Ich erinnere mich wieder. Virginia. Die Farm ... Und Monk.«
    »Er ist in sicherem Gewahrsam«, wagte Sid zu sagen.
    Gucky hob den Kopf leicht und blickte ihn an. Sid hatte den Eindruck, dass sich die Mundwinkel des Mausbibers zu einem Lächeln verzogen.
    »Monk, Monk, Monk«, kam es
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher