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Perry Rhodan Neo 017 - Der Administrator

Titel: Perry Rhodan Neo 017 - Der Administrator
Autoren: Frank Borsch
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Stunden ohne Pausen, um dann ausgelaugt auf ihre Betten zu sinken. Die Menschen hofften, mithilfe von Medikamenten ihren Bedarf an Schlaf zu senken. Doch es gelang ihnen nicht. Sank ihre Schlafzeit unter sechs Stunden, sank ihre Leistungsfähigkeit drastisch.
    Die Menschen brauchten ihren Schlaf. Ungestörten, tiefen Schlaf.
    Ungestörter, tiefer Schlaf war ein Luxus, der einem alten Arkoniden nur selten vergönnt war. Ein Luxus, auf den Crest da Zoltral verzichten konnte. Drei oder vier Stunden genügten ihm.
    Damit standen ihm zwei Stunden zur Verfügung, in denen er ungestört von den Menschen war.
    Crest da Zoltral blieb vor dem schweren Schott stehen. Lautlos glitt es zur Seite. Der Arkonide trat in den Raum. Licht flammte auf, enthüllte, dass die Zentrale der Kuppel verlassen war. Crest trat in den runden Raum, befahl der Kuppelpositronik mit einer Handbewegung, das Licht zu löschen.
    Der Computer gehorchte.
    Dunkelheit senkte sich über den Raum, durchbrochen nur vom sanften Glimmen der Bereitschaftsanzeigen. Es genügte Crest, um den Weg in die Mitte der Zentrale zu finden. Er ließ sich in den Kontursessel des Kommandanten sinken. Das Material war weich und warm, erinnerte an die Haut eines Tieres und passte sich dem Körper des Arkoniden automatisch an.
    Virtuelle Konsolen flammten auf, boten Crest ihre Dienste an.
    Der Arkonide verscheuchte sie mit einer Geste.
    Er lehnte sich zurück, schloss die Augen und horchte. Tiefes, vielfältiges Summen erfüllte die Kuppel, verriet die Vielzahl der Aggregate, die in Bereitschaft auf die Anweisungen des Arkoniden warteten. Sie erinnerten Crest an die AETRON, das Schiff, mit dem er in das System der Menschen gekommen war. Oft hatte er im Bett seiner Kabine gelegen, hatte den Schiffsgeräuschen gelauscht und sich gefragt, was wohl vor ihm liegen mochte. Die Ausgeburten seiner Phantasie waren verwegen gewesen – und doch hatte keine von ihnen auch nur im Ansatz dem geähnelt, was tatsächlich geschehen war.
    Crest da Zoltral hatte Arkon nur widerstrebend verlassen. Man hatte ihn dort verehrt, manche hatten ihm sogar als Gelehrten gehuldigt, der beispiellos in der langen Geschichte der Arkoniden war. Andere wieder hatten ihn verhöhnt und verachtet. Der Regent wiederum hatte den alten Mann mit dem scharfen Geist argwöhnisch beobachtet. Zu Recht hatte er befürchtet, dass Crest seiner Herrschaft hätte gefährlich werden können, dass der Gelehrte das brüchige weltanschauliche Fundament, auf dem seine Macht ruhte, vernichten könnte.
    Anfangs hatte der Regent sich gegen die Expedition der AETRON gewandt. Aus Prinzip, glaubte Crest im Nachhinein, weil ihm alles verdächtig erschien, was der Gelehrte unternahm. Schließlich hatte er ihn und Thora ziehen lassen, im Glauben, den intellektuellen Plagegeist ein für alle Mal los zu sein.
    Eine wohlfundierte Prognose. Wie vom Regenten nicht anders zu erwarten. Crest missfielen Mittel und Ziele des Herrschers, sein von Paranoia geplagtes Weltbild. Aber der alte Arkonide war zu klug, als dass er seinen Gegner als unfähig abgetan hätte.
    Der Regent war außergewöhnlich intelligent, außergewöhnlich kompetent – und genau das war das Übel für Arkon.
    Crest öffnete die Augen, stellte sich für einen Augenblick vor, er schwebe allein im Weltraum und bei den Bereitschaftslichtern handele es sich um Sterne.
    Arkon, der Kampf gegen den Regenten hatten ihm alles bedeutet – und nun schien die Heimat unendlich weit entfernt. Ja, unwichtig.
    Er, der große Gelehrte des Großen Imperiums, war unter Barbaren gestrandet. An der Peripherie des Imperiums, das seit langer Zeit nur noch dem Namen nach unter der Herrschaft Arkons stand. Die Barbaren hatten ihn misshandelt, ihn vor Gericht gestellt und gedroht, ihn umzubringen. Doch andere Barbaren hatten ihn gerettet. Sie hatten die Immunschwäche geheilt, die ihn mit jedem Tag hatte schwächer werden lassen und ihm innerhalb kürzester Zeit das Leben gekostet hätte.
    Die Krankheit, die arkonidische Ärzte nicht hatten heilen können. Oder es aus Furcht vor dem Zorn des Regenten nicht gewagt hatten?
    Crest hatte diese Barbaren, die Menschen, zu schätzen, ja zu lieben gelernt. Sie rührten etwas in ihm an, was er nicht in sich vermutet hätte.
    War es ihr Tatendrang? Ihre Begeisterung? Ihr Optimismus? In einem Wort: ihre Jugend?
    Konnte eine intelligente Art überhaupt jung oder alt sein?
    War diese Art von Kategorisierung nicht hanebüchener Unsinn? Eine fahrlässig grobe
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