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Perry Rhodan Neo 017 - Der Administrator

Titel: Perry Rhodan Neo 017 - Der Administrator
Autoren: Frank Borsch
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Kilometer. Hauptbestandteil seiner Atmosphäre war Wasserstoff, gefolgt von Helium, Methan und Ammoniak. Seine Schwerkraft betrug nahezu das Zwanzigfache der irdischen, und statt einem roten Punkt zierten Hunderte von Flecken, die an Rorschach-Kleckse erinnerten, seine Atmosphäre. Die Stürme, die auf Gol tobten, hielten die Flecken in Bewegung, zerstieben sie, formten unentwegt neue. Im Lauf der Jahrtausende hatten die Ferronen festgestellt, dass sich gewisse Muster immer wieder bildeten.
    Chaktor, der erfahrene, unerschütterliche Raumfahrer, japste beim Anblick des Planeten. Er fasste nach dem metallenen Ei, das er an seinem persönlichen Display angebracht hatte, und drückte es gegen den Leib. Wenn der Ferrone daran rieb, entfaltete sich ein dreidimensionales Bild. Es zeigte seine Familie: drei Frauen und zwei Dutzend Kinder. Seit einigen Wochen beschwor Chaktor das Bild nur noch selten herauf. Es schmerzte ihn zu sehr. Nach dem Abzug der Topsider aus dem Wega-System hatte sich herausgestellt, dass nur zwei seiner Frauen und siebzehn seiner Kinder die Invasion der Echsenwesen überlebt hatten.
    »Unser Kurs ist korrekt?«, fragte Rhodan, um den Ferronen abzulenken.
    Chaktor ruckte hoch und rief auf seinem persönlichen Display Datensätze und Ausschnittsvergrößerungen auf. Er war der Navigator des Teams. Kurz darauf entstanden Linien auf dem Frontdisplay und verbanden die roten Flecken auf der Oberfläche Gols.
    Sie erinnerten Rhodan an irdische Sternbilder. Nicht ganz zu Unrecht, wie sich rasch erwies.
    »Ja«, antwortete der ferronische Raumfahrer. »Sehen Sie hier ...« Eines der »Sternbilder« leuchtete auf. »Wir befinden uns über dem ›Wächter der Hölle‹. Behalten wir den Vektor bei, tauchen wir über dem ›Nest der Raubschlangen‹ in die Atmosphäre ein.«
    »Reizende Aussichten!«, brummte Bull. »Hoffentlich springt uns keine an ...«
    »Alle Systeme einsatzbereit?« Rhodan ignorierte den Kommentar des Gefährten.
    Bull rührte keinen Finger, um die Touchscreens vor ihm zu bedienen. »So bereit, wie sie jemals sein werden.« Es klang beinahe beleidigt. Seit ihrer Begegnung mit den Arkoniden auf dem irdischen Mond verbrachte Bull jede freie Minute damit, mit nicht irdischer Technik herumzuspielen. Sei es die der Arkoniden, der Fantan, der Topsider oder der Ferronen. Wenn es so etwas wie einen Experten in Sachen außerirdischer Technologie gab, dann Reginald Bull.
    »Gut«, antwortete Rhodan. »Ich starte den Reaktor.«
    Die Polster unter Rhodan begannen zu vibrieren. Ein hohes Summen erfüllte die Kabine, senkte sich allmählich zu einem tiefen, durchdringenden Brummen. Rhodan wurde nach unten gezogen, als die Antigravneutralisatoren ihre Arbeit aufnahmen und die Schwerelosigkeit des Alls aufhoben.
    Die PANERC hatte bis zur Invasion der Topsider als Zubringerfähre auf einem der Monde der äußeren Planeten gedient. Sie hatte Arbeiter und Versorgungsmaterialien aus dem Orbit zur Oberfläche gebracht und Arbeiter und Mineralien zurück in den Orbit. Die PANERC war ein hässliches Gefährt, ein gedrungener Zylinder, an dessen Heck man eine Handvoll Landestützen geflanscht hatte. Ein Zweckfahrzeug, bei dessen Konstruktion man auf den atmosphärelosen Monden überflüssigen Luxus der Aerodynamik verzichtet hatte. Ein Arbeitspferd, dazu geschaffen, übelste Schläge ohne Murren einzustecken. Ein Gefährt, dessen Verlust die Menschheit im Gegensatz zu dem der TOSOMA würde verkraften können.
    Mit anderen Worten: genau die Art von Gefährt, die sie für ihren Vorstoß benötigten.
    Sie hatten noch einen draufgesetzt. Die Topsider hatten erhebliche Mengen Kriegsschrott bei ihrem Abzug aus dem Wega-System zurückgelassen. Ausgebrannte, verkohlte Wracks, nicht einmal für die unersättlichen Fantan von Interesse. Doch von Zeit zu Zeit trog der Schein, fanden sich in den Trümmern Komponenten, die wie durch ein Wunder funktionstüchtig geblieben waren.
    Die PANERC hatte einen topsidischen Fusionsreaktor erhalten, dazu Andruckneutralisatoren, schubstarke Unterlichttriebwerke und einen Schutzschirmgenerator. Jede einzelne Komponente war rettungslos überdimensioniert – und, so hofften sie, damit ausreichend für ihren Abstieg in die Hölle der Ferronen.
    »Helme schließen!«, ordnete Rhodan an. »Ich leite den Abstieg zur Oberfläche ein.«
    Knisternd entfalteten sich die Helme der Kampfanzüge, schlossen die beiden Menschen und Ferronen in ihre perfekten, autarken Umgebungen ein. Rhodan gab für
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