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Perry Rhodan Neo 010 - Im Licht der Wega

Perry Rhodan Neo 010 - Im Licht der Wega

Titel: Perry Rhodan Neo 010 - Im Licht der Wega
Autoren: Christian Montillon
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denen ich mich nicht verachte. Aber ich fürchte diese Zeiten auch. Es könnte wieder geschehen. Ich könnte mich wieder täuschen.«
    »Ich wurde mit nur einem Arm geboren«, sagte das Mädchen. »Und ich habe nie etwas vermisst.«
    »Du lügst! Du musst lügen!«
    Sue schaute ihn an. Sie presste ihre Lippen aufeinander, als wolle sie die Zustimmung mit Gewalt zurückhalten. »Ich verstehe dich jetzt«, sagte sie schließlich. »Darf ich zurück zu den anderen?«
    Skelir erfüllte ihr den Wunsch.

17.
    Die Details des Todes
    Perry Rhodan
     
    Sechzig neue Topsider-Schiffe.
    Sechzig Mal Tod und Verderben für die Einheiten der Ferronen.
    Sechzig Gründe dafür, dass die GOOD HOPE nicht fliehen konnte, sondern in ihrem Versteck festsaß und die Besatzung das entsetzliche Geschehen in allen grausigen Einzelheiten erfahren musste.
    Perry Rhodan beobachtete die Apokalypse auf dem schematischen Strategie-Hologramm und auf einem Echtbild der Außenbeobachtung. Eben waren dort noch die brennenden, abstürzenden Reste der Orbitalstation zu sehen gewesen, nun stiegen vom Planeten fragile, hilflose Schiffe auf. Es mussten Zubringer sein, die den Verkehr von und zu den Orbitalstationen bestritten. Das letzte Aufgebot.
    Chaktor schrie auf, als er es sah. Er wankte auf das Hologramm zu und streckte die Hände aus, als wolle er die Abbilder der feindlichen Raumer aus dem All pflücken und zerquetschen. Die Finger zitterten. Er schlug sie sich gegen den Leib, krallte sie in die Schultern. Abgehackte, gequälte Laute drangen aus seinem Mund, und als das erste Schiff seines Volkes in einem Flammenball explodierte, schrie er wieder.
    Rhodan fühlte mit ihm, doch er konnte nichts tun, um ihm zu helfen. Das entsetzliche Leid blieb unabwendbar, und der Tod übernahm mehr und mehr die Herrschaft im Wega-System. Der Tod und diejenigen, die ihn brachten.
    Echsen haben uns gefunden, hieß es im Notruf. Mörderische, grausame Fremdwesen. Genau das, was so viele Menschen schon im Fall der Arkoniden befürchtet hatten, weil es in tausend Romanen und Filmen seit Jahrzehnten so beschworen wurde: Die Invasion aus dem All, die jegliches menschliche Leben auslöschte. Aber konnte es das tatsächlich geben? Waren die Topsider wirklich ...
    Etwas riss ihn aus den Gedanken. Chaktor stürzte. Rhodan wirbelte herum, sah als Letztes in dem Hologramm ein Flammenmeer in der Atmosphäre des Planeten lodern.
    Der blauhäutige Ferrone lag am Boden, die Hände flach aufgelegt, den Kopf in den Nacken gerissen. Anne Sloane bückte sich zu ihm, legte ihm die Hand auf die Schulter, um ihn zu trösten. Chaktor ging in die Hocke. »Mein Volk stirbt.« Seine Stimme klang matt wie die eines Sterbenden. »Aber Sie sind doch da. Sie bringen doch das Licht zurück. Tun Sie etwas!«
    »Wir werden versuchen, Ihnen und Ihrem Volk zu helfen.« Die fremdartige Körpersprache des Außerirdischen verwirrte Rhodan. Drückte er so sein Entsetzen aus? Oder die – Ehrfurcht vor denen, die er Lichtbringer nannte? Es widerstrebte ihm, sich verehren zu lassen. Zumal sie dem Sterben und dem Leid in diesem Krieg ebenso hilflos gegenüberstanden wie die Ferronen.
    Chaktor nestelte an der Kette unter seiner Schulter, die Rhodan schon vorher aufgefallen war. Er zog daran eine silbrig glänzende Kugel aus der Brusttasche seiner Uniform, die er vor sein Gesicht führte. Erst sah es aus, als wolle er sie küssen, doch er tippte damit nur seine Stirn an. Danach strich er mit den Fingern darüber, übte kurz Druck aus.
    Plötzlich trieben regenbogenfarbene Schlieren über die gerundete Oberfläche. Daraus formten sich Bilder aus – Aufnahmen von Ferronen.
    Rhodan sah in ein weibliches Antlitz, dessen blaue Haut von üppig wuchernden Blättern in dunkelgrüner Farbe umgeben war. »Ist das Ihre ... Lebenspartnerin? Die Frau, mit der Sie ...«
    »Eine meiner drei Frauen, ja«, unterbrach Chaktor. Das Bild verblasste, wich der Porträtaufnahme eines anderen Gesichts. »Es ist tröstlich, sie anzuschauen.«
    Das nächste Bild zeigte eine Schar von Kindern, Rhodan schätzte sie auf mindestens zehn. Trotz des Grauens rundum stahl sich ein Lächeln wie ein Funken Hoffnung auf seine Lippen. Eine gute Baseball-Mannschaft, dachte er. »Dies sind Ihre Nachkommen?«
    Chaktors Fingerspitzen strichen über die Kugel, als wolle er die Kleinen streicheln. »Fast die Hälfte von ihnen.«
    »Wie viele Kinder haben Sie?«
    »Etwa zwei Dutzend.«
    Er hörte, wie Anne Sloane diese Worte ungläubig wiederholte und
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