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Perry Rhodan 2715: Einsatz im Polyport-Hof (Heftroman): Perry Rhodan-Zyklus "Das Atopische Tribunal"

Perry Rhodan 2715: Einsatz im Polyport-Hof (Heftroman): Perry Rhodan-Zyklus "Das Atopische Tribunal"

Titel: Perry Rhodan 2715: Einsatz im Polyport-Hof (Heftroman): Perry Rhodan-Zyklus "Das Atopische Tribunal"
Autoren: Uwe Anton
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miteinander, wie man es eigentlich bei einem so stupiden Dienst erwarten konnte, sondern sahen sich aufmerksam um, warfen gelegentlich einen Blick zurück in die Halle und gingen ihrer Aufgabe mit einer Inbrunst nach, die ihr mehr als nur gerecht wurde. Sie ging weiter, ohne die beiden eines Blickes zu würdigen, wie es ihrem Rang entsprach.
    Sie rechnete mit einem Ruf, der Aufforderung, stehen zu bleiben, doch sie blieb aus. Vielleicht hatten die Posten erst vor Kurzem Stellung bezogen. Dann würde ihnen nicht auffallen, dass sie die Halle zwar verlassen, aber nie betreten hatte. Ja, wahrscheinlich war es so. Ellendea konnte sich jedenfalls nicht daran erinnern, beim getarnten Einflug in die Halle Wachen bemerkt zu haben.
    Andererseits ... woran konnte sie sich überhaupt erinnern?
    Sie ging weiter. Die Hallenwände krümmten sich, sodass sie den Eindruck hatte, durch eine Röhre zu schreiten statt durch einen Gang. Der metallene Boden weichte auf. Die Sohlen ihrer Stiefel sackten tief ein und hinterließen deutliche Spuren. Sie zog flüssiges Plastik hinter sich her.
    »Das machst du bislang sehr gut.« Tekener stand vor ihr. Wo sein Herz gewesen war, klaffte ein großes Loch in seiner Brust. Blut schoss aus den durchtrennten Adern, spritzte jedoch in ihre Gegenstücke unterhalb der Wunden. Zwei, drei Tropfen verfehlten ihr Ziel und landeten auf dem SERUN. Tekener wischte sie mit dem Zeigefinger auf und leckte die Fingerspitze dann ab. Anerkennend verzog er das Gesicht. »Jahrgang 2373, Anbaugebiet Terra. Leidenschaftlich, unbezwingbar, verwegen im Abgang. Ein wirklich guter Tropfen.«
    »Danke! Ich bemühe mich.«
    Er hielt ihr die andere Hand hin. Darauf lag ein pulsierendes Herz. »Möchtest du den Gaumen reinigen, bevor du auch probierst?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich ziehe Weißbrot vor.«
    »Wie du willst.« Tekener biss in das Herz, und Blut spritzte über sein Gesicht.
    »Was ziehst du vor?«, fragte der Tefroder.

12.
     
    Ellendea Lon drehte sich langsam um.
    Ein Tefroder stand hinter ihr, der Uniform nach zu urteilen, ein Unteroffizier, und sah sie neugierig an.
    Er ist auch eine Halluzination, dachte sie. Genau wie Tekener. Mit meinem Kopf stimmt etwas nicht. Seit unserer Ankunft sehe ich förmlich Gespenster. Ich kann mich nur mit Mühe orientieren.
    Aber der Tefroder blieb. Er verschwand nicht, löste sich nicht auf wie der Admiral. Neugierig musterte er sie. »Kann ich dir helfen?«
    Er war real, keine Halluzination!
    Sein Geruchssinn! dachte Ellendea. Plötzlich wurde ihr klar, dass sie vielleicht in Gefahr schwebte.
    Tefroder verfügten über einen hoch entwickelten Geruchssinn. Er hatte für sie einen so hohen sozialen und kulturellen Stellenwert, dass sie Personen, die diesen Sinn verloren hatten, fast wie Aussätzige behandelten. Diese Personen wurden als Rofter bezeichnet und hatten den geringsten sozialen Status in ihrer Gesellschaft.
    Wenn dieser Tefroder nicht gerade ein Rofter war, würde er vielleicht riechen, dass sie nicht seiner Spezies entstammte. Sie konnte zwar darauf hoffen, bei einem kurzen Gespräch für eine Tefroderin gehalten zu werden, aber falls es zu einem näheren Kontakt kam ...
    Dieses Problem war ihnen schon bei der Planung bewusst gewesen. Angesichts der Zeitknappheit hatten sie darauf verzichtet, eine aufwendige Lösung zu suchen, ihr etwa einen Duftmarker zu implantieren. Ganz davon abgesehen, dass dieser nicht griffbereit zur Verfügung gestanden hatte.
    Halt dich also von ihm fern!, mahnte ihr professioneller Verstand, noch während sie ein Lächeln aufsetzte.
    Der Tefroder sah gut aus. Er war schlank und hochgewachsen. Das Spiel seiner Muskeln konnte nicht einmal die triste Uniform verbergen.
    Ellendea fragte sich, wie er ohne Uniform aussehen würde.
    »Ja«, beantwortete sie endlich seine Frage. Sie sah sich um. Sie war allein mit dem Tefroder. Sonst war in dem Gang niemand zu sehen. »Du kannst mir helfen. Mir ...«
    Fragend sah er sie an.
    »Mir ist nicht gut«, sagte sie. »Ich habe wohl was Falsches gegessen. Dieser verdammte Kantinenfraß ...«
    Der Unteroffizier schnupperte. »Ja, ich rieche, dass mit dir was nicht stimmt. Du bist schweißnass. Es scheint was Ernstes zu sein.«
    Es klappt. Er hält mich für eine Tefroderin, dachte sie. »Vielleicht könntest du mich doch kurz stützen ...« Sie stolperte kurz, sank fast gegen ihn. Mit seinen kräftigen Armen hielt er sie fest.
    Sie wünschte sich, er würde sie ganz woanders berühren.
    In diesem
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