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Perry Rhodan - 2571 - Die zeitlose Welt

Perry Rhodan - 2571 - Die zeitlose Welt

Titel: Perry Rhodan - 2571 - Die zeitlose Welt
Autoren: Wim Vandemaan
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setzen.
    So in die Nähe des Möglichen gerückt, kamen ihr plötzlich Zweifel, ob sie das wirklich

wollte.
    Aber sollte sie mit leeren Augen in den Kraal zurückkehren? »Eine gute Erkunderin bist du«,

würden sie sie schmähen, und zwar nicht nur die Uralten und Fastverholzten. »Da ist ja das

Trillerkraut heroischer als du.«
    Nichts gegen eine gute Schmähung - aber mit Trillerkaut verglichen zu werden, lag ihr

nicht.
    Or stand im Zenit. Sie spürte, wie ihr Kraftauge sich förmlich ohne ihr Zutun öffnete.

Manchmal hasste sie es, wenn dieser Teil ihres Körpers sich wie ein autonomer Kraal benahm.
    Dann ergoss sich Ors Licht mit einer so überwältigenden Wärme und Nahrhaftigkeit in ihr Auge,

dass sie sich erfüllt und angenommen fühlte von der Natur aller Dinge.
    Bald glitt Or aus dem Zenit, und Aghinjan fühlte sich satt und ermutigt, geradezu übermütig:

Ja, sie würde anderntags zum Konnexpunkt gehen und eine der Geschwindkapseln nehmen. Und dann

würde sie in Richtung Kristallweiten eilen - kopfüber, kopfunter - und ihre Theorien

überprüfen.
    Sie wollte sich nicht rühmen, aber: Wer, wenn nicht sie, sollte den Beweis erbringen? Mochten

die Uralten und Fastverholzten spotten und vor hämischem Vergnügen plirren wie Trillerkraut: Die

Kristallweiten lebten.
    Und sie waren - daran hatte Aghinjan
    keinen Zweifel - nicht von dieser Welt.
    Anderntags. Der Weg erwies sich als länger denn erhofft. Als Aghinjan den

Konnexpunkt erreicht hatte, fuhr Or bereits nieder. Sie war nicht die Einzige vor Ort. Neben den

beiden Geschwindkapseln standen zwei andere Nishai, steckten mit den Wurzeln tief in der Irdenen

Feste und pufften ein wenig Stoffwechselgas in die Luft.
    Aghinjan entnahm dessen Aromen, dass der Boden satt von allerlei Nährstoffen war

und alles bestens und leicht verwertbar.
    Und wahrscheinlich bis zur Sättigung voll von Parasiten.
    Aghinjan und die anderen Nishai wünschten einander Licht und Sättigung. Eine der beiden trug

eine Vignette des Kraals Bonwin, die andere - Aghinjan fokussierte ungläubig zwei Augen aus dem

Kranz - vom Kraal Nuusnu. Nuusnu lag so hoch im Norden von Sevora, dass man von dort den

Polkontinent Zawan sehen können sollte.
    Vielleicht bloßes Gewäsch der Uralten und Fastverholzten.
    Die beiden stellten sich als die Bonwinin Trappodjin und die Nuusnuin Munsguj vor.
    Munsguj - der Name hätte nicht unpassender sein können. Denn was sollte lieblich sein an ihr? Der Augenkranz wässrig, fast trüb, das Kraftauge lädiert und vernarbt. Sie musste

unter erheblichen Speiseschwierigkeiten leiden. Und was im Licht von Or war mit ihrem Tastbein

geschehen? Es wirkte dürr und versteift, fast schon hölzern. Munsguj trug einen Wickelkoffer bei

sich, in dem es, wenn sie sich bewegte, leise klirrte.
    Ein wenig Geplauder.
    Munsguj unterbrach Trappodjin, die irgendetwas über atmosphärische Störungen plapperte, und

bot Aghinjan ein paar männliche Samensporen an.
    »Samensporen von wo?«, entfuhr es Aghinjan.
    »Von Nuusnu natürlich«, sagte Munsguj mit imponierender Chuzpe. Die Sporen vom Norden des

Äquatorialkontinents bis in die Nähe des Kraals Plowiw zu transportieren war eine durchaus

Hochachtung gebietende logistische Leistung.
    »Sie sind noch fruchtbar?«, konnte Aghinjan sich nicht enthalten zu fragen.
    »Und ob sie das sind«, versetzte die Nuusnuin.
    Die Vorstellung, Samensporen aus dem tiefsten Norden zu erhalten, löste in Aghinjan durchaus

einen inneren Lichtschauer aus.
    »Was willst du dafür haben?« Sie konnte nicht verhindern, dass ihre Stimme vor Aufregung hart

klang.
    Munsguj plirrte leichthin. »Ich habe sagen hören, dass du auf dem Weg zu der Phantomweite

bist. Zum hiesigen Blendwerk.«
    »Wer sagt so etwas?«, fragte Aghinjan, schieres Erstaunen.
    »Diese und jener«, murmelte Munsguj.
    »Ich glaube nicht an Phantome«, wich Aghinjan aus.
    »Aber du bist auf dem Weg zu ihnen«, mischte sich Trappodjin ein.
    »Ja«, gab Aghinjan endlich zu. „Ich bin auf dem Weg zur Kristallweite. Ich will sie

erforschen.«
    Jetzt war es an Trappodjin zu plirren. »Forschen! Wie kann man etwas, das nicht existiert,

erforschen?!«
    »Was sollte ich sonst dort wollen?«, fragte Aghinjan zurück.
    Trappodjin schwieg verblüfft und von dieser Logik sichtlich überfordert.
    Munsguj löste ihren Tastfuß aus der Irdenen Feste; Aghinjan sah, wie sie ihr Wurzelgeflecht

einzog. »Du nimmst mich mit und erhältst dafür die
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