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Perry Rhodan - 2571 - Die zeitlose Welt

Perry Rhodan - 2571 - Die zeitlose Welt

Titel: Perry Rhodan - 2571 - Die zeitlose Welt
Autoren: Wim Vandemaan
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Samensporen«, bot sie an.
    Die Fußlösung war nicht mehr als eine Geste. Or hatte längst seinen Tauchgang begonnen; zur

Hälfte hatte er sich in die Quelltiefe begeben, um neues Licht zu schöpfen.
    Jedenfalls insoweit man derartige Geschichten glaubte, glaubwürdig vielleicht für Trillerkraut

und einige Uralte und Fastverholzte.
    Aghinjan glaubte all das nicht. Wie den anderen Forschern von Plowiw war Aghinjan licht und

klar, dass Or lediglich eine Lohenschütte unter vielen war. Was in der Nacht vom Himmel

flackerte, konnte nichts anderes sein als weitere Lohenschütten, Hunderte, wenn nicht

Tausende.
    Trappodjin erklärte, am nächsten Morgen mit einer der Geschwindkapseln aufbrechen und sich

wieder der Händlerschaft anschließen zu wollen.
    »Womit der Konnexpunkt Thav Theu erneut verwaisen würde«, merkte Aghinjan an. Wie gut wäre es,

wenn man die Mobilitätskapazitäten der Nishai erhöhen könnte, ohne auf den Fund geeigneter

Geschwindkapseln angewiesen zu sein.
    Mochten die Uralten und Fastverholzten solche Beschleunigung des Lebens auch noch sosehr als

Unfug geißeln.
    »Ihr wollt wirklich zur Phantomweite reisen?«, fragte Trappodjin. Sie plirrte. »Ich werde

diesen Stuss in Bonwin zu rühmen wissen.«
    »Dank dir«, sagte Aghinjan trocken, ertastete mit dem vorderen Fuß eine nahrhafte Stelle und

versenkte ihr Wurzelgeflecht in die Irdene Feste.
    Or war fort. Die Nacht kam. Aghinjan beobachtete, wie das Funkeln am Himmel begann, dann sank

ihr Bewusstsein auf eine stumme Selbstgegenwart.
    *
    In der ersten Frühe des Tages bereiteten sie die Geschwindkapsel vor. Die innere Hülse war

ledrig, die Stacheln steif und in alle Richtungen gereckt.
    Aghinjan steckte zusammen mit Munsguj die Segeltücher auf die Stacheln und klebte sie mit

angezuckertem Speichel fest.
    Trappodjin stand still und saugte aus der Irdenen Feste; sie tat eine Weile, als bemerke sie

die Aktivitäten der anderen beiden Nishai nicht.
    Endlich trat sie doch an Aghinjan und Munsguj heran: »Meine Geschwindkapsel ist reisebereit.

Ihr wollt wirklich zu den Phantomen?«
    »Die sich, wie du gestern so schön belegt hast, einer stabilen Nichtexistenz erfreuen«, sagte

Aghinjan.
    »Wer weiß?« Trappodjin sah die anderen beiden lange an. »Das Firmament speise und lasse euch

gedeihen«, sprach sie die alte Formel, von der Aghinjan nicht gedacht hätte, dass sie in

irgendeinem anderen Kraal in Gebrauch wäre. Aber da die Reise zur Kristallweite vielleicht

wirklich etwas Besonderes war, erwiderte Aghinjan nach antikem Ritual: »Sie verleihe deinem

Wurzelgeflecht Halt.«
    Trappodjin rollte los.
    Nachdem Or sich vom Horizont gelöst und vollgerundet hatte und Raqia im blauesten aller Lichte

lag, bestieg Aghinjan mit Munsguj das Hülsenrund der Geschwindkapsel. Sie verstauten den

Wickelkoffer zwischen sich und verschlossen die Hülse hinter sich.
    Bald ergriff eine Brise die Kapsel und trieb sie voran, auf die Splitterberge zu.
    Kopfüber, kopfunter.
    Als Or auf halbem Weg zum Zenit war, warfen sie den Anker. Die Geschwindkapsel rollte aus und

hielt an. Aghinjan ließ Munsguj den Vortritt.
    »Ich hätte nicht gedacht, dass es so groß ist«, hörte Aghinjan sie sagen.
    »Gibt es keine Kristallweiten bei den nördlichen Kraals?«, fragte Aghinjan, so leise, als

wollte sie die Ehrfurcht gebietende Stille des Ortes nicht stören.
    »Doch. Es gibt sie überall«, sagte Munsguj. »Sogar auf Vegen und Zawan.«
    »Auf den Polkontinenten?« Aghinjan wollte plirren, aber es gelang ihr nicht. »Woher willst du

das wissen?«
    »Nehmen wir an: Weil ich da war.« Wie zum Beweis klopfte sie an ihr verdorrtes Tastbein.
    »So«, sagte Aghinjan. »Habt ihr Kristalle aus der Weite mitgenommen und im Kraal

untersucht?«
    »Ja und nein«, antwortete Munsguj. »Wir haben einige Spuren von Zawan und Vegen mitgebracht,

durften sie aber nicht in den Kraal bringen. Seuchengefahr!«
    »Was machst du hier?«
    »Die Kristallweite am Fuß der Splitterberge ist, soweit ich gehört habe, die größte

Kristallweite von Raqia. Es sei denn, dass sich noch gewaltigere Weiten am Grund der Meere

befänden. Unsere Forscher haben auf ihren Expeditionen jedoch keinen Hinweis auf solche

hypothetischen Mega-Weiten entdeckt. Unsere Sorge ist, dass die Weiten aus den Tiefen der Irdenen

Feste stammen. In diesem Fall könnten sie eines Tages ganz Raqia überziehen und uns die

Lebensgrundlage nehmen. Ich will versuchen, die
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