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Perry Rhodan - 2551 - Das Wunder von Anthuresta

Perry Rhodan - 2551 - Das Wunder von Anthuresta

Titel: Perry Rhodan - 2551 - Das Wunder von Anthuresta
Autoren: Michael Marcus Thurner
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die Kraft, rasch zu adhäsieren. Er verlor bloß einige wenige Bruchstückchen seines Körpers - und so gut wie gar nichts von seiner eben erst gewonnenen Intelligenz.
    Es konzentrierte sich darauf, weitere Bestandteilwolken heranzuziehen und sich mit ihnen zu verhaken. Sie waren weit weg, hatten sich im Laufe der Zeit auf viel zu vielen Orten und Zustandsebenen verteilt.
    Die Kristallbrocken fügten sich in Clun'stal Niemands Gedächtnis ein. Sie verästelten wie Schneeflocken, deren Arme fraktalisierten. Sie verwuchsen miteinander und wurden Teil einer ganz besonderen Erinnerungsmatrize.
    Er wusste nun, dass er ein Baumeister war. Ein Kristallingenieur.
    Der Begriff stand für sich allein und sagte ihm vorerst nichts. Die Geschichte, die dahinterstand, war verloren. Seine Herkunft ... unscharfe Bilder, die allzu rasch wechselten und bloß Verwirrung stifteten.
    Fogudare würde ihm die passenden Antworten geben.
    Er war Fogudares Handlanger. Sein Körper, seine Beine und seine Hände. (Diese Vergleiche erschienen ihm seltsam, da er sich nicht erinnern konnte, jemals Arme entwickelt zu haben.)
    Oh ja: Er hatte für das Wohl von TALIN ANTHURESTA Sorge getragen. So lange, bis ...
    ... bis was geschehen war?
    Die Erinnerungslücken marterten seinen schwachen, müden, kalten Geist. Sie hatten nichts zu suchen in ihm! Sie mussten ihn verlassen und durch das Wissen, das ihm Fogudare schenken würde, ersetzt werden.
    Es half nichts. Solange er nicht eins, sondern vieles war, konnte er nichts ausrichten. Er benötigte Ruhe, um seinen Körper passend zusammenzusetzen. So, dass er handlungsfähig wurde.
    Anschließend musste er den Eindringling - und wenn es mehrere sind? - finden und erfahren, ob er wirklich eine Bedrohung darstellte. Dies war seine Pflicht als Wächter und als Kristallingenieur.
    Erst wenn er diese Aufgabe erfüllt hatte, würde er es ein weiteres Mal versuchen, mit Fogudare in Kontakt zu treten.
    Er zerhustete sich ein wenig, beunruhigt und verängstigt. Clun'stal hatte schwerdampfige Vorahnungen.
     

5.
    Chucan Tica,
    Stunden zuvor
     
    Er betrachtete CTT zum wiederholten Male. Streichelte mit den Fingern sacht über mehrere Einzelteile des Geräts. Ertastete Strukturen, erinnerte sich der Ideen, die dahinterstanden. Bewunderte die Genialität seines Verlaufs und fühlte grenzenlosen Stolz auf seine Arbeit.
    Chucan Tica schleppte das miniaturisierte Wunderwerk seit einigen Jahrzehnten mit sich und hielt es dabei stets vor den anderen Alten versteckt. Sie alleine mochten erahnen, was CTT bewirkte. Weil sie ihn und seinen ganz besonderen Sinn für Humor kannten.
    Andere Besatzungsmitglieder würden dem Geheimnis niemals auf die Spur kommen. Dazu fehlte ihnen Fantasie und Vorstellungskraft.
    Irgendwann würde er CTT in Betrieb nehmen.
    Irgendwann.
    Versuchsweise schaltete er den Vorlauf ein. Der Raum dunkelte für eine Sekunde ab, bevor sich NEMO fing und den Energiehaushalt im Labor neu regulierte. Der Leistungsbedarf für CTT war enorm hoch. Bei falscher Handhabung des Geräts drohte eine Katastrophe, die das gesamte Schiff in den Untergang reißen würde.
    Doch diese Gefahr war rein theoretischer Natur. Schließlich bediente er CTT und er wusste ganz genau, wie er mit seinem Liebling umgehen musste.
    Die nachgeordneten Zentralelemente von CTT blieben desaktiviert. Chucan hatte mehrere Sicherungsroutinen installiert, die händisch außer Kraft gesetzt werden mussten. Erst dann würde das Gerät anlaufen und funktionieren.
    CTT war wunderschön in seiner Reinheit. Es war das Beste, was er jemals ersonnen und in die Tat umgesetzt hatte. Er war stolz auf sich.
    Chucan seufzte unterdrückt, bevor er seine Erfindung mit einem fettfleckigen Tuch abdeckte, um es vor den Augen unbedarfter Ignoranten zu verbergen.
    Er blies die Hülle eines Schokoriegel Hochkonzentrats beiseite und biss herzhaft hinein, während die Verpackung mit Leidensklang verkündete: »Nährwertspiegel des Tages überschritten!«
    Es war ihm egal, er kannte diese Warnungen. Es war nicht die erste des Tages. Aber er fühlte sich gewappnet.
    Myles Kantor sollte ruhig kommen. Er war bereit.
    *
    Die Psi-Folie hatte anfangs dem ehemaligen Wissenschaftler wie ein Ei dem anderen geähnelt. Nun war sie bloß ein Zerrbild.
    »Ich brauche mehr!«, rief Myles Kantor. So laut, so intensiv, dass die Wände zu wackeln schienen. »Gib mir mehr!«
    Chucan Tica wollte sich aufrichten. Es gelang ihm nicht. Sein Körper lag wie festgenagelt auf der Notpritsche
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