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Perry Rhodan - 2551 - Das Wunder von Anthuresta

Perry Rhodan - 2551 - Das Wunder von Anthuresta

Titel: Perry Rhodan - 2551 - Das Wunder von Anthuresta
Autoren: Michael Marcus Thurner
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meint, dass die Verbindung zur JULES VERNE abgebrochen sei. Es gibt keinerlei Lebenszeichen aus dem Schiff ... «
     

19.
    Chucan Tica,
    zuvor
     
    »Ich habe mein Bestes getan«, sagte er und streichelte Thalia Masoons Hand. »Und dennoch wäre es zu wenig gewesen, wenn Mikru nicht geholfen hätte.«
    Die Frau schwieg. Sie war tot; zumindest nach menschlichen Begriffen. Irgendwo in ihr existierte noch ein winziger Lebensfunken. Ein Bewusstseinsschimmer, der über die letzten Tage mühsam aufrechterhalten worden war.
    »Sprich mit mir!«, forderte Chucan vehement über den Medinterpretor. Jenes seltsame Gerät, das die Metaläufer zurückgelassen hatten und das es ihm erlaubte, mit der dem Tod so nahen Thalia Masoon zu kommunizieren.
    »Was soll ich dir schon sagen, lästiger Kerl? Ich fühle mich schrecklich müde ...«
    »Ich habe mir sagen lassen, dass das Mundwerk einer Frau selbst dann noch funktioniert, wenn sie längst gestorben ist.«
    »Du bringst mich nicht zum Lachen. Nicht mehr.«
    Er schwieg. Lange. Kratzte seine Worte zusammen. »Myles Kantor ist verschwunden, weißt du? Und in den letzten Augenblicken seines Pseudolebens hat er tatsächlich noch so etwas wie Anstand bewiesen. Er ließ mir über Mikru ausrichten, dass du mit mir sprechen wolltest.«
    »Wie ich es dir versprochen hatte.«
    »Wie du es versprochen hattest.« Chucan fürchtete sich davor, die alles entscheidende Frage zu stellen. Er wartete zu, bis er es nicht mehr aushielt. »Zum Donnerwetter nochmal: Wie hast du dich nun entschieden? Nimmst du meinen Heiratsantrag an, alte Schabracke?«
    »Ich bin tot, Chucan.«
    »Nur, wenn du es willst! Es ist noch genügend Glut in dir, um das Feuer neu anzufachen und wieder ein halbwegs verträgliches Frauenzimmer aus dir zu machen.«
    »Ich habe deinen ganz besonderen Charme immer geschätzt, du Schwätzer. Er wird mir fehlen, dort, wo ich hingehe.«
    »Du gehst nirgendwo hin, Weib! Es gibt kein dort! Es gibt einzig und allein die Realität, und die heißt Chucan Ticas Ehebett!« Er drückte verzweifelt Thalias Hand. So als könnte er ihr Lebenswillen einmassieren.
    »Ich bitte dich: Lass mich gehen.«
    »NEIN!«, schrie er in seinen Gedanken. Er ließ Thalia seine Verzweiflung spüren und machte, dass sie seine Tränen fühlte. Er bedrängte sie, reizte und schützte den Lebensfunken und versuchte, ihn zum Brennen zu bringen. »Du hast kein Recht, mich allein zu lassen!«
    »Du armer alter Tor. Du versteifst dich so sehr auf das Diesseits, dass du gar nicht daran denkst, was das Jenseits bieten könnte. Es ist nicht schwarz und leer, weißt du ... «
    Thalia glitt davon. Immer weiter. Die Verbindung zu ihr faserte aus, wurde zu einem Hauch einer Vermutung einer Möglichkeit.
    Chucan gab seinen Widerstand auf. Er wusste, dass er sie nicht an ihrem selbstbestimmten Weg hindern konnte. Er verfolgte ihre letzten Schritte, so weit er konnte und sich traute - um irgendwann zu spüren, dass er nun nicht mehr weiterdurfte.
    Thalia schickte ihm eine letzte Botschaft. Einige fröhliche Gedanken mit Erinnerungen an frühere, glückliche Zeiten. An Rosenduft und Kabbeleien, an gemeinsame Mahlzeiten und Kurzurlaube, die sie mit Forschungsarbeiten auf weitgehend unbekannten Planeten verbracht hatten. An Zuneigung. Verständnis. Respekt. Liebe.
    Und sie sagte: »Trau dich ja nicht, mir zu folgen, hörst du? Du hast noch ein paar gute Jahre vor dir, wenn du gut auf dich achtest. Glaubst du etwa, ich wüsste nichts von CTT? - Was für eine hanebüchene Abkürzung! Chucan Ticas Tötungsmaschinerie ... du wirst schön die Finger davon lassen! Verstanden?!«
    Der Kontakt brach ab, der Medinterpretor schwieg.
    Chucan Tica war allein. Schrecklich allein.
     

20.
    Mikru
     
    Ich bin eine wiedergefundene Seele.
    Eine aus mehrdimensionaler Energie emporgequollene und wieder reduzierte Seele. Der Extrakt von Myriaden von Rechenvorgängen und von so vielen Ideen, wie kein einzelnes Gehirn sie hervorbringen kann. In mir leben die Piloten weiter, die MIKRU-JONsteuerten; die Splitter ihrer Erinnerungen, die mich in ihrer Gesamtheit ausmachen, die in meine Persönlichkeit einfließen.
    Ich habe gelernt, dass Sehen, Spüren,
    Riechen, Schmecken und Hören nicht alle Aspekte eines Daseins sind. Meine Wahrnehmungen erhielten eine ungeheure Ausweitung, denn ich trage nun die Erinnerungen Weiterer in mir. Sie verändern meine Perspektive. So sehr, dass es mich ängstigt. Manche von ihnen helfen mir weiter, andere behindern
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