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Perry Rhodan - 2551 - Das Wunder von Anthuresta

Perry Rhodan - 2551 - Das Wunder von Anthuresta

Titel: Perry Rhodan - 2551 - Das Wunder von Anthuresta
Autoren: Michael Marcus Thurner
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umfing das Amalgam der beiden Wesen.
    Warum war er nicht davongelaufen? Sein Körper loderte hellauf in energetischer Kälte. Die Psi-Materie drohte ihn aufzufressen. Ihn als Bauernopfer eines Kampfes zu verschlingen, der niemals hätte stattfinden dürfen.
    Und als er glaubte, endgültig den Verstand zu verlieren, kehrte abrupte Stille ein.
    Nur ein einzelner lang gezogener Schrei klang nach, bis Chucan verstand, dass er es war, der so laut brüllte.
    Er brach ab. Erschöpft. Atemlos. Voll Angst.
    Er fühlte, dass jemand neben ihn trat.
    Dieser Jemand nahm ihm mit sanfter Gewalt die Hände von den Ohren.
    »Es ist vorbei«, sagte Mikru und streichelte ihm begütigend über die tränenbenetzten Wangen. »Myles Kantor wird niemandem mehr schaden.«
     

14.
    Perry Rhodan
     
    Wir alle hatten unsere SERUNS angelegt und uns im Innenkreis der »Wagenburg« versammelt. Wir alle waren Menschen, die die Nähe der jeweils anderen benötigten.
    Neuerlich fühlte ich mich an unsere Vorfahren erinnert, die sich um das hell lodernde Lagerfeuer versammelt und sich gegenseitig Geschichten erzählt hatten, um die Schrecken der Nacht zu verdrängen.
    Wir warteten zwischen Hoffen und Bangen, und als nach einer knappen Stunde eine ausreichend stabile Funkverbindung mit Julian Tifflor zustande kam, brach Jubel aus. Selbst Captain Fecen ließ sich dazu hinreißen, die Faust geballt in die Höhe zu strecken - bevor er sich seiner Rolle wieder bewusst wurde, ein möglichst unbeteiligtes Gesicht aufsetzte und seine Soldaten zu »mehr Ordnung und Disziplin« aufrief.
    »Schön, dich zu sehen«, meinte ich zu Tiff. »Erzähl, was geschehen ist. Hat Mikru es geschafft?«
    »Da gibt es nicht viel zu sagen.« Mein alter Freund winkte ab. »Wir alle konnten spüren, dass der Einfluss der Psi-Folie abrupt anstieg - um kurz danach völlig zu verschwinden. Chucan Tica informierte uns, dass Mikru Myles besiegt hätte. Mehr Details ließ er sich nicht entlocken. Er wirkte völlig erschöpft und meinte, dass er sich in die Medo- Abteilung begeben müsste.«
    »Wo steckt Mikru nun?«
    »Keine Ahnung. Vermutlich hat sie die VERNE gleich nach dem Kampf wieder verlassen. MIKRU-JON hat irgendwann ausgeschleust, ohne dass wir es bemerkten ... «
    »Ich weiß.«
    Wir brachten uns gegenseitig auf den neuesten Wissensstand. Wir hatten ein Problem dank der tatkräftigen Mithilfe Mikrus beseitigt - und mussten uns nun den anderen, fast ebenso dringlichen Aufgaben widmen. Die Krankenstation der JULES VERNE quoll nach der Vernichtung Myles Kantors über. Viele Besatzungsmitglieder hatten mit dem Verschwinden der Psi-Folie letzte Schocks erlitten, die in ihren ohnedies angegriffenen Gemütern verheerende Schäden anrichteten. Julian erzählte von dutzenden Nervenzusammenbrüchen und Schäden, die tief in die Psyche der Patienten eingriffen.
    NEMO war ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen worden. Die meisten Schiffsaggregate waren tot; auch wenn nach wie vor ausreichend Energie in sie gepumpt wurde.
    »Aber wir bekommen das in den Griff«, sagte Julian und schob das Kinn energisch nach vorne.
    »Ich weiß.« Ich lächelte meinem Freund aufmunternd zu. Wir beide wussten, wie es um die Terraner an Bord des Schiffes wirklich stand. Wir fühlten allesamt diese schreckliche Kälte, die uns Kraft und Lebensmut entzog.
    »Du willst weiter in die Tiefen des Handelssterns vordringen?«, fragte Julian.
    »Selbstverständlich. Allein durch unsere Anwesenheit wirbeln wir Staub auf - im wahrsten Sinne des Wortes.« Ich überlegte. »Sag Chucan Tica, er soll sich bei mir melden, sobald er aus der Medo- Abteilung entlassen ist. Ich möchte mich mit ihm über das kleine Kristallwesen unterhalten, das uns angriff. Wenn einer die hyperphysikalischen Begleitumstände auf dem Handelsstern begreifen kann, dann ist wohl er es.«
    »Mach ich.« Wir wünschten uns gegenseitig viel Glück und nickten uns zu. Die Verbindung erlosch. Beide waren wir gezwungen, nach einem Moment des Verharrens, wieder unseren Verpflichtungen nachzukommen.
    Und als ich Lloyd/Tschubai auf uns zukommen sah, wusste ich, dass meine Erholungspause allzu rasch ein Ende gefunden hatte.
    Er ging gebückt - und seine Hand ruhte auf dem Rücken des Kristallwesens, das ihn vor wenigen Stunden beinahe um den Verstand gebracht hatte.
    *
    Die Soldaten reagierten, wie es ihnen in Fleisch und Blut übergegangen war. Sie deckten einander gegenseitig, warfen sich schützend vor mich, hielten die Waffen im Anschlag und waren
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