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Perry Rhodan - 2551 - Das Wunder von Anthuresta

Perry Rhodan - 2551 - Das Wunder von Anthuresta

Titel: Perry Rhodan - 2551 - Das Wunder von Anthuresta
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Mondra.
    Ich visierte das Konzept an, ließ die Waffe wieder sinken. Selten zuvor war ich derart unschlüssig gewesen.
    Du bist übermüdet und von den diversen Psi-Effekten beeinflusst, die euch alle seit Tagen quälen.
    Lloyd/Tschubai erreichte eine Reihe von blausilbern glänzenden Kompakt Aggregaten. Er stieß dagegen, sah sich irritiert um und wankte schließlich nach rechts, auf ein Schott zu. Das Konzept wollte sich hindurchstürzen und irgendwohin entkommen, weg von der pastösen Masse, die an seinen Beinen klebte und mittlerweile bis zu den Oberschenkeln hoch reichte.
    Ich unterdrückte einen Fluch und eilte Lloyd/Tschubai hinterher, mit Mondra an meiner Seite. Ich gab meinem SERUN Anweisung, Fesselfelder auszubilden und nach meinem Begleiter »auszuwerfen«.
    Er stolperte, fiel der Länge nach zu Boden. Er schrie, stöhnte, ächzte, während die Sandschicht seinen Rumpf erreichte. Sie wuchs immer rascher an seinem Anzug hoch, erreichte blitzschnell Oberkörper und Schultern und Helm und ... und ...
    Lloyds/Tschubais Gesicht war mir zugedreht. Ich sah das Entsetzen in seinen Augen, als die Kristalle den Folienhelm durchdrangen und sich wie eine Anhäufung winziger Ameisen auf seiner Haut festsetzte.
    »Schieß!«, forderte Mondra erneut.
    Wohin? Wie sollte ich wissen, ob ich meinem Begleiter nutzte oder schadete? Wie würden die Kristalle auf meinen Angriff reagieren?
    Mondra erreichte Lloyd/Tschubai vor mir. Sie nestelte ihre Waffe aus dem Halfter und hielt den Lauf an seine Brust gepresst. Ihr Finger krümmte sich. Sie blickte mich an, als wollte sie mein Einverständnis einholen, mir die Verantwortung für ihre Tat aufbürden ...
    »Nein!«, rief ich. Ich war nun ebenfalls heran - und ich sah, was geschah. »Lass es sein!« Ich nahm Mondra behutsam die Waffe aus der Hand und zog sie mit mir, einige Schritte weg vom Konzept. »Der Kristallstaub löst sich wieder von ihm!«
    Die Masse rieselte ab. So als hätte sie bloß ein weiteres Mal von Lloyd/ Tschubai kosten wollen und wäre nun endgültig zur Einsicht gelangt, dass er ihr nicht schmeckte.
    »Was ist das bloß für ein Zeug?«
    Mondra starrte völlig entgeistert auf mehrere Sandhaufen, die neben dem Konzept entstanden. Sie wuchsen zu kristallinen Strukturen zusammen, die wie Ersatzteile eines größeren Etwas wirkten.
    Manche Stücke blieben zeigefingerlang und ähnelten auf dem ersten Blick komplizierten DNS-Strängen. Andere wandelten sich zu kinderfaustgroßen Brocken, die mich vage an etwas erinnerten.
    Immer mehr Klumpen fanden nun zu größeren Einheiten zusammen. Es war, als würden sie voneinander angezogen werden. Das Gesamtkonstrukt wuchs in die Höhe und wurde zu etwas, das eine schemenhafte Ähnlichkeit mit einem Zweibeiner zeigte.
    Fassungslos beobachteten wir die Genese eines schrecklich dürren Geschöpfs, das sich aus Myriaden von Hyperkristallen zusammensetzte. Es hatte einen schlanken, lang gestreckten Hals, auf dem ein kugelrunder Kopf steckte, der so wackelig saß, dass ich befürchtete, er würde jeden Augenblick abbrechen und zu Boden kullern. Arme waren keine zu sehen; unbeholfen bewegte das Wesen seinen Rumpf hin und her, als suchte es nach seinem Gleichgewicht. Fehlte dem Kristallwesen etwa die Masse, um sich selbst zu vervollständigen?
    Als die Entwicklung zu einem Ende kam und der Vorrat an weißem Pulver aufgebracht war, maß der Unbekannte nur knapp einen halben Meter.
    Er stand unbeholfen und keineswegs sicher auf seinen Beinen da. Sah sich um. Beäugte Mondra, Pral und mich. Reckte seinen ausgemergelten Körper, legte den Kopf weit in den Nacken - und ließ einen Schrei los, so schrill und laut, dass mein SERUN gezwungen war, die Lautstärke zu reduzieren.
    Der Kristallene brach abrupt ab und wuselte davon, überraschend flink und enge Haken schlagend. Im Handumdrehen war er verschwunden, irgendwo zwischen den Reihen der blausilbern glänzenden Aggregate.
    Ich wollte ihm folgen. Dringender als alles andere benötigten wir Informationen. Wir wussten so wenig über diesen Handelsstern, über die Scheibenwelten, über die Anthurianer.
    Gehörte der Kleine zu den Beherrschern dieser künstlichen Welt? Gab es mehrere von ihm, war er ein Mitglied der Stammbesatzung des Handelssterns?
    Lloyd/Tschubai stöhnte schmerzgeplagt auf. Er stürzte und wurde im letzten Moment von einem rasch erzeugten Prallfeld seines SERUNS aufgefangen.
    »Er ist ohnmächtig!«, rief Mondra. »Die Atmung setzt aus! Herzstillstand!«
    Der SERUN des
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