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Perry Rhodan - 2549 - Feueraugen

Perry Rhodan - 2549 - Feueraugen

Titel: Perry Rhodan - 2549 - Feueraugen
Autoren: Hubert Haensel
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Solange Mondra nicht eines Tages aldebaranische Springmausspinnen

anschleppte, akzeptierte er das alles noch.
    Obwohl ... Nachdenklich wandte er sich seiner Frau zu. Ramoz, der kleine halbintelligente

Luchsartige, entblößte eher unfreundlich seine Fangzähne.
    »Du siehst aus, als hättest du dich mit unangenehmen Dingen herumgeschlagen«, stellte Mondra

Diamond fest. Unüberhörbar die versteckte Aufforderung, sie zu informieren.
    »Mit den Gezeiten des Lebens«, sagte Rhodan knapp.
    »Ah.« Mondra streichelte Ramoz. Der Kleine sträubte sich gegen den Schutzanzug, den er tragen

musste. Nach wie vor herrschte Alarm, wenn auch auf Bereitschaft zurückgestuft. »Und was darf ich

darunter verstehen?«
    Mondra nahm ihren kleinen Begleiter auf den Arm und drückte ihn an sich. Mit der rechten Hand

kraulte sie seinen Nacken. Ramoz quittierte die Zuwendung mit einem behaglichen Schnurren und

einem Blick auf Rhodan, den der Resident schlicht als triumphierend empfand.
    Der Terraner antwortete mit einer umfassenden, eher ausweichenden Handbewegung. Er wandte sich

wieder den Datenkolonnen zu. Wegen dieser Auflistung waren seine Gedanken abgeschweift. Drastisch

führten sie ihm die Zahl der Toten und Verwundeten vor Augen. Der Tod wurde greifbar. Ebenso die

Schicksale, die hinter alldem standen. Immer und immer wieder lief es darauf hinaus.
    Sicher, Rhodan kannte auch viele schöne Momente. Sein Staunen über die exotische Vielfalt der

Schöpfung. Die Freude, geradezu Glück, wenn sich in der unendlichen Weite Freunde fanden, wie

immer ihr Äußeres beschaffen sein mochte. Wenn Menschen erkannten, dass die inneren Werte fremder

Intelligenzen zählten und nicht ihr mitunter sogar abschreckendes Aussehen.
    Dafür lohnte es sich zu leben. Trotz des Neids in manchen Blicken; Neid, dass Rhodan dem Tod

ein Schnippchen schlug, während anderen Menschen nur zwanzig Jahrzehnte blieben - wenn alles gut

lief. Aber was wussten jene Neider schon von den Gefühlen eines Unsterblichen, wenn er Freunde

verlor? Wenn seine Kinder starben, seine Enkel, wenn er sich der eigenen Familie immer mehr

entfremdete und zum Fossil wurde.
    »Komm schon!« Mondras Stimme holte Rhodan aus seinen Gedanken zurück. »Wir haben der

Frequenz-Monarchie ihre Hibernationswelten genommen?«
    Er nickte zögernd.
    Selbstmitleid? Das hatte er sich schon vor mehr als zwei Jahrtausenden abgewöhnt, weil das

Leben sich sonst schwer ertragen ließ. Früher oder später wurde jeder Aktivatorträger einsam. Das

war der Preis der Unsterblichkeit.
    Die Feueraugen beobachteten ihn!
    Das Gefühl war unheimlich. Und selbst wenn er nicht so schnell bereit war, sich das

einzugestehen: Es machte ihm Angst!
    Perry Rhodan fuhr sich mit der Hand über den Nacken. Deutlicher als zuvor spürte er, dass die

Feueraugen ihm auflauerten. Sie warteten darauf, dass er einen Fehler beging.
    Im Kampf riskierte die Frequenz Monarchie FATICO, den letzten noch nicht ausgebrannten

Handelsstern in Andromeda. Wohl nur deshalb herrschte momentan angespannte Ruhe.
    Wir haben euch die Hibernationswelten genommen - das war mehr als eine Warnung.

Und nun? Gibt es ein Einlenken, bevor alles verlorengeht?
    Perry Rhodan glaubte es nicht.
    Die Frequenz-Monarchie sammelte Kraft für ihren Gegenschlag. Sie würde den Menschen etwas

ähnlich Wichtiges nehmen.
    Die Feueraugen starrten ihn an. Rhodan sah sie, selbst wenn er die Augen schloss.
    Nein. Er schüttelte den Kopf. So wichtig bin ich nicht. Jeder kann mich ersetzen:

Bully, Atlan, Tiff...
    Eine Hand legte sich auf seine Schulter. Die Berührung erschreckte ihn im ersten Moment, dann

ließ sie ihn aufatmen.
    Die Hand tastete weiter und legte sich auf seine Rechte, die er noch im Nacken hielt. Es war

Mondras Hand. Ihre Finger zwängten sich zwischen seine eigenen. Fest drückte sie zu, aber nicht

zu fest. Gerade so, dass er spüren konnte, dass sie jederzeit für ihn da war.
    Perry Rhodan war ihr dankbar dafür.
    Mondra beugte sich zu ihm herab. Ihr Kinn berührte seine Schulter, sie stützte sich an ihm ab.

Immer noch hielt sie seine Hand im Nacken fest, und mit ihrer Linken umschlang sie ihn und zog

ihn an sich. Er registrierte ihre Wange an seiner und ihr Kinn auf der Schulter.
    Mondra Diamond folgte seinem Blick.
    Er bemerkte es deutlich.
    Mondra wollte wissen, was ihm zu schaffen machte. Ihr Kinn drückte ein wenig fester auf seine

Schulter. Tief atmete sie ein und hielt die Luft
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