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Perry Rhodan - 2548 - Hibernationswelten

Perry Rhodan - 2548 - Hibernationswelten

Titel: Perry Rhodan - 2548 - Hibernationswelten
Autoren: Hubert Haensel
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Schöneres, das den Blick bewusst in die Zukunft lenkte. Die Hilfseinsätze der Flotte in vielen Sektoren der Milchstraße Ende des 14. und bis weit in die erste Hälfte des 15. Jahrhunderts NGZ dienten dem Wiederaufbau der Infrastrukturen. Kurzum: Aufräumarbeiten, deren ethischer und moralischer Wert niemals hoch genug angesetzt werden kann.
    Was aber wussten jene Mannschaften von den realen Schrecken eines Krieges? Wie gut waren sie auf einen neuen großen Krieg vorbereitet? Ausbildung ist Fiktion, Knopfdruck-Szenario und vordergründiger Nervenkitzel. Sterile Raumschlachten, die den Eindruck erwecken, es sei leicht, einen Gegner zu besiegen - die dem Agierenden aber wichtige Faktoren vorenthalten: seine eigene Panik; die sengende Hitze nach Strahltreffern; die unmenschlichen Schreie Verwundeter und Sterbender und der eigene Schmerz. Wie gehen die Betroffenen mit der Gewissheit des nahen eigenen Todes um? In dieser Hinsicht werden Kadetten stets alleingelassen.
    Die Wahrheit ist doch, dass es keine Stellvertreterkriege gibt, die Roboter für uns führen könnten. Der Schein regiert die Welt noch im 15. Jahrhundert Neuer Galaktischer Zeitrechnung.
    Schätzungen gehen heute davon aus, dass nicht mehr als ein Viertel der Schiffsbesatzungen auf die Schrecken großer Raumschlachten vorbereitet war. Trotz der Terminalen Kolonne, deren zerstörerisches Wirken erst wenig mehr als ein halbes Menschenleben zurücklag, sahen die jungen Männer und Frauen aller beteiligten galaktischen Völker die Konfrontation mit der Frequenz Monarchie eher als etwas Steriles, Sauberes an.
    Aber Kriege, wie und wann immer, sind nie steril gewesen.
    Zurück zu den Fakten, die das Gerüst dieser »Historischen Nachbetrachtung« bilden:
    Am 10. April 1463 NGZ traf das fünfte Kontingent der Galaktikumsflotte beim Holoin-Fünfeck in Andromeda ein. Den Mannschaften blieb nur während des Fluges nach Bengar Zeit, sich mit den Gegebenheiten in Andromeda vertraut zu machen.
    Die Posbis mit 3500 Fragmentraumern und die Blues mit 4000 Großkampfschiffen stellten zwar nicht das Gros der Angriffs flotte auf die Distribut-Depots KJALLDAR und HASTAI, gleichwohl übertrug der Aktivatorträger Atlan dem Apaso-Admiral Ipthey-Hüriit das Oberkommando. Jeweils zehntausend weitere schwere Einheiten wurden von den Maahks und den Tefrodern gestellt.
    Das Aufgebot der Frequenz-Monarchie mit 8500 Schiffen, darunter mehrere Hundert Schlachttürme, mutet zahlenmäßig gering an. Jedoch konnte von Anfang an kein Zweifel an der Überlegenheit der Schlachtlichter bestehen.
    Einige der mit der Aufarbeitung aller Fakten befassten Historiker sprechen noch heute von einer Planung auf Messers Schneide. Mit Blick darauf werden die Anfangserfolge der Alliierten als taktisch hervorragende Leistung des Apaso-Admirals gewertet. Natürlich wusste der Arkonide Atlan als treibende Kraft genau, wem er das Kommando übertrug.
    Die Situation kippte mit dem Einsatz des Feuerauges und der Zündung geringer Mengen Psi-Materie.
    Innerhalb kurzer Zeit wurden 4000 Einheiten der alliierten Flotte vernichtet oder zumindest schwer beschädigt. Die Schlachtlichter begannen ein wahres Tontaubenschießen auf die Bengar-Flotte.
    (Etymologische Herkunft des terranischen Begriffs »Tontaubenschießen« siehe Erläuterungen im Bonus-Datenblock; frei erhältlich bei Abnahme von mindestens fünf Paketeinheiten.)
    Historische Nachbetrachtung
    Paket zwei der kritisch kommentierten Ausgabe
    Kapitel: Große Raumschlachten
     

Polyport-Hof DARASTO im Tri-System
    25. April 1463 NGZ, 8.20 Uhr
     
    Noch drei Stunden und 40 Minuten bis ...
    »High Noon«, murmelte Perry Rhodan. Eigentlich sprach er die Worte gar nicht hörbar aus, sondern formte sie nur mit den Lippen. High Noon. - Zwölf Uhr mittags! Diese Ablenkung durfte er sich erlauben, denn sie brachte ihn vorübergehend auf andere Gedanken. Der Terraner lächelte sogar.
    Wenigstens für ein paar Minuten abzuschalten schaffte er trotzdem nicht. Sein Lächeln gefror, die uralte Narbe an seinem Nasenflügel schmerzte.
    Rhodan versuchte, den lästigen Juckreiz zu ignorieren - vergeblich.
    Er presste die Lippen zusammen - das Gefühl, von zwei brennenden Augen taxiert zu werden, wurde geradezu unerträglich.
    Noch drei Stunden und 39 Minuten ...
    Sein Blick fraß sich an der Zeitanzeige fest. Als ginge es einzig und allein darum, die verbleibende Spanne abzusitzen.
    Rhodan hob die Hände, legte sie vor dem Gesicht aneinander und stieß die abgespreizten
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