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Perry Rhodan - 2535 - Der Seelen-Kerker

Titel: Perry Rhodan - 2535 - Der Seelen-Kerker
Autoren: Frank Borsch
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könntest jemanden erschrecken.
    Wen?, frage ich. Ich will nicht mehr an Schrecken denken.  
    Der Schrecken ist vorbei. Ich muss keine Angst mehr haben. Die Feste war ein böser Platz. Der Platz Cedosmos und von Vertebris. Jetzt ist er ein guter Platz. Jetzt gehört er Sinnafoch. Sinnafoch und mir.  
    Niemand ist mehr böse.
    Ein Trupp Darturka kommt mir entgegen. Die Krieger winken mir zu. Ich habe keine Angst mehr vor ihnen, und sie haben keine Angst vor mir.  
    Sie sind froh, dass sie einen neuen Herren haben. Ich sehe es in ihren Wärmemustern. Cedosmo war böse zu ihnen, lange Zeit. Aber Cedosmo ist weg. Weit weg.  
    Sinnafoch hat die Darturka zusammengerufen, nachdem wir ... wir Cedosmo in den Kerker gesperrt haben. So sagt es Sinnafoch. Das verstehe ich nicht so recht. Ich habe Cedosmo totgemacht, aber er ist nicht tot geworden. Sein Vamu lebt noch. Und mein Gedankenaufzeichner hat das Vamu Cedosmos in einen SeelenKerker gesperrt. Der Aufzeichner kann das, weil Kruuper an ihm gearbeitet hat. Kruuper kann viele, viele Dinge, die ich nicht verstehe.  
    Sinnafoch hat gerufen, und alle kamen in einen großen Hangar. Er war so groß, dass sogar die CORRALSO hineingepasst hätte, glaube ich. Es waren viel mehr, als ich zählen kann. Ich kann schon bis tausend zählen und meistens, wenn ich etwas zähle, bin ich am Ende damit, lange bevor ich zur Tausend komme. Aber im Hangar waren so viele Wesen, dass ich bis tausend gezählt habe und noch nicht am Ende war. Noch lange, lange, lange nicht.  
    Es waren Darturka, Okrivar und viele andere Wesen, die ich vorher nie gesehen habe.  
    Sinnafoch hat zu ihnen gesprochen.
    »Unser Kampf ist in eine neue Phase getreten«, hat er ihnen gesagt. »VATROXCUUR hat deshalb beschlossen, Cedosmo mit neuen Aufgaben zu betreuen. Der ehrenwerte Frequenzmittler hat sich ihrer auf der Stelle angenommen. Er und seine Kriegsordonnanz Vertebris sind an einen anderen, geheimen Schauplatz unseres Ringens aufgebrochen. Große Herausforderungen und Gefahren erwarten sie dort. Wir alle wünschen ihnen Erfolg und hoffen auf ihre wohlbehaltene Rückkehr!«  
    Und dann hat Sinnafoch noch etwas gesagt: »Für die Dauer seiner Abwesenheit hat Cedosmo mich, Frequenzfolger Sinnafoch, zum Oberbefehlshaber Hathorjans bestimmt!«  
    Ich habe nicht alles verstanden, was Sinnafoch gesagt hat. Oft, wenn er mit anderen spricht, haben seine Sätze so viele Wörter, und er sagt sie so schnell, dass ich mit dem Verstehen nicht nachkomme.  
    Eines aber habe ich verstanden: Sinnafoch hat gelogen.
    Lügen ist, wenn eine Sache passiert ist, aber man hinterher eine ganz andere Sache erzählt.  
    Ich habe lange gebraucht, zu verstehen, was das bedeutet.  
    Aber Sinnafoch hatte viel Geduld mit mir. Er hat es mir erklärt, wieder und wieder. Mein Gedankenfreund hat auch geholfen, hat erklärt, was Sinnafoch mir erklärt hat.  
    Nach und nach habe ich verstanden, was eine Lüge ist.  
    Und noch mehr: Dass es zwei Sorten Lügen gibt. So, wie Wörter verschiedene Dinge meinen können.  
    Es gibt gute Lügen und schlechte Lügen.
    Sinnafoch hat eine gute Lüge gemacht. Er will das Beste für die Frequenz-Monarchie, für VATROX-CUUR. Niemand, sagt er, kann VATROX-CUUR besser dienen als er.  
    Das verstehe ich. Niemand ist so klug, so gut wie Sinnafoch.  
    Als ich an den Darturka vorbeigehe, schlage ich einen Haken und springe sie plötzlich mit aufgerissenem Maul an. Sie rufen laut und wir balgen miteinander.  
    Die Darturka mögen mich. Wir haben viel gemeinsam.  
    Sie sind beinahe so stark wie ich. Die Darturka rennen gerne, mögen es, ihre Stärke auszuprobieren. Sie machen Wettrennen mit mir, balgen mit mir. Es macht viel, viel, viel Spaß. Fast wie auf Oxtorne, als ich noch ein Kind gewesen bin.  
    Die Darturka sind wie Kinder. Große Kinder.  
    Wir gehören zusammen. Wir dienen der Frequenz-Monarchie, VATROX-CUUR und jetzt auch Sinnafoch.  
    Ich versetze einem Darturka einen Stromschlag, gerade stark genug, damit es ein wenig wehtut, stoße mich ab und renne weiter. Die Darturka rufen mir hinterher, wollen, dass ich weiter mit ihnen spiele.  
    Ich könnte immer mit ihnen spielen, aber nicht jetzt. Nicht jetzt. Ich muss zu meinem Geschenk.  
    Ich renne weiter, komme zu meinem
    Lieblingsgang. Er ist außen an der Feste und seine Wände sind nicht aus Stahl, sondern aus etwas, das man nicht sehen kann. Viele, viele, viele Sterne funkeln mir zu. Ich freue mich an ihren Wärmemustern. Zwischen den
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