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Perry Rhodan - 2535 - Der Seelen-Kerker

Titel: Perry Rhodan - 2535 - Der Seelen-Kerker
Autoren: Frank Borsch
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    Die Darturka rühren sich. Sie scharren mit ihren dicken Füßen. Ihre Klauen halten die Waffen ganz, ganz fest. Ich sehe die Knochen ihrer Finger. Schwarze, böse Linien.  
    Sie spüren, dass etwas passiert.
    Aber was?
    Ich verstehe nicht. Ich kann zählen. Sie sind sechzehn Darturka und Vertebris. Sechzehn und eins gibt siebzehn. Wir sind Sinnafoch, mein Gedankenfreund und ich. Eins und eins und eins gibt drei. Siebzehn gegen drei. Siebzehn Böse gegen drei Gute.  
    Ich verstehe plötzlich. Ich weiß, wieso so viele Wesen den Weg hierher nur einmal gegangen sind. Vertebris hat sie totmachen lassen!  
    »Schweig!«, brüllt Vertebris. »Noch ein Wort und ... «  
    »Und was?« Sinnafoch brüllt nicht. »Wirst du dann einen Sklavenaufstand inszenieren? Versuch es nur! Ich bin Frequenzfolger Sinnafoch, mein Vamu ist unsterblich. Du bist Kriegsordonnanz Vertebris, ein Diener, dein Vamu verweht wie ein Blatt im Wind. Du bist ein Nichts!«  
    »Du ... du ... «
    »Los, mach dich davon und hol deinen Herren, bevor ich dir eine Lektion erteile, die du niemals vergessen wirst!«  
    »Eine Lektion? Ich werde dir eine Lektion erteilen!«  
    Vertebris glüht schwarz vor Wut.
    »Geh mir aus den Augen, Nichts!«, sagt Sinnafoch.  
    »Ich werde dir die Augen auskratzen!«, brüllt Vertebris und springt. Er will Sinnafoch totmachen.  
    Ich habe es kommen sehen.
    Ich verstehe nicht, was passiert, aber ich weiß, was ich zu tun habe.  
    Ich reiße das Maul auf. Meine Zunge fängt Vertebris im Flug ab. Es ist nicht schwerer, als eine fette Sumpfmücke zu schnappen.  
    Vertebris verglüht, als ich meine ganze Angst, meine ganze Wut, meine ganze Sorge um Sinnafoch in den Stromschlag lege.  
    Meine Wut verglüht mit ihm. Vertebris ist tot. Es tut gut, einen Bösen totzumachen.  
    Ich sonne mich in dem Wärmemuster, dann reiße ich mich los. Sinnafoch! Die Darturka! Ich muss ihn schützen!  
    Ich wirble herum Sinnafoch ist weg.

    Eine neue Hyperdepression brach an.
    Wir waren bereit. Diese Depression sollte niemals enden. Nie wieder sollten wir sterben müssen, um zu leben.  
    Eine furchtbare Überraschung erwartete uns. Ein Teil des Polyport-Netzes war bereits vor Jahrhunderttausenden in das Normaluniversum zurückgefallen.  
    Das Netz war beschädigt. Teile waren von Fremden usurpiert.  
    Eine Säule unserer Macht war uns genommen.
    Doch es war nur ein Teil der Katastrophe ...
    Aus der Kosmogonie der Vatrox   

13.   
    Darturka waren furchterregende Krieger.
    Sinnafoch hatte unzählige von ihnen in die Schlacht geschickt, hatte bisweilen Unmögliches von ihnen verlangt und oft hatten die Klonkrieger Unmögliches vollbracht. Unter Opfern, gewiss, aber sie fielen nicht ins Gewicht. Wer nicht bereit war, Opfer zu bringen, durfte nicht in den Krieg ziehen.  
    Nur wenige Gegner hatten dem Ansturm der Darturka standgehalten. Er schien wie ein Naturereignis, eine anbrandende Welle von derart ungestümer, roher Gewalt, dass sie alles zerschmetterte, was sich ihr in den Weg stellte.  
    Doch die Wildheit der Darturka verdeckte ihre große Schwäche: Sie waren dumm.  
    Die Stärke der Darturka war die Einschüchterung. Unter der Führung eines geschickten Feldherrn stellten die Klonkrieger präzise, hocheffektive Waffen dar, die in ihrer Präzision und tödlichen Wirkung ihren Strahlern, die eigentlich kleine Geschütze waren, nicht nachstanden.  
    Schaltete man aber ihre Führung aus, waren sie hilflos wie Kinder, die ihre Eltern verloren hatten.  
    In dem Augenblick, als Vertebris starb, verloren die Darturka im Audienzsaal der Feste die Führung.  
    Es traf sie unvorbereitet wie ein Strahlerschuss in den Rücken. Die Darturka hatten sich den Tod Vertebris' nicht ausmalen können.  
    Im Gegensatz zu Sinnafoch, der auf den Tod der Kriegsordonnanz hingearbeitet hatte. Der Frequenzfolger hatte den Angriff provoziert, im Wissen, dass Philip ihn schützen würde. Allerdings, musste er sich eingestehen, hatte Vertebris weit länger die Nerven behalten, als er ihm zugetraut hätte.  
    Die Selbstzufriedenheit über den eigenen Rang musste die Kriegsordonnanz im Lauf der Jahre träge gemacht haben. Oder vielleicht war Vertebris auch einfach bereits zu alt gewesen, und der Funke des Kämpfers war schon beinahe in ihm erloschen.  
    Was immer der Fall sein mochte, Sinnafoch nutzte die Gunst des Augenblicks, den er inszeniert hatte.  
    Im selben Moment, als Vertebris verbrannte, als die gesamte Aufmerksamkeit der Darturka
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