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Perry Rhodan - 2535 - Der Seelen-Kerker

Titel: Perry Rhodan - 2535 - Der Seelen-Kerker
Autoren: Frank Borsch
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aktuellen Lage in der Galaxis erhalten, dazu potenziell neue Direktiven für die CORRALSO.  
    Sinnafoch überdachte, was er eben von Kruuper erfahren hatte. Eine künstliche Supernova. Das bedeutete den Einsatz eines Handelssterns, eine Eskalation des Krieges in Hathorjan. Sie würde nicht ohne Folgen bleiben, weder auf der Ebene der intelligenten Wesen und Völker noch auf der überdimensionalen Ebene.  
    Eine Supernova bedeutete eine Erschütterung des Raumzeitgefüges. Ein Beben. Es bedeutete seine Chance.  
    »Zugriff erfolgt ...«, wiederholte der Rechner.  
    Mehr noch: Es bedeutete, dass er handeln musste.  
    Die Supernova war eine Machtdemonstration. Sie sollte den Tefrodern die unendliche Überlegenheit der FrequenzMonarchie demonstrieren, sie zur Aufgabe zwingen, zur absoluten Unterwerfung.  
    Es war ein törichtes Vorgehen.
    Nicht wegen der Opfer. Millionen Tefroder, vielleicht sogar Milliarden, mochten in der Glut gestorben sein. Viele Leben aber ohne Vamu, das überdauerte. Kein wahres Leben. Und die Zahl mochte sich als verschwindend gering erweisen, verglichen mit der Zahl der Toten, sollte der Krieg sich ausweiten, sollten Hunderte oder gar Tausende Tefroderwelten in der Glut untergehen, welche die Schlachtlichter der Monarchie entfesseln würden.  
    Vorausgesetzt, die Tefroder handelten rational. Sie standen mit der FrequenzMonarchie einem Gegner gegenüber, der unbesiegbar war und ihre Welten wie die Flammen von Kerzen auslöschen konnte. Es gab nur einen rationalen Schluss: sofortige, bedingungslose Kapitulation.  
    Nur: Sie würde nicht erfolgen.
    Sinnafoch hatte die Menschen kennengelernt. Er hatte mit ihnen gekämpft, er hatte unter ihnen gelebt, er hatte sich Schulter an Schulter über die Höllenwelt Oxtorne geschleppt. Und er hatte sich als gerissener und zäher als sie erwiesen: Er war den Menschen entkommen.  
    Doch Menschen, das hatte er gelernt, gaben niemals auf. Die Tefroder waren Menschen. Sie würden nicht kapitulieren.  
    Im Gegenteil, die Supernova würde ihren Widerstand anstacheln. Bis an den Punkt, an dem sie es vorziehen würden zu sterben, als sich zu ergeben.  
    Was auch sonst? Sinnafoch stellte sich vor, VATROX-VAMU hätte eine Hibernationswelt zerstört, könnte jederzeit die übrigen vernichten.  
    Würden die Vatrox sich ergeben?
    Nein, sie würden kämpfen, bis das letzte Vamu in der Glut der Schlacht vergangen war.
    »Zugriff gescheitert«, meldete der Bordrechner.  
    »Begründung?«
    »Verwerfung im überdimensionalen Raum, ausgelöst durch die Supernova Sicatemo. Voraussichtlich bleibt die Störung für mindestens drei weitere Stunden bestehen.«  
    »Es ist also keine Übertragung von Befehlen an den Kommandanten der CORRALSO möglich?«, versicherte sich Sinnafoch.
    »Keine.«
    »Demnach ist es notwendig für den Kommandanten der CORRALSO, eigenständige Entscheidungen zu treffen?«  
    »Ja«, kam die erhoffte Antwort ohne Zögern.  
    »Dann weise ich dich an, mir die Flottendatenbanken zu öffnen. Nur wenn ich mit der Lage in Hathorjan vertraut bin, ist es mir möglich, eigenständige Entscheidungen in sinnvoller Weise zu treffen.«  
    Einen Augenblick lang, der Sinnafoch wie Minuten anmutete, schwieg der Bordrechner, dann sagte er: »Datenbanken werden dem Kommandanten der CORRALSO geöffnet.«  
    »Gut.« Sinnafoch atmete tief durch. »Wie viele Polyport-Höfe befinden sich derzeit im Besitz der Frequenz-Monarchie?«  
    »Zwanzig.« In der Mitte der Kabine entstand ungefragt ein Holo. Es zeigte die Spiralgalaxis Hathorjan. Rote Punkte markierten die Standorte der Höfe.  
    »Bei diesen Höfen handelt es sich um Anlagen, die sich die Halbspur-Changeure zu Unrecht aneigneten«, erläuterte der Bordrechner. »Die Changeure versteckten sie in schwer zugänglichen Gebieten wie Dunkelwolken oder Zonen der Sternentstehung. Sie fürchteten den Zugriff einer Diktatur, die unter den Tefrodern entstanden war und sich >Meister der Insel< nannte.«  
    »Ist das alles?«, fragte Sinnafoch. Die Existenz der Höfe war Sinnafoch bereits bekannt gewesen, als er vor einigen Monaten in die Milchstraße aufgebrochen war zu einer Routinemission, die ihn in direkten Konflikt mit den Terranern ge bracht und ihn eine Induktivzelle und sein seelisches Gleichgewicht gekostet hatten.  
    »Hinzu kommen natürlich jene, auf die die Halbspur-Changeure nie Zugriff erhielten. Sechs sind den Hibernationswelten zugeordnet, zwei weitere dem Distribut-Depot LORRAND.«  
    Der
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