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Perry Rhodan - 2531 - Das Fanal

Titel: Perry Rhodan - 2531 - Das Fanal
Autoren: Marc A. Herren
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Blutiger Schaum trat ihm aus dem Mund.
    Die zweite Gruppe , dachte ich. Simul tan Vitar hatte sie persönlich geschickt, um mich auszuschalten.
    »Sag es mir!«, rief tan Vitar wenige Meter neben mir. »Wir müssen wissen, wie der Vorgang unterbrochen werden kann!«
    Der Alte kicherte nur.
    »Admiral, Tschanor-Gos!«, drang in diesem Moment Aarhuis’ Stimme aus unseren Funkempfängern. »Wir haben den Stoßimpuls-Generator gefunden – er ist ungesichert.«
    »Es ist aus, Auben«, hörte ich Reino tan Vitar sagen. »Fahrt den Generator herunter oder zerstört ihn!«
    »Nein!«, kreischte Auben tan Harol erschrocken auf. »Das dürft ihr nicht! Das Akon-Fanal, es muss ...«
    Die Worte des Greises vergingen im Sirren von tan Vitars Paralysator. Er hatte den Alten zum Schweigen gebracht. Er würde erst wieder in einer Gefängniszelle zu sich finden.
    Ich bückte mich und nahm dem langsam verblutenden Simul tan Harol den Nadelstrahler aus der zitternden Hand.
    »Hast du gehört, Simul?«, fragte ich ruhig. »Es ist vorbei. Euer hochtrabender Plan wird nicht funktionieren. Im Gegenteil: Er hat den Regierenden Rat Akons und die Vertreter des Galaktikums sogar näher zueinandergebracht – dank der Bedrohung, die ihr heraufbeschworen habt!«
    Simul stierte mich an. In Zeitlupentempo öffnete sich der von Blut rot gefärbte Mund. Ein wimmernder, erbärmlicher Schrei entstieg seiner Kehle.
    Ich sah Goldstaub, der von langen Wimpern fiel. Purpurne Augen. Schwarze Schmetterlingsflügel und samtbraune Schultern.
    »Ich bin froh, dass du es nicht geschafft hast, dich umzubringen, Simul«, sagte ich und hob den Nadelstrahler. »Sonst hättest du das Ausmaß und die Vollkommenheit deiner Niederlage nie erfahren.«
    Simul tan Harols Kiefer bewegten sich. Die Zunge schlingerte im Mund hin und her. Er versuchte, etwas zu sagen.
    Ich wollte es nicht mehr hören, sah nur noch die betörend schönen Augen, vermeinte den wunderbaren Duft von Eras Parfum zu riechen und betätigte den Abzug. Immer wieder, bis mir tan Vitar die Waffe sanft nach unten drückte.
    »Ganz ruhig, mein Freund«, sagte der Akone mit seiner angenehm sonoren Stimme. »Schließlich soll es immer noch wie ein Selbstmord aussehen.«
    Ich schüttelte den Kopf. Erwachte langsam aus meinem Zustand. »Das war höchst unprofessionell«, sagte ich dumpf.
    Der Akone lächelte verständnisvoll. »Die zweite Gruppe aus dem Kasino von Adeksion? Tan Harol hat deinen Schmetterling auf dem Gewissen.«
    Ich nickte müde.
    Tan Vitar legte mir eine Hand auf die Schulter. Gemeinsam gingen wir Richtung Tür. Vor dem verkrümmt am Boden liegenden Auben tan Harol blieben wir stehen.
    »Glaube nicht, dass dies ein Repräsentant für das heutige Akon ist«, sagte tan Vitar.
    »Ich weiß«, sagte ich. »Der alte Mann hat schon vor einer geraumen Weile in seiner Verblendung den Verstand verloren.«
    »Dafür hat er über genügend Macht, Einfluss und Reichtum verfügt, um das Akon-System um ein Haar zu vernichten«, sagte tan Vitar nachdenklich.
    »Zieht ihn aus dem Verkehr wie auch die anderen direkt und indirekt Beteiligten an diesem Wahnsinnsunternehmen«, riet ich. »Dann ist Akon mindestens zwei Schritte weiter.«
    »Glaub mir, Ronald, genau das werden wir tun.«
    Wir gingen weiter.
    »Der junge tan Vitar?«, fragte ich. »Dein Sohn?«
    Der Tschanor-Gos nickte in perfekt terranischer Weise.
    »Ein feiner Kerl«, sagte ich.

11.
    Das Ende eines Systems
    25./26. März 1463 NGZ

    Als Alaska Saedelaere es schließlich geschafft hatte, in das Leitsystem einzudringen, waren ihm Zweifel gekommen. Minutenlang hatte er nur den virtuellen Schalter angestarrt – gebannt von der Frage nach den Konsequenzen seines Handelns. Unsicher darüber, was eine Betätigung des Schalters auslösen würde: einen unkontrollierten Abbruch des Steuerprogrammes, ein chaotisches Fortschreiten der initiierten Katastrophe, eine Rückkehr zu den geplanten Programmabläufen, ein Stopp sämtlicher Vorgänge auf einem höchst labilen Level?
    In den Übertragungen der Trivid-Sender sah er die Gasriesen, die von den Tunneln aufgesogen und wieder ausgespuckt wurden; mitsamt ihren Monden, die trudelnd und schlingernd zu einem Spiel immenser Kräfte wurden.
    Er sah gigantische Feuerkreise, in denen das violette Tor zum Halbraumtunnel brodelte, als ob es die Oberfläche einer monströsen, blaurot tobenden See mitten im Weltall wäre.
    Gewaltsam hatte er den Blick von den Holo-Galerien abgewandt und wieder in seine Monitore
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