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Perry Rhodan - 2531 - Das Fanal

Titel: Perry Rhodan - 2531 - Das Fanal
Autoren: Marc A. Herren
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zu legen?«
    Tekener machte eine abwägende Handbewegung. »Wir kennen den Stolz der Arkoniden – aber wir haben in den letzten zwei Tagen den Beweis erhalten, wie es ein anderes stolzes Volk geschafft hat, über seinen Schatten zu springen.«
    Saedelaere blickte zu dem Holoschirm, auf dem das Akon-Fanal flammte. »Ich frage mich, ob die Akonen nun wieder vermehrt in das System zurückkehren werden.«
    Tekener zuckte mit den Schultern. »Als ich mich von tan Vitar verabschiedet habe, hat er mir gegenüber erwähnt, dass viele Akonen das Fanal tatsächlich als Trost für den Verlust der Heimatwelt sehen. Es kann also gut sein, dass sie mit dem Ort ihrer Niederlage Frieden schließen können, jetzt oder in naher Zukunft. Schließlich haben sie mit der vierten und fünften Welt – Cresah und Na-Thir – zwei Planeten, die nur etwas Ökoformung benötigten, um sie bewohnbar zu machen. Aber das ist eine Entscheidung, die jeder Akone für sich alleine treffen muss.«
    Saedelaere sah den Pockennarbigen an. »Du erscheinst mir ... irgendwie anders, Tek.«
    Ronald Tekener schwieg sekundenlang. »Das ist eine ... unerwartete Aussage, Alaska«, sagte er dann. »Ich kann ... ich kann dir darauf keine Antwort geben.«
    Saedelaere trat einen Schritt auf Tekener zu. »Täusche ich mich«, sagte er, »oder liegt ein Hauch von Menschlichkeit auf deinen Zügen, Smiler? «
    Tekener legte den Kopf ein wenig zur Seite. »Täusche ich mich, oder lächelst du gerade hinter deiner Maske?«, fragte er blechern.
    *
    Persönliche Aufzeichnungen Ronald Tekener: Saedelaere hatte mich mit seiner Feststellung auf dem falschen Fuß erwischt. Die Geschichte, die mir schon seit Tagen auf dem Magen gelegen hatte, war durch den Tod von Simul tan Harol nicht einfach so aus der Welt verschwunden. Im Gegenteil.
    Und genau dieser menschliche Eiszapfen Saedelaere hatte mir mit seinen holprigen Worten einen Spiegel vor die Augen gehalten.
    Mit einem Händedruck und hastig gemurmelten Worten war ich ihm entkommen, diesem prüfenden Blick zwischen den Schlitzen einer billigen Plastikmaske hindurch.
    Auf dem schnellsten Weg war ich auf die PETRALONA zurückgekehrt, hatte die letzten notwendigen Gespräche mit Bull, Monkey und Bostich geführt, bevor ich mich in meine Kabine zurückgezogen und dem Servo verboten hatte, irgendwelche Anfragen zu mir durchzustellen. Dann hatte ich mich mehrere Stunden an meinen Trainingsgeräten abgemüht, bis ich nicht mehr konnte.
    Ich ließ die Langhantel sinken, legte sie zurück in die Halterung und starrte an die Decke meiner Kabine.
    Der 26. März 1463 würde nicht nur als der Tag in die Geschichtsbücher eingehen, an dem eine neue Sonne aufgegangen war, sondern auch als Tag der Vergebung .
    Die Akonen verabschiedeten sich damit definitiv von ihrer schon fast sprichwörtlichen Isolation und taten einen großen Schritt auf die galaktische Völkergemeinschaft zu.
    Die Arkoniden zeigten, dass sie die Vernichtung von Arkon III, bei der die Akonen im Hintergrund die Fäden gezogen hatten, ein für alle Mal in sich ruhen ließen. Der niemals beendete Krieg zwischen den Kolonisten und ihren Stammvätern hatte tatsächlich ein Ende gefunden.
    Und auch die Terraner standen ihrem alten Feind hilfreich zur Seite. Aus einer Bemerkung Bullys schloss ich, dass ihn die positive Veränderung der Akonen mehr als nur nachdenklich stimmte.
    Der verheimlichte Polyport-Hof und die Schlacht um das Distribut-Depot ITHAFOR, die für die Milchstraße böse ins Auge hätte gehen können – was waren das anderes als arrogante Alleingänge und heimlich angesetzte Süppchen, wie wir sie immer den Akonen vorgehalten hatten? Terra würde sich darum bemühen müssen, nicht plötzlich wie das alte Akon angesehen zu werden. Bully hatte das erkannt.
    Es war ein Tag der Vergebung.
    Nur ich hatte nicht vergeben. Hatte, ohne mit der Wimper zu zucken, Simul tan Vitars begonnenes Werk beendet und ihm die Lichter ausgeknipst.
    Ich hatte ihm nicht vergeben wollen. Etwas hatte mich berührt ... ich verstand es in jenem Moment nicht richtig, vermochte es nicht richtig einzuschätzen. Und er hatte es mir genommen.
    Viele Momente waren zu kurz, zu kostbar.
    Welten vergehen, Sonnen entstehen. Manchmal verloren selbst Ereignisse solcher Größenordnung ihre Bedeutung im Angesicht eines einzigen Lächelns und etwas Staub, der von Wimpern rieselte.
    Das Schreckliche am Leben war, dass man diese kostbaren Momente immer zu spät erkannte, dass sie zu schnell verloren
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