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Perry Rhodan - 2529 - Der Weg des Vatrox

Titel: Perry Rhodan - 2529 - Der Weg des Vatrox
Autoren: Frank Borsch
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Rauch, so zäh, dass die Winde Oxtornes sich bislang vergeblich mühten, ihn zu zerstreuen.
    Sie war hässlich.
    Der Anblick der Wolke, stellte Sinnafoch überrascht fest, machte ihn traurig. Sie beschmutzte diese Welt, die nichts dafür konnte, dass Menschen sich entschieden hatten, auf ihr zu hausen. Die Menschen waren der eigentliche Schmutz, der sie verschandelte.
    Dennoch, Sinnafoch hätte es vorgezogen, auf den Absturz der Space-Jet zu verzichten, wenn er die Möglichkeit gehabt hätte.
    Die du nicht hast! , flüsterte die Induktivzelle. Es war ihre erste Wortmeldung seit Tagen. Sie spürte, dass seine Gedanken einem Frequenzfolger nicht angemessen waren. Vergiss nicht: Du bist immer noch ein Gefangener. Es ist dein Recht, dich mit allen Mitteln zu wehren.
    Das Floß unter ihm bäumte sich auf, als ein Hustenanfall den Oxtorner erschütterte. Es war schwierig für ihn, nach Luft zu schnappen. Hartok hatte den Kopf die meiste Zeit ungeschützt im Wasser.
    Ein umherfliegendes Trümmerteil der Jet hatte sich in seinen Helm gebrannt. Es hatte den Kopf Hartoks knapp verfehlt und war auf der gegenüberliegenden Seite wieder ausgetreten. Der Oxtorner hatte sich ungerührt des nutzlos gewordenen Helms entledigt. Diese Art von Gefahren konnte ihn nicht erschüttern.
    »Halt durch!«, rief Sinnafoch laut, um das Rauschen des Stroms zu übertönen. »Wir haben es gleich geschafft!«
    Es war die Wahrheit. Kein Kilometer trennte sie mehr von dem Landeplatz. Sinnafoch konnte jetzt erste Einzelheiten erkennen. Pilger rannten kopflos zwischen den Schiffen umher.
    Genau wie geplant. Dieser Anblick erfreute den Frequenzfolger.
    Sinnafoch zwang seine Aufmerksamkeit weg vom Landeplatz, auf den Fluss.
    Er durfte nicht im letzten Augenblick nachlassen. Stießen sie mit einem Felsen zusammen, verlor er Hartok, war seine Flucht gescheitert. Der Schutzanzug würde ihn zwar vor dem Ertrinken schützen, aber die Strömung würde ihn am Landeplatz vorbeitragen, an seiner einzigen Chance.
    Und da waren noch die Räuber. Die Pilan, die Philip vor sich hergetrieben hatte, würden zu beschäftigt sein, um sich mit ihm und Hartok abzugeben. Zumindest glaubte Sinnafoch das. Es gab reichliche und einfachere Beute für sie.
    Dennoch, es gab keine Garantie. Ein versprengter Räuber genügte, um ...
    Es kam keiner.
    »Scharf rechts!«, rief Sinnafoch. »Eine seichte Stelle!«
    Hartok warf sich herum und erreichte die Stelle mit peitschenden Kraulschlägen. Sie stiegen aus dem Wasser. Das Ufer bildete einen schmalen Strand, der steil anstieg. Der Vatrox und der Oxtorner ließen sich in den Sand fallen. Hartok atmete schwer. Er brauchte etwas Zeit, sich von der Anstrengung zu erholen.
    Die beiden nickten einander zu und krochen auf dem Bauch den sandigen Anstieg hinauf. Vorsichtig äugten sie über den Rand der Grasnarbe.
    Drei Brandherde loderten auf dem Landeplatz. Umherfliegende Trümmer der Space-Jet hatten zwei Gleiter entzündet. Die wenigen Wachen versuchten vergeblich, die Brände einzudämmen. Sinnafoch hörte ihre gebrüllten Kommandos über das Knistern der Flammen hinweg.
    Überall rannten panische Pilger hin und her. Drei Wochen der Entbehrungen hatten ihnen nichts anhaben können. Aber die Katastrophe, in welche der Höhepunkt ihres Pilgerzugs mündete, hatte sie ihrer Fassung beraubt.
    »Wo bleibt nur Philip?«, fragte Hartok.
    Sinnafoch sah zu dem Oxtorner. Das Leuchten in seinen Augen war wieder erloschen. Die Sorge um das Tier musste ihn bekümmern. Und es tat seinen Nerven nicht gut zu warten. Hartok kam zum Nachdenken.
    »Er wird kommen«, antwortete Sinnafoch. »Wir brauchen nur etwas Geduld.« Philip ist noch nicht so weit , fügte der Frequenzfolger in Gedanken hinzu.
    Einige Minuten vergingen. Hartok strich sich nervös über den kahlen Schädel, wand sich im Liegen. Er hielt das Amulett vor das Gesicht und murmelte Zitate aus den Aufzeichnungen Deshwan Jankoffs.
    Dann endlich geschah es. Blitze blendeten den Vatrox und den Oxtorner, gefolgt von dem Krachen mehrerer Explosionen. Der Boden unter ihnen erzitterte. Rauch legte sich wie ein Teppich über den Landeplatz, versperrte die Sicht. Schreie drangen aus dem Teppich, schrill und zugleich merkwürdig gedämpft.
    Hartok versteifte sich. »Was ist da los?«
    Sinnafoch antwortete nicht. Alles verlief nach Plan. Nicht zuletzt, dass dem Oxtorner die entscheidenden Teile unbekannt waren.
    »Ich habe dich gefragt, was los ist!«, sagte Hartok lauter. »Das war nicht
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