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Perry Rhodan - 2529 - Der Weg des Vatrox

Titel: Perry Rhodan - 2529 - Der Weg des Vatrox
Autoren: Frank Borsch
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beginnen, das ihm der Frequenzfolger verheißen hatte.
    »Leben ist Wagnis«, sagte Sinnafoch, ohne den Blick von dem Punkt abzuwenden, an dem der Okrill in der Menge untergetaucht war. »Wagst du nicht, lebst du nicht.«
    Er wandte den Kopf, fixierte Hartok. »Bist du bereit? Wenn nicht, werde ich ohne dich aufbrechen.«
    Es war eine Drohung, doch eine leere. Sinnafoch brauchte Hartok. Ohne ihn hatte er nicht die geringsten Aussichten, den Terranern zu entkommen. Und der Oxtorner war eigentlich zu intelligent, um es nicht zu erkennen.
    Hartok sagte nichts, spielte nervös mit seinem Amulett.
    »Willst du leben?«, fragte der Frequenzfolger.
    »Ja ... ja, natürlich!«
    Der Vatrox stellte zufrieden fest, dass der Gedanke, zurückgelassen zu werden, Hartok so sehr ängstigte, dass sein Verstand aussetzte. Er glaubte die Drohung.
    »Dann ist es gut«, sagte Sinnafoch. »Wir verfahren wie besprochen.«
    Der Gesang der Pilger war jetzt allgegenwärtig. 3000 Kehlen priesen die Schlichtheit Deshwan Jankoffs an; die Einfachheit, in der sich die Erkenntnis, die Erfüllung verbargen. Ihr Gesang war monoton, eine endlose Wiederholung der immer selben Melodien und Worte. Dennoch, Sinnafoch konnte nicht verleugnen, dass der Gesang eine gewisse Faszination barg. Nichts, was sich mit dem Hauch hätte messen können, der von der Säule Omar Hawks ausgegangen war, aber immerhin ein Anflug.
    Die Pilger setzten sich in Bewegung. Sie würden bis zur Erschöpfung die Säule umkreisen. Brachen sie zusammen, war die Pilgerfahrt für sie beendet. Erwachten sie, würden sie sich in einem Raumschiff oder Gleiter wiederfinden, gewandelt und geläutert. So ihre Hoffnung.
    Nach der siebten Umrundung schlug Philip zu.
    Unruhe kam auf der gegenüberliegenden Seite des Zugs auf. Die Bewegung kam ins Stocken, Pilger stolperten, stießen mit ihren Vordermännern zusammen, als diese unvermittelt innehielten.
    Der Gesang verlor an Fülle, als die ersten Stimmen aus dem Chor ausschieden. Immer mehr Pilger verstummten, bis einige wenige, verlorene Stimmen den Gesang trotzig weitertrugen.
    Dann kam der erste Schrei. Ein lang gezogener Ton, der als Überraschung begann und in Angst endete. Sinnafoch hörte Fauchen, dann abruptes Schnalzen, das an Peitschenschläge erinnerte.
    Sinnafoch wusste es besser: Es waren die Schläge von Tentakeln.
    Pilger schrien vor Schmerz auf, als die Muskelstränge sie schlugen, sich um ihre Hand- und Fußgelenke wickelten und sich ruckartig zusammenzogen. Dumpfe Schläge mischten sich darunter, als Hunderte, vielleicht schon Tausende Pilger sich zur Flucht vor den Pilan wandten und mit aller Kraft über den sandigen Boden stampften.
    Philip leistete ganze Arbeit. Er hatte die Räuber aus ihren Wasserburgen gescheucht und sie zu den Pilgern gejagt, wo ihre Gier nach Beute die Oberhand gewonnen hatte und sie den Oxtornern panische Angst einflößten.
    »Los!«, rief Sinnafoch.
    Der Frequenzfolger sprang auf den Rücken Hartoks. Der Oxtorner rannte los, reihte sich in die flüchtende Masse ein. Der Vatrox und der Oxtorner gaben ein unschuldiges Bild ab: zwei Gefährten, die der Marsch zusammengeschweißt hatte; der Starke, der dem Schwachen half.
    Die Pilger hielten auf den Fluss zu.
    Es war widersinnig. Der Fluss war die Heimat der Pilan, sie sollten ihn meiden. Aber der Fluss war der Ort, an den die Tentakelwesen ihre Beute trieben. Weil ihre Instinkte es ihnen so geboten, aber auch weil Philip sie in diese Richtung lenkte.
    In einem dicht gedrängten Pulk erreichten die Pilger das Ufer und sprangen in das Wasser. Gischt spritzte hoch, als Hunderte von Schwimmern mit der Kraft der Verzweiflung durch das Wasser pflügten. Sinnafoch klammerte sich an Hartoks Nacken. Die Muskeln waren so hart, der Frequenzfolger hätte geglaubt, die Nackenpartie eines Roboters zu umfassen, hätte er es nicht besser gewusst.
    Sie ließen den Fluss hinter sich, überrannten die Wachen. Es waren ein paar Handvoll, dazu gedacht, die Ordnung aufrechtzuerhalten und den ein oder anderen Verirrten oder Verzweifelten auf den rechten Weg zurückzuführen. Der Woge der in Panik geratenen Pilger hatten sie nichts entgegenzusetzen.
    Energiestrahlen schnitten in den Himmel Oxtornes, hilflose Warnschüsse.
    Die Pilger strömten zu den Gleitern und Schiffen. Sinnafoch dirigierte Hartok mit Schlägen und Zurufen, als handele es sich bei dem Oxtorner um ein Reittier.
    Ihr Ziel lag in der Mitte der gelandeten Schiffe: eine Space-Jet.
    Hartok stoppte vor der
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