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Perry Rhodan - 2529 - Der Weg des Vatrox

Titel: Perry Rhodan - 2529 - Der Weg des Vatrox
Autoren: Frank Borsch
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benötigte.
    »Du kannst es« , sagte Sinnafoch. »Ich weiß es.«
    Hartok versteinerte. Sein Gesicht verzog sich zu einer faltigen Fläche, als er mit sich rang.
    »Sag, dass das nicht wahr ist, Reginald!«, rief Ellin. »Das Amulett ist der Sender. Unsere Nabelschnur zu Hartok. Wenn wir sie verlieren ...«
    Der Oxtorner riss sich das Amulett vom Hals und warf es in den Fluss.
    »Nein!«, rief Ellin.
    »Ich bewundere deinen Mut, Steelion Hartok« , sagte Sinnafoch in das Gluckern von Wasser hinein.
    Bull sagte nichts.
    Sein Magen war ein einziger schmerzhafter Knoten.
    Hartok hatte den Sender weggeworfen.
    Sinnafoch würde fliehen.
    Wirklich fliehen.
    Sinnafoch würde sie weder zu einem Geheimstützpunkt der Frequenz-Monarchie führen noch zu einem unentdeckten Polyport-Hof, noch zu einer verborgenen Flotte. Stattdessen würde er spurlos verschwinden – um irgendwann zurückzukehren, mit einer noch größeren Flotte, einer noch größeren Wut auf die Terraner, und über die Liga herfallen.
    Es durfte nicht sein.
    Der Vatrox rannte los. Der Oxtorner und der Okrill folgten ihm. Sie verschwanden im dichten Rauch, der über dem Landeplatz lag.
    Das Holobild erstarrte.
    Bull räusperte sich und aktivierte das Visiphon. »Zentrale, die Übertragung von Oxtorne ist gestört. Was ist da los?«
    »Streustrahlung.« Die Antwort der Kommandantin kam unverzüglich. »In den brennenden Wracks gehen reihenweise Aggregate hoch. Jetzt starten weitere Raumschiffe. Es sind Dutzende. Die Pilger sind in Panik.«
    Die Pilger kannten nur noch einen Gedanken: die Hölle aus Flammen und Rauch, durch die beutegierige Raubtiere streiften, hinter sich zu lassen.
    Und unter ihnen versteckte sich ein berechnender, kalter Teufel: Sinnafoch.
    »Verfolgung aufnehmen!«, befahl Bull. »Keines der Schiffe darf uns entkommen!«
    »Verstanden. Wir tun, was wir können!«
    Der Boden unter Bull erzitterte, kaum hatte die Kommandantin den Befehl bestätigt. Die DESERT SUN schleuste alle Beiboote aus, würde in diesem Augenblick alle im System befindlichen Schiffe um Hilfe bitten.
    Es würde nicht ausreichen. Es waren zu viele Schiffe, die von Oxtorne flohen. Bull hatte nur den Kreuzer zur Verfügung. Mehr als ausreichend, hatte er geglaubt. Es wäre töricht gewesen, wegen eines einzelnen Gefangenen knappe Ressourcen zu binden.
    Doch Sinnafoch war kein gewöhnliches Wesen. Ihm war alles zuzutrauen. Auch eine vorgetäuschte Flucht. Vielleicht diente dieses flammende Chaos nur dazu, sie zu täuschen? Vielleicht versteckte sich der Frequenzfolger auf Oxtorne, um später, wenn ihre Aufmerksamkeit abgelenkt war, zu fliehen?
    »Zentrale, wir landen!«, befahl Bull.
    Wenige Minuten später schwebte die DESERT SUN über dem Landeplatz am Todesort Deshwan Jankoffs. Hundert fliegende Punkte verließen das Schiff, stießen in den Rauch vor.
    Sie suchten Sinnafoch.
    Sie fanden Rauch und Glut, ein Dutzend brennender oder ausgebrannter Wracks und dazwischen verkohlte Bündel: die Leichen von Pilgern oder Pilan.
    Sie suchten, bis die Brände erloschen waren und die Nacht hereinbrach.
    Kein Sinnafoch.
    Sie fanden die ausgeglühten Reste seines Ambientalanzugs, aber das hatte nichts zu bedeuten. Sinnafoch würde sich seiner vor der Flucht entledigt haben.
    Ellin trat neben Bull, der den Kopf tief in den Nacken gelegt hatte und hinauf zu den kalten Sternen blickte. Bull nahm ihre Hand und drückte sie hart.
    »Er ist uns entwischt«, flüsterte er. »Sinnafoch ist irgendwo dort oben und lacht uns aus.«
    »Er ist nicht allein«, sagte Ellin.
    »Was nützt das schon?« Bull wandte den Blick von dem verwüsteten Landefeld nicht ab. Ihm war, als böte sich ihm eine Vorschau auf das, was die Milchstraße erwartete: Tod und Vernichtung. »Wir haben ja gesehen, wie wir uns auf Hartok verlassen können, wenn es darauf ankommt.«
    Ellin nahm seine Hand. »Er wird wieder zur Vernunft kommen. Ganz bestimmt.«
    »Klar«, entgegnete Bull, »es muss ihm nur eine gute Fee erscheinen und ihm ins Gewissen reden.«
    Ellins Griff wurde fester, brachte ihn zur Besinnung.
    »Entschuldige«, sagte er. »Du trägst keine Schuld dafür, dass ein brillanter Plan gescheitert ist.« Er straffte sich,wandte sich vom Feld der Vernichtung ab. »Gehen wir, hier gibt es nichts mehr für uns zu tun.«

    ENDE

    Frank Borsch, der auch den zweiten Teil des Doppelbandes geschrieben hat, knüpft nahtlos an die Geschichte um Sinnafoch an. Aus der Not schloss der Frequenzfolger mit dem Liga-Agenten eine
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