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Perry Rhodan - 2525 - Mit den Augen der Gaids

Titel: Perry Rhodan - 2525 - Mit den Augen der Gaids
Autoren: Wim Vandemaan
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Jammer, sah er die Zeitsäulen stürzen.
    *
    Erst Tage später hatten sich die Hyperphysiker von Gaidor wenigstens auf einen Begriff für die Naturkatastrophe geeinigt. Sie sprachen von einer plötzlichen – dass Perry Rhodan aus dem benachbarten Apsuhol alle Völker Hathorjans davor gewarnt hatte, ließen sie außer Acht – und durch nichts begründeten Erhöhung des Hyperphysikalischen Widerstandes.
    Nicht nur im Konzertsaal waren die Syntroniken verendet; im gesamten Hoheitsgebiet der Republik von Gaidor war keine einzige mehr in Betrieb. Sämtliches Howalgonium, alle anderen Schwingquarze waren erloschen.
    Nicht nur Cerdo Perisas Karriere hatte ihr Ende gefunden, die ganze Kultur der Gaids lag zerstört, ihrer Grundlagen beraubt.
    Der Facettennebel, schon mit den Mitteln der alten, der hochrangigen Technologie nur schwer zu passieren, war nun zum Gefängnis geworden.
    Tefroder und Irrsucher, Hrybbou und Twonoser waren auf Gaidor gestrandet, so, wie unzählige Gaids auf den mit einem Schlag unerreichbar gewordenen Welten Hathorjans gestrandet waren. Mit dem Hyperimpedanz-Schock hatte das finstere Universum überhandgenommen, Planetensysteme und Sternenreiche in abgelegene Inseln verwandelt, entrückt.
    Cerdo Perisa hatte wie alle Gaids das Ende der Geschichte erlebt.

1344 NGZ
    Ach, die Kunst

    »Ach, die Kunst«, sagte Branmur Dourifagk und lachte. »Habe ich dir je erzählt, dass ich früher einmal einer der gefürchtetsten Grachtelhändler von Gaidkonur war?«
    »Ob du es mir überhaupt erzählt hast oder heute?«, fragte Cerdo Perisa, der Erste Offizier der QASTAI. Die QASTAI war eines der ersten größeren Raumschiffe, die mit ihren neuen Lineartriebwerken wieder zu einem überlichtschnellen Flug fähig waren.
    Cerdo Perisas Begabungen hatten sich rasch im Bereich der Raumflotte bewährt, nachdem er seine Laufbahn als Kristallkomponist aufgegeben hatte.
    Er hatte durchaus versucht, seine Kompositionen für rein akustisches Material einzurichten, neue Stücke zu komponieren. Aber diese Arbeit ohne Schwingquarze, deren eingelagerte Hyperenergie er für seine Kunstwerke entfesselt hatte, eine Aufführung ohne die Syntroniken, die mit ihm in einen musikalisch-kompositorischen Dialog treten konnten, hatten ihn mehr deprimiert als inspiriert. Rein akustische Musik empfand er als Spottgeburt, als seelen- und leblosen Lärm.
    Branmur Dourifagk schien zu überlegen. »Sollte ich es dir heute schon erzählt haben?«
    Perisa lachte. »Ja, etwa zwölfmal.«
    »Sieh da. Tatsächlich?«
    Er seufzte leise und träufelte ein wenig Reinigungsgelee über die Facetten seines Auges. Er wartete, bis der Film die Schmutzpartikel aufgenommen hatte, dann zog er ihn ab und entsorgte ihn. Eine junge Gaida schlenderte an ihren Tisch. Ihre Facetten glänzten wie frisch geschliffen. Anyt Guoschan. Sie schaute Cerdo Perisa an. »Der Kommandant bittet dich in die Zentrale. Wir verlassen das Gaidor-System in weniger als einer Stunde. Er möchte, dass du die Vorbereitung für die erste Linearflugetappe überwachst.«
    Ihr Akzent war auf wohlige Art fremdländisch, weit herumgereist. So sprachen Gaids aus den Penunun-Systemen. Auch die Rhythmik ihrer Finger war anders als die der Heimatweltler: exotischer, ungehemmter. Was mochte sie nach Gaidor verschlagen haben? Was auf die QASTAI?
    Perisa betrachtete ihre schöne Augenschraffur. Er stand auf und nahm sich vor, diesen Fragen demnächst einmal nachzugehen.
    Diesen und einigen anderen.
    »Er findet allein den Weg in die Zentrale«, sagte Branmur Dourifagk an Anyt Guoschan gerichtet. »Du könntest noch bleiben.« Er wies auf den Tisch: Einige Schalen waren noch nicht geleert; die Karaffe mit Vhun kaum angetastet; das Markpüree dampfte noch.
    »Sehr verlockend«, sagte die Gaida, drehte sich um und verließ neben Perisa die Messe der QASTAI.
    Auf dem Weg zur Zentrale fragte er Anyt Guoschan nach ihrem Alter.
    Sie war sehr jung. An die Zeiten vor der Hyperimpedanz-Katastrophe konnte sie sich erinnern; die Zeit der Heimsuchung
    Hathorjans durch die Kräfte des Gelben Meisters waren für sie historische Schauermärchen.
    »Wahrscheinlich war früher alles anders«, vermutete sie und lachte.
    Ohne zu wissen, warum, lachte er mit. »Die Maahks haben sich fast völlig zurückgezogen. Die Tefroder meiden jeden Kontakt zu anderen Spezies. Es gibt keine Zusammenarbeit. Wir stehen allein.«
    Das ewige Credo der Gaids: Wir stehen allein , dachte er. Er sah sie an.
    »Wollen wir das?«
    Er wollte
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