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Perry Rhodan - 2521 - Kampf um Kreuzrad

Titel: Perry Rhodan - 2521 - Kampf um Kreuzrad
Autoren: Michael Marcus Thurner
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rettet mir den Hintern.
    Niemals zuvor war ich über eine Disziplinlosigkeit so dankbar wie in diesen Momenten.
    *
    Manchmal sind es kleine Dinge, die einen Kampf entscheiden. Ein Strauch, der einen Kämpfer auf freiem Feld zum Stolpern bringt. Ein Husten, das den Heckenschützen verrät. Das Zwitschern eines Vogels, das einen gedungenen Mörder irritiert.
    Ein einzelner Mann, dessen Gegenwart einem das Gefühl gibt, unbesiegbar zu sein.
    Ich bin plötzlich von einer sonderbaren Gewissheit erfüllt. Ein Unsterblicher befindet sich in meiner Nähe. Färbt sein Glück auf mich ab?
    Jeder unserer Schüsse trifft. Wir mähen die Darturka nieder, während Bellyr und Volh den Sendebetrieb des Transmitterkäfigs aufnehmen.
    »Fertig!«, tönt über Funk die unangenehm hohe Stimme des Oberprotektors. Zu viert fliegen wir ein letztes einstudiertes Manöver – die harten Stunden in der Simulationshalle machen sich bezahlt –, nähern uns dem ehemaligen Thron, bereiten uns darauf vor, ohne Landung das Abstrahlfeld zu durchtauchen. Acht Kampfroboter stehen rings um das Gerät, wehren gleichmütig die halbherzigen Angriffe der Darturka ab.
    Alles funktioniert, alles passt. Wir bewegen uns wie in Trance, kein Handgriff geht daneben.
    Bis Warhl stürzt, von einem Streifschuss getroffen. Sein Schutzschirm fällt aus, die metallene Hülle platzt entzwei wie eine Nussschale. Der Körper wird herausgeschleudert. Er überschlägt sich mehrfach und bleibt schließlich unmittelbar vor dem Transmitter liegen.
    Ich sehe einen weißen, amöbenhaften Leib. Ohne erkennbare Glieder, nur zwei grünlich leuchtende Augen – wenn es denn Augen sind, aber sie kommen mir so vor. Warhl ist verloren. Er liegt da und zuckt hilflos. Eine längliche Wunde zieht sich über die weiße, geleeartige Masse. Er ist zu schwach und überdies nicht in der Lage, sich mit diesem Körper zielgerichtet vorwärts zu bewegen.
    »Ihr gebt mir Deckung!«, befiehlt Perry Rhodan über Funk. In seiner Stimme klingen Erschütterung, Überraschung und ... Erkenntnis. Sind ihm diese Wesen tatsächlich schon einmal begegnet?
    Ich bleibe in Bewegung und achte darauf, dass ich die seitlichen Räume von Rhodans Flugkurve gegen Angriffe der Klonsoldaten abschirme. Ich feuere mehrere ungezielte Schüsse ab, während er in die Tiefe taucht. Was er da macht, ist Wahnsinn. Ich würde jeden Soldaten zum Hirnspezialisten schicken, wenn er eine solche Aktion auch nur im Rahmen eines Trainings ausprobieren wollte.
    Der Terraner fliegt wenige Zentimeter über dem Hallenboden dahin, weicht mehreren gefallenen Darturka aus, rast mit wahnwitziger Geschwindigkeit auf Warhls Amöbenkörper zu. 20 Meter vor dem Körperlosen desaktiviert er den Schutzschirm. Er greift nach dem Wesen, erwischt es irgendwie, drückt es an sich, schaltet den Schirm wieder zu. Ich feuere unablässig links und rechts an ihm vorbei, rechts und links.
    Längst sind die Umwälzanlagen nicht mehr in der Lage, ausreichend Sauerstoff in die Halle zu pumpen. Es ist diesig geworden, überall befinden sich kleine und große Feuernester.
    Rhodan durchrast eine Feuerwand und stößt auf der anderen Seite unversehrt wieder heraus. Das wirbellose Geschöpf, das er an sich gerissen hat, klebt an seinem Anzug. Einem Menschen hätte er mit diesem waghalsig-wahnsinnigen Akt alle Knochen im Leib gebrochen; doch Warhl spürt, wie ich vermute, lediglich ein leichtes Ziehen in seinem Klumpenleib.
    »Rasch jetzt!«, befiehlt Bellyr über Funk. Er stürzt sich in das Transportfeld des Transmitters und verschwindet. Sean ist der Nächste, dann Rhodan, dem ich nach wie vor den Rücken freihalte. Ich jage auf den Käfig zu.
    Ich sehe Volh unter mir. Der Körperbewahrer steht stoisch da und gibt durch nichts zu verstehen, dass er uns folgen will. Rings um ihn versammeln sich die verbliebenen vier Kampfroboter und legten ein löchriges Sperrfeuer um den Transmitter.
    Ich tauche in das Energiefeld ein – und befinde mich mit dem nächsten Lidschlag in einer sauberen, aufgeräumten Halle. Der Anzug bremst meinen Schwung rascher ab, als ich es jemals tun könnte. Unmittelbar vor einer weiß getünchten Wand komme ich zum Stehen. Meine Kameraden sind alle da. Alle, bis auf Volh.
    Wir warten einige Sekunden, doch der Protektor kommt nicht mehr. Dann gibt Bellyr das Zeichen, den Transmitter abzuschalten. Das Empfangsfeld verschwindet.
    Es ist vorbei.
    *
    Es herrscht Ruhe. Die Darturka, in KREUZRAD nun völlig auf sich gestellt, warten ab. Wir finden
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