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Perry Rhodan - 2520 - Grenzgängerin des Schleiers

Titel: Perry Rhodan - 2520 - Grenzgängerin des Schleiers
Autoren: Hubert Haensel
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keine gigantischen Kolonnen-MASCHINEN und offenbar auch keine Dunklen Ermittler. Das Solsystem hatte den Würgegriff der Chaosmächte überstanden.
    Whistler blieb unbewegt. Immerhin wurde die Rettungsaktion von ES in Frage gestellt, die ihn und Millionen anderer ins Stardust-System geführt hatte.
    Niemand hat behauptet, dass Terra untergehen würde. Die Gefahr war greifbar, die Belagerung durch die Traitank-Flotten ...
    »Du denkst darüber nach, ob die Stardust-Menschheit vom Regen in die Traufe gekommen ist? Ich sehe es dir an, Timber.«
    Rhodan kratzte sich an der Nase. Ähnlich, wie Duncan Legrange es oft getan hatte. Und Sean hatte diese Angewohnheit von seinem Vater geerbt. Whistler fragte sich, warum er ausgerechnet darauf achtete. Es gab Wichtigeres.
    »So weit sind wir nicht«, antwortete er auf Rhodans Frage. »Wir stehen noch im Regen.«
    Der Administrator hatte das letzte Wort kaum ausgesprochen, da brach der Weltuntergang über MIKRU-JON herein. Ohrenbetäubender Lärm dröhnte durch die Zentrale.
    Whistler riss die Hände hoch und presste sie sich auf die Ohren. Das Toben wurde für ihn dennoch nur unwesentlich leiser. Er sah Lexa aufschreien und sich zusammenkrümmen, und Ramoz sprang wie ein schwarz-silberner Blitz in den Antigravschacht.
    Ebenso abrupt endete der Orkan wieder. Nach nur drei oder vier Sekunden unerträglichen Lärms. Die nachfolgende Stille erschien Whistler indes nicht weniger schmerzhaft.
    Tolots Haltung hatte sich kaum verändert. In einer offensichtlich erschrockenen Reaktion hielt er sich den Rachen zu.
    »Was ist mit ihm?« Legrange war blass geworden. Halb benommen schüttelte er den Kopf.
    »Das wollte ich nicht«, flüsterte Tolot, und diesmal klang er wirklich leise. »Whistler hat einen besonderen Humor.«
    »Deshalb musst du nicht losbrüllen, dass unser Schiff bebt«, schimpfte Mondra Diamond. »Sogar Ramoz ist auf und davon.«
    Abwehrend hob sie die Arme, als erneut ein dumpfes Glucksen aus der Kehle des Haluters drang.
    Whistler registrierte, dass er nicht in der Lage gewesen war, seine akustische Wahrnehmung zu dämpfen. Es war das erste Mal überhaupt, dass ihm dieses Manko auffiel. Zweifellos würde es kein Luxus sein, wenn er sich über kurz oder lang Sensoren in die Hörnerven implantieren ließ. Ab einem bestimmten Schallpegel mussten sie die Reizweitergabe regulieren ...
    Er unterdrückte die Überlegung, denn in diesem Moment fühlte er sich wieder beobachtet. Ihm war, als wehe ihm Neugierde entgegen.
    Whistler machte eine beschwichtigende Geste und nahm den Faden wieder auf.
    »Ich weigere mich zu glauben, ES habe von dem Polyport-Hof im Stardust-System nichts gewusst. Und schon gar nicht, dass ES den Hof als unbedeutend ansah. Diese Transportverbindung zwischen der Milchstraße und dem Stardust-System kann nicht unbemerkt geblieben sein.«
    »Je weiter Far Away von der Milchstraße entfernt ist, desto unwahrscheinlicher wird ein bloßer Zufall.« Rhodan nickte zögernd.
    »Die Fakten reichen nur für Spekulationen«, gab Tolot zu bedenken.
    Whistler bemerkte, dass sowohl Legrange als auch Lexa den Haluter argwöhnisch musterten. Lexa drückte mit den Fingerspitzen auf seine Gehörgänge. Dem Gesichtsausdruck nach huschte er in Gedanken durch die Geschichte der Menschheit, wobei er eigentlich nur das Kapitel der Haluterkriege betrachtete.
    »Wir wissen zu wenig«, sagte Rhodan mit Nachdruck. »Die Frequenz-Monarchie war über einen sehr langen Zeitraum hinweg nicht aktiv.«
    »Winterschlaf?«, fragte Legrange.
    »Könnte sein«, bestätigte der Terraner.
    Ramoz tauchte aus dem Antigravschacht auf. Nicht nur seine Eckzähne waren zu sehen, er fletschte das ganze Gebiss und knurrte Tolot an. Für einen Moment hatte es den Anschein, als wolle der Kleine wieder abtauchen. Aber dann huschte er doch auf Mondra zu und suchte zwischen ihren Beinen Schutz.
    »Um ein Bild zu interpretieren, muss man es von mehreren Seiten betrachten.« Rhodan neigte sich Whistler zu, stützte den Ellenbogen auf der Sessellehne ab und legte das Kinn auf die Fingerknöchel. »Wir sind über vieles informiert. Bully brachte damals eine enorme Datenfülle zurück. Seitdem frage ich mich, was Stardust wirklich ist. Oder was es sein kann.«
    »Du sprichst von den Immateriellen Städten?«
    »Sie sind ein Thema, sicher. Aber das System bietet offensichtlich weit mehr Überraschungen.«
    *
    Whistler sprach nicht von den Menschen, die es allen gegenteiligen Annahmen zum Trotz Mut und
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