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Perry Rhodan - 2520 - Grenzgängerin des Schleiers

Titel: Perry Rhodan - 2520 - Grenzgängerin des Schleiers
Autoren: Hubert Haensel
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wartest du?«
    »Auf ein Wunder«, antwortete Skali schroff.
    »Falls wir hierbleiben, sind wir so gut wie tot.«
    »Wenn wir zu fliehen versuchen, sterben wir bestimmt.«
    DaFur blickte sie entgeistert an. Zögernd hob er die Schultern. »Das ist deine Entscheidung, Conail – und dein Leben.«
    »Ich weiß.«
    Ein Stakkato von Explosionen dröhnte aus der Höhe herab. Die Frau atmete tief ein.
    Sie schaute dem Sextadim-Theoretiker hinterher, als er wortlos weiterging. Nach dreißig Metern wandte er sich noch einmal um und winkte heftig. Er wollte, dass sie ihm folgte und nicht allein zurückblieb.
    Skali sah die Fremden einige Sekunden eher als der Sextadim-Theoretiker. Sie kamen aus dem Hangar – große, massige Gestalten, die sofort angriffen.
    Skalis warnender Aufschrei ließ DaFur reagieren. Herumfahren und die Waffe hochreißen war für ihn eins.
    Für einen Moment schien die Zeit stillzustehen ...

4.
    Polyport-Hof NEO-OLYMP

    Whistler fühlte sich unbehaglich.
    Nicht allein wegen seines Sessels, der lautlos aus dem Boden hervorgewachsen war, als bestünde er aus Biomasse, und der so ganz anders als Erzeugnisse terranischer Technik wirkte. Zellplasma mit der Fähigkeit der Strukturverhärtung, hatte er spontan vermutet. Interessant. Ob wir eine Probe ...?
    Zugegeben, der Sitzkomfort war ein Traum, als reagierte der Sessel auf jede noch so schwache Muskelverspannung, gleichwohl hatte Whistler herzlich wenig davon. Den Robotkörper beeindruckte nicht, ob er stand, saß oder sich in absurden Verrenkungen verkrampfte.
    Whistlers Unbehagen hatte seinen Ursprung überall in der Zentrale. Tausend verborgene Augen schienen ihn zu taxieren. Ihre Blicke wühlten sich bis tief in sein Inneres. Er spürte ihre »Berührung« mit jeder Nervenfaser und hörte eine lautlose Stimme durch seine Gedanken geistern, ohne sie indes zu verstehen.
    Sie glich einem warmen Windhauch. Ihr Säuseln umschmeichelte ihn fordernd und verlockend zugleich, aber ebenso unstet. Die ganze Situation hatte etwas Irreales.
    Perry Rhodan, Mondra Diamond und der Haluter berichteten knapp und präzise von der Zeit nach dem Aufbruch der Stardust-Siedler. Gelegentlich ließen sie von ihren Anzügen holografische Aufnahmen projizieren, die das Ganze untermalten.
    Obwohl er all diese Informationen begierig in sich aufnahm, blieben sie seltsam distanziert, als ginge ihn das alles nichts an. Und so war es wohl auch: Außer verblassenden Erinnerungen verband ihn kaum noch etwas mit der Heimat. Vor allem war er nicht mehr der Mann, der Terra verlassen hatte.
    Wieder spürte Whistler diese innere Berührung: ein Hauch von Verständnis und Wehmut, das Gefühl, nicht allein zu sein ...
    Für einen Augenblick verdächtigte er das Tier, das vor Diamonds Füßen kauerte. Er sah ein wohlig eingerolltes schwarzsilbernes Fellbündel, das hin und wieder von Muskelzuckungen geschüttelt wurde.
    Wie ein Tigerjunges , dachte der Administrator.
    Rhodan beendete soeben seine Schilderung, auf welchen Wegen MIKRUJON und ihre Passagiere den Polyport-Hof im Stardust-System erreicht hatten. Das Tier streckte sich, es drehte den Kopf und zeigte die Reißzähne.
    Mondra beugte sich im Sitzen nach vorn. »Alles in Ordnung, Ramoz.« Sie kraulte seinen Nacken. »Hier droht im Moment keine Gefahr.«
    Offensichtlich spielerisch schnappte das Tier nach ihrer Hand. Ein verhaltenes Knurren erklang. Sekunden später vergrub Ramoz die Schnauze zwischen seinen Vorderläufen und suchte nach einer angenehmen Ruheposition. Dass Mondra mit den Fingern immer noch in seinem Fell wühlte, schien ihm zu behagen.
    Whistlers Blick sprang zu Tolot weiter. Der Haluter stand wie eine stählerne Statue in der Zentrale. Beide Armpaare hatte er vor dem Leib verschränkt. Der schmallippige Mund war leicht geöffnet und ließ das kräftige Gebiss erkennen. Der Administrator entsann sich, dass nicht einmal Erzbrocken und Granit den Bissen eines Haluters standhielten.
    Tolot hatte zwei seiner drei großen Augen knapp eine Handspanne weit ausgefahren. Er taxierte Legrange und Lexa. Möglicherweise versuchte er mit seinen beiden Gehirnen einzuschätzen, ob sich die im Stardust-System geborenen Menschen verändert hatten.
    Whistler löste sich von diesen Nebensächlichkeiten.
    Die Proto-Negasphäre in Hangay gab es nicht mehr. Das, fand er, war die beeindruckendste Neuigkeit. Die Terminale Kolonne hatte sich unverrichteter Dinge aus den Galaxien der Lokalen Gruppe zurückgezogen. Keine Traitank-Flotten mehr,
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